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Professor Dr. Manfred Stoll ist neuer Leiter am Institut für allgemeinen und ökologischen Weinbau

Manfred Stoll

Seit Oktober 2015 ist Prof. Dr. Manfred Stoll neuer Leiter des Instituts für allgemeinen und ökologischen Weinbau der Hochschule Geisenheim. 

Dr. Stoll folgt als Institutsleiter auf Prof. Hans Reiner Schultz, der die Hochschule Geisenheim als Präsident vertritt. Dr. Stoll hatte zuvor das frühere Fachgebiet Weinbau und jetzige Institut für allgemeinen und ökologischen Weinbau bereits seit 2009 kommissarisch geführt.

Im Lehrbetrieb vertreten Prof. Dr. Manfred Stoll, Prof. Dr. Randolf Kauer und Prof. Dr. Hans Reiner Schultz weiterhin gemeinsam den Weinbaubereich, der durch den neuen Bachelor-Studiengang  „International Wine Business“, sowie zwei weitere Master-Studiengänge mit internationalen Partnern (Turin und Wien) zusätzliche Anforderungen erfährt. Durch seine praktischen und wissenschaftlichen Erfahrungen kann Manfred Stoll sowohl angewandtes als auch forschungsbezogenes Wissen vermitteln, um den Nachwuchs an der Hochschule Geisenheim auszubilden.

Manfred Stoll’s Forschungsinteresse liegt in der Bearbeitung der Thematik der Rebe-Umwelt-Interaktion. Zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten des 50-jährigen zählen ökophysiologische Untersuchungen an Reben, Präzisionsweinbau sowie Untersuchungen zur Qualitätsbildung in Trauben. Anwendungsbezogene Arbeiten zielen auf die physiologischen Auswirkungen exogener Stressoren.

Das Hauptaugenmerk in der Forschung liegt darauf, die Reaktion der Rebe auf die verschiedensten exogenen Faktoren, das Bewirtschaftungssystem oder die Bewirtschaftungsweise richtig zu interpretieren und diesen Ergebnissen einen Anwendungsbezug zu verleihen. Deshalb beinhaltet die langfristige, breit gefächerte Ausrichtung seiner Forschungsinteressen neben der Physiologie die Bereiche der Inhaltsstoffbildung und Produktqualität, des Klimawandels sowie das Ressourcenmanagement, um Strategien und Konzepte für die Bewirtschaftung weiterzuentwickeln.

Nach seiner Doktorarbeit über „partielle Bewässerung“ (partial rootzone drying, PRD) sowie der Wurzel-Spross-Kommunikation bei Reben, die er an der Universität Adelaide, Südaustralien absolvierte, hatte ihn sein beruflicher Weg zunächst nach Schottland geführt. An der Universität Dundee arbeitete er als Post-Doc über die Bewässerung verschiedener Kulturpflanzen. Ziel war die Entwicklung von Bewässerungssteuerung anhand von Infrarotmessungen der Blatttemperatur.

Danach ging es „zurück zu den Wurzeln“. Der gelernte Winzer koordinierte zwei Jahre lang in einem renommierten Würzburger Weingut den Außenbetrieb und war mitverantwortlich für den Weinausbau. Außerdem initiierte Manfred Stoll während dieser Zeit Forschungsarbeiten mit der Fachberatung für Kellerwirtschaft des Bezirkes Unterfranken sowie der Erzeugergruppe Frank & Frei.

Den Rheingau kennt Manfred Stoll gut. Hier hatte er 1987 seine akademische Karriere als Weinbaustudent begonnen. Nach dem Geisenheimer Abschluss absolvierte er noch ein Biologiestudium. Seine Diplomarbeit fertigte der gebürtige Pfälzer an der Bundesanstalt für Züchtungsforschung des Julius Kühn Instituts, Geilweilerhof, an.

Kategorien: Allgemeiner und ökologischer Weinbau, Nachrichten