Nachrichten

BEL-Förderung: Hochschule Geisenheim erhält 45.000 Euro

Einfluss des Klimawandels auf die Interaktion von Schädlingen mit ihren Kulturpflanzen als Forschungsthema eines Verbundprojekts mit dem JKI Dossenheim

Das Institut für Phytomedizin der Hochschule Geisenheim hat 45.000 Euro für das Projekt „Einfluss wesentlicher Faktoren des Klimawandels auf die Interaktion von Schädlingen mit ihren Kulturpflanzen und Berücksichtigung der Ergebnisse bei deren Bekämpfung in Obst und Weinbau“ eingeworben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Verbundprojekt der Hochschule mit dem Julius Kühn-Institut Dossenheim im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung „Förderung von Innovationen in der Pflanzenproduktion als Beitrag zum Klimaschutz gemäß Pariser Abkommen (COP 21) und zur Anpassung an Klimaänderungen“ über drei Jahre mit einer Summe von insgesamt 493.387,50 Euro.

Der Einfluss des Klimawandels auf innovative Verfahren im Pflanzenschutz, die auf sogenannten Info- oder Semiochemikalien (Pheromone, Allelochemikalien) beruhen, ist noch wenig erforscht. Bei diesen Verfahren werden entweder Sexualpheromone von Schädlingen zu deren Verwirrung oder andere chemische Botenstoffe zum Monitoring oder Massenfang eingesetzt. Die wichtigsten Störfaktoren in biologischen Systemen, die die chemische Kommunikation von Kulturpflanzen, Schaderregern und deren Antagonisten – und damit auch die darauf beruhenden innovativen Bekämpfungsstrategien – beeinflussen können, sind Temperaturerhöhung, erhöhte Konzentrationen klimawirksamer Gase und die Zunahme von reaktiven Sauerstoffspezies. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist die Untersuchung des Einflusses zweier dieser Faktoren – Kohlenstoffdioxid und Ozon – auf die Interaktion von Kulturpflanzen und Schaderregern, bei denen bereits mit Erfolg solche Verfahren angewandt werden oder in Entwicklung sind. Das Gesamtarbeitsziel des Vorhabens ist die Verbesserung von Pflanzenschutzverfahren in der Praxis. Es werden zwei Schwerpunkte behandelt: Ziel ist zum Einen, den Insektizideinsatz im Weinbau durch eine verbesserte und an zukünftig erhöhte Kohlenstoffdioxid-Konzentration angepasste Verwirrmethode zu verringern. Darüber hinaus geht es auch darum, die Anzahl von Neuinfektionen von Obstbäumen mit Phytoplasmen durch verbessertes Monitoring und gezielte Bekämpfung des Vektors zu reduzieren.

Kategorien: FORSCHUNG, Phytomedizin, Nachrichten