Weinbau und Oenologie (B.Sc.)

Raus aus dem Hörsaal, rein in die Praxis

Innovative Robotik im Weinberg, modernste Herstellungsverfahren und traditionelle Techniken im Keller sind Teil des Studiums Weinbau und Oenologie an der Hochschule Geisenheim. Der direkte Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis sorgt dafür, dass Studierende optimal auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen in ihrem Berufsfeld vorbereitet sind. Sie profitieren außerdem von der Geisenheimer Expertise in ökologischem Weinbau, Rebenzüchtung und Klimafolgenforschung.

Für alle Lehrenden steht eines im Vordergrund: Sie bereiten die Studierenden gezielt und praxisnah auf die Herausforderungen des Berufsalltags vor. Die Studierenden bekommen die Werkzeuge für den An- und Ausbau qualitativ hochwertiger Weine sowie deren Vertrieb an die Hand. In vielen Praktika und Projekten haben sie Gelegenheit, im In- oder Ausland berufsrelevante Erfahrungen zu sammeln.

Auch der dualen Einstieg ins Bachelor-Studium Weinbau und Oenologie ist an der Hochschule Geisenheim möglich. Interessierte können ihr Studium schon parallel zur Lehre aufnehmen und die Ausbildungszeit auf 18 bis 24 Monate reduzieren. Das Modell ist flexibel und kann individuell angepasst werden.

Zwei Männer stehen rechts und links von einer Drohne mit über vier Metern Durchmesser. © Hochschschule Geisenheim
Eine Gruppe junger Menschen sitzt zusammen und stößt mit Wein an. © Hochschschule Geisenheim
Im Vordergrund ist eine Rebe, im Hintergrund die Forschungsanlage FACE zu sehen. © Hochschschule Geisenheim
Ein junger Mann beurteilt einen Wein sensorisch. Das Licht im Raum ist rot. © Hochschschule Geisenheim
Ein junger Chinese läuft durch einen Weinkeller mit Stahltanks. © Hochschule Geisenheim

Ihre Ansprechpartner für die Studien- und Vorkpraktikumsberatung

Manfred Stoll
Prof. Dr. Manfred Stoll
Gebäude 6205
Raum 302
Tel. über +49 6722 502 141
Manfred.Stoll(at)hs-gm.de Details
Michael Wallbraun
Dipl.-Oen. Michael Wallbraun
Fakten, Fristen und Voraussetzungen auf einen Blick
Studienabschluss Bachelor of Science (B.Sc.)
Regelstudienzeit 6 Semester
Studienbeginn Wintersemester
Zulassungsvoraussetzung Allgemeine Hochschulreife, Fachhochschulreife, Fachgebundene Hochschulreife oder gleichwertige anerkannte berufliche Qualifikation („Studieren ohne Abitur“)
Praxisvoraussetzung Studium 26 Wochen Vorpraktikum
Praxisanteile Studium Praxisprojekte, Berufspraktisches Studium
Duales Studium möglich
Studienfachberatung Prof. Dr. Manfred Stoll
Vorpraktikumsberatung Dipl.-Oen. Michael Wallbraun
Weiterführendes Studium Getränketechnologie (M.Sc.), Oenologie (M.Sc.), Vinifera EuroMaster (M.Sc.), VITIS-VINUM (M.Sc.), Weinbau, Önologie und Weinwirtschft (M.Sc.), Weinwirtschaft (M.Sc.)
Bewerbung Mitte Juni bis Vorlesungsbeginn Wintersemester (siehe Termine und Fristen), Studienbewerber mit ausländischer Hochschulzugangsberechtigung bis 01. September via uni-assist
Inhalte des Bachelor-Studiums Weinbau und Oenologie
Zwei junge Männer lachen bei der Lese im Weinberg gemeinsam. © Hochschule Geisenheim / pps-studios.com

Der Studiengang Weinbau & Oenologie an der Hochschule Geisenheim zeichnet sich durch seinen engen Bezug zur Praxis aus.

In sechs Semestern vermitteln die Lehrenden ihren Studierenden naturwissenschaftliche und fachliche Kompetenzen – immer mit Blick darauf, welche Fähigkeiten im späteren Berufsalltag verlangt werden. Deshalb umfassen viele Module neben Vorlesungen auch Projekte, Praktika und Übungen. In zwei Praxisphasen im In- und Ausland erleben die Studierenden den Arbeitsalltag direkt im Betrieb.

Der Studienablauf im Überblick

Im ersten Jahr des Studiums stehen die mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen, die Sensorik sowie die Grundlagen des Weinbaus im Fokus.

Im zweiten Jahr besuchen die Studierenden fachspezifische Veranstaltungen aus den Bereichen Bodenkunde, Agrarmeteorologie, allgemeiner und ökologischer Weinbau sowie Weinbautechnik.

Vertiefende Seminare im dritten Jahr umfassen Verfahrenstechnik, Technik der Wein- und Schaumweinbereitung, Weinchemie und Mikrobiologie.

Zwei junge Frauen sitzen in einem modernen Sensorikraum und beurteilen Rotweine. © Hochschule Geisenheim / Steffen Boettcher
Zwei junge arbeiten an einem Stahlfass. © Hochschule Geisenheim / Steffen Boettcher
Ein Labor mit Kolben, in denen verschiedenfarbige Flüssigkeiten stehen. © Hochschschule Geisenheim

Fachliche Qualifikation ergänzt um wichtige Schlüsselkompetenzen

Das Studium deckt gleichermaßen die betriebswirtschaftlichen und fachrechtlichen Fragestellungen ab. Diese sind für die Studierenden für die Übernahme oder den Aufbau eines Betriebes später von großer Bedeutung.

Fremdsprachenkompetenz, unternehmerisches Denken und Teamfähigkeit sind weitere Schlüsselqualifikationen, die Studierende an der Hochschule Geisenheim lernen. Ebenso erwerben sie wissenschaftsbasierte Kompetenz, die es ihnen ermöglicht, an das Bachelor-Studium einen Master anzuschließen.

Eine Gruppe Studierender arbeitet in einem Sektkeller. © Hochschschule Geisenheim
Eine junge Frau hält eine Präsentation in einem Hörsaal. © Hochschule Geisenheim / Steffen Boettcher
Eine Hand in Gummihandschuhen legt eine einzelne Weinbeere in ein abschließbares Gefäß. © Hochschschule Geisenheim

Spezialisieren Sie sich passend zu Ihrem Berufswunsch

Eine weitere Stärke des Studiums in Geisenheim ist die große Vielfalt an Modulen im Wahlpflicht- und Wahlbereich. Ob das Projekt Sektherstellung, die Veranstaltungen zu Unternehmensführung sowie Investitions- und Finanzierungsplanung oder eine Vertiefung ihrer Kenntnisse über Füll- und Verpackungstechnik: Studierende können sich passend zu ihrem Berufswunsch spezialisieren.

Modulplan für den Bachelor-Studiengang Weinbau und Oenologie (B.Sc.)
1.Studienjahr 2. Studienjahr 3.Studienjahr
Phytomedizin (6 CP) Weinbau I (6 CP) Berufspraktisches Studium (12 CP)
Botanik (6 CP) Weinbautechnik (6 CP) Seminar für Weinbau & Oenologie (6 CP)
Lebensmittel- und Weinrecht (6 CP) Grundlagen des Weinbaus (6 CP) Verfahrenstechnik (6 CP)
Sensorik (4 CP) Projekt Allgemeiner Weinbau oder Projekt Ökologischer Weinbau (6 CP) Projekt Oenologie (6 CP)
Grundlagen Marketing (4 CP) Grundlagen der Verfahrenstechnik (6 CP) Wissenschaftliches Arbeiten und Präsentieren (6 CP)
Betriebswirtschaft (4 CP) Oenologie (6 CP) Bachelor-Thesis (12 CP)
Chemie I (6 CP) Weinbeurteilung (4 CP)  
Chemie II (6 CP) Weinchemie (6 CP)  
Physik (6 CP) Mikrobiologie (6 CP)  
Mathematik und Statistik (6 CP) Fachfremdsprache Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch (6 CP)  
Informationstechnologie (6 CP)    

Wahlpflichtmodule des 1. Studienjahrs

  • Weinmärkte der Welt (4 CP)
  • Recht (6 CP)
  • Volkswirtschaftslehre (4 CP)

Wahlpflichtmodule des 2. Studienjahrs

  • Berufspraktisches Studium Ausland (6 CP)
  • Projekt Sektherstellung (3 CP)
  • Rebschutz (3 CP)
  • Ökologie und Umweltschutz (3 CP)
  • Unternehmensführung (4 CP)
  • Investitions- und Finanzplanung (6 CP)
  • Kostenrechnung (5 CP)
  • Wein- und Getränkemarketing (6 CP)

Wahlpflichtmodule des 3. Studienjahrs

  • Weinbau II (6 CP)
  • Weltweinbau (6 CP)
  • Rebenzüchtung (6 CP)
  • Tafeltrauben (1 CP)
  • Biotechnologie (3 CP)
  • Analytik mikrobieller Getränkeinhaltsstoffe (3 CP)
  • Ausgewählte Kapitel der Chemie (2 CP)
  • Füll- und Verpackungstechnik (6 CP)
  • Betriebstechnik (6 CP)
  • Qualitätsmanagement (3 CP)
  • Betriebsverwaltung (2 CP)
  • Projekt Strategische Planung (6 CP)
  • Unternehmensplanspiel (3 CP)
  • Beratung und Kommunikation (6 CP)

Wahlmodule des 1. Studienjahrs

  • Wirtschafts-, Agrar und Verbraucherschutzpolitik (4 CP)
  • Suchtprävention (2 CP)

Wahlmodule des 2. Studienjahrs

  • Große Exkursion (2 CP)
  • Projekt Marktforschung (4 CP)
  • E-Commerce (2 CP)
  • Unternehmensethik (2 CP)

Wahlmodule des 3. Studienjahrs

  • Business Plan (3 CP)
  • Arbeits- und Berufspädagogik (3 CP)

Modulhandbuch und Curricula
Informationen zum Vorpraktikum

Neben der Hochschulzugangsberechtigung müssen Sie bei der Einschreibung für das Studium an der Hochschule Geisenheim ein Vorpraktikum nachweisen.

Warum? Durch das Vorpraktikum erhalten Sie einen wichtigen Einblick in den Arbeits- und Produktionsablauf, in die Betriebsorganisation und Vermarktungsstruktur von Betrieben der Wein- und Getränkewirtschaft. Dank des Praktikums haben Sie erste Erfahrungen in Ihrem späteren Berufsfeld gesammelt. Sie wissen, dass Weinbau und Oenologie das Richtige für Sie sind!

Ein Student beim Maischen von roten Trauben. © Hochschschule Geisenheim

Die Mindestdauer für das Vollzeitpraktikum in einem Weingut, einer Kellerei oder einem Unternehmen der Getränkeindustrie beträgt 26 Wochen. Wir empfehlen Ihnen ein einjähriges Vorpraktikum – damit sind bestens für die Anforderungen des Studiums gerüstet.

Das Praktikum sollte die Arbeitsbereiche Rebschnitt oder Laubarbeiten, Bodenpflege- und Rebschutzmaßnahmen, Traubenlese, Verarbeitung und Einlagerung des Mostes sowie Ausbau, Abfüllung und Verpackung des Weines, Qualitätskontrolle, Vermarktung und Betriebsorganisation umfassen.

Das Erlernen praktischer Kenntnisse und Fertigkeiten steht im Vordergrund. Eine Winzer-Ausbildung erkennen wir als Vorpraktikum entsprechend an.

Duales Studium Weinbau und Oenologie

Die Hochschule Geisenheim bietet im Studiengang Weinbau und Oenologie auch ein duales Studienmodell an. Studierende nehmen dabei das Studium schon parallel zur Lehre (Winzer:in oder Weintechnologe/-in) auf; die Ausbildungszeit reduzieren sie dabei auf 18 bis 24 Monate.

Ablauf des dualen Studiums Weinbau und Oenologie

Eine junge Frau steht zwischen Weinreben. © Hochschschule Geisenheim

Interessierte, die sich für das duale Studium an der Hochschule Geisenheim entscheiden, beginnen im Zuständigkeitsbereich und nach den Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes mit ihrer Berufsausbildung. Wir empfehlen Ihnen für diese Zeit auch den Besuch der Berufsschule.

13 bis 15 Monate nach Ausbildungsbeginn erfolgt in der Regel der Start ins Studium. Wenn Sie eine der oben genannten Berufsausbildungen absolvieren und über die allgemeine- oder Fachhochschulreife verfügen, ist Ihnen ein dualer Studienplatz sicher. Das sonst notwendige 26-wöchige Vorpraktikum wird im dualen Studium durch die Ausbildungszeit ersetzt.

Studierende sitzen in einer Vorlesung und schauen gebannt nach vorne. Vor ihnen stehen Weingläser. © Hochschschule Geisenheim

Im Studium besuchen dual Studierende dieselben Veranstaltungen wie ihre Mitstudierenden, die keine Ausbildung absolvieren. Die bei Studienstart noch fehlenden Ausbildungszeiten vervollständigen sie während der Semesterferien und/oder in der drei- bis sechsmonatigen Pflichtpraxisphase des Studiums (Berufspraktisches Studium). Dabei steht es ihnen frei, entweder in ihren Ausbildungsbetrieb zurückzukehren, oder aus dem Geisenheimer Pool von rund 1.200 Kooperationsbetrieben weltweit zu wählen.

Erster Schritt: Beratung

Der erste Schritt ist eine umfassende persönliche Beratung an der Hochschule Geisenheim oder der zuständigen Stelle in den Ländern. Danach erfolgt die Bewerbung beim Unternehmen.

Die Ausbildung fällt – wie auch die Zwischen- und Abschlussprüfungen – in die Zuständigkeit der entsprechenden länderspezifischen Stellen. Die Prüfungen zum Abschluss von Berufsausbildung und Studium finden unabhängig voneinander statt.

Die tariflich geregelte Bezahlung erhalten Studierende im dualen Studium in der Regel nur für die Zeiten, die sie auch im Unternehmen arbeiten. Während der Studienzeiten und der Pflichtpraktika sind sie über die Hochschule versichert.

Ihr Ansprechpartner

Ihre Perspektiven nach dem Bachelor-Studium
Ein junger Mann im blauen T-Shirt steht vor Edelstahlfässern in einem Weinkeller © Hessen schafft Wissen – Steffen Böttcher

Das fundierte und praxisbezogene Bachelor-Studium in Geisenheim schließen Studierende mit einem berufsqualifizierenden Abschluss ab. Dieser ermöglicht ihnen den direkten Einstieg in die vielfältigen Berufe der nationalen und internationalen Wein- und Getränkewirtschaft.

Absolventinnen und Absolventen sind dafür ausgebildet, selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten; sie sind später beispielsweise als Leiterinnen und Leiter von Weingütern, Kellereien oder Winzergenossenschaften tätig.

Schwerpunkte der beruflichen Tätigkeit liegen in der Bewirtschaftung von Weinbergen, dem Ausbau von Weinen, der Betriebsführung und in der Vermarktung. Auch in den Absatz- und Vermarktungsorganisationen sowie in der Zulieferindustrie – Pflanzenschutz- und Weinbehandlungsmittel, Apparatebau oder Maschinenindustrie – gibt es vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Absolventinnen und Absolventen können darüber hinaus im Dienstleistungsbereich, der Wein- und Lebensmittelüberwachung, der weinbaulichen Beratung und Forschung sowie der Ausbildung durchstarten.

Wissenschaftliche Vertiefung im Master-Studium

Das Bachelor-Studium befähigt sie auch, Fragestellungen nach anerkannten wissenschaftlichen Methoden zu lösen; die beste Voraussetzung für ein anschließendes Master-Studium. Im Master-Studium vertiefen Studierende forschungsbasiert ihr Wissen rund um Weinbau, Verfahrenstechnik oder Weinwirtschaft. Die Hochschule Geisenheim bietet dafür sechs Studiengänge – passend zu jedem Profil.

Weinwissenschaftliche Forschung an der Hochschule Geisenheim

In den Weinberg - für die Lehre und die Forschung!

Die Rebe-Umwelt-Interaktion steht im Mittelpunkt der Aktivitäten des Instituts für allgemeinen und ökologischen Weinbau. Wir arbeiten mit verschiedenen Erziehungs- und Bewirtschaftungssystemen, um die Auswirkungen auf die Physiologie der Rebe zu verstehen. Diese richtig zu interpretieren verleiht den Ergebnissen einen Anwendungsbezug und lassen die Resultate direkt in die Lehre einfließen: Das aktualisiert das Lehrangebot und hilft der Praxis.

In langfristig angelegten Versuchen mit verschiedenen Rebsorten werden neben der Rebphysiologie die Inhaltsstoffbildung und Produktqualität, der Klimawandel [Temperatur, Licht, Kohlendioxid] sowie das Ressourcenmanagement [Bewässerung] intensiv bearbeitet: Wir untersuchen sowohl die integrierte als auch biologisch-organische und biologisch-dynamischen Bewirtschaftung [INBIODYN]. Die multiprozessuale Betrachtung des Weinbergs, verbunden mit einer Steigerung der Wertschöpfung durch innovative Produkte, fällt in unseren Bereich.

Einen methodisch wichtigen Bereich zur Beschreibung der Rebphysiologie stellen berührungslose Messverfahren dar. Was dem menschlichen Auge oftmals verborgen bleibt, können Sensoren außerhalb des sichtbaren Bereiches nicht-destruktiv erfassen. Hieraus ergeben sich Informationen mit einer zeitlich und räumlich hohen Auflösung, die physiologisch relevante und dynamische Änderungen erfassen. Eine benutzerfreundliche Interpretation und Einführung in die Praxis ist ein großer Schritt in Richtung Wissens- oder Technologietransfer.

Die Professorinnen und Professoren an der Hochschule Geisenheim sind echte Experten und Vorbilder. Das Lernen hat genauso viel Spaß gemacht wie die Abende mit meinen Kommilitonen am Rhein.Konstantin, Absolvent Weinbau & Oenologie (B.Sc.)