Beauftragte

Leitfaden für geschlechtersensible Sprache an der HGU

Der Leitfaden ist ein Beitrag zum Gleichstellungsauftrag der Hochschule Geisenheim und soll als Arbeitshilfe dienen, um eine gendergerechte Sprache leichter umsetzen zu können. Er bietet eine erste Orientierung, wie Sie korrekt und verständlich Frau und Mann, aber auch andere Geschlechter in der Sprache sichtbar machen können.

Geschlechtsneutrale Anrede in der Stellenausschreibung

Warum gibt es die geschlechtsneutrale Anrede in der Stellenausschreibung?

Ein oft wiederholtes Experiment zeigt, dass die alleinige Verwendung der maskulinen Form, mit der auch Frauen mitgemeint sein sollen („generisches Maskulinum“), dazu führt, dass deutlich mehr Männer assoziiert werden. Das heißt Versuchsteilnehmer und Versuchsteilnehmerinnen hatten in ihrer Vorstellung sehr viel häufiger an Männer als an Frauen gedacht. „Mitmeinen“ funktioniert also nicht. Frauen fühlen sich durch eine solche Generalklausel nicht angesprochen und werden auch nicht „mitgedacht“.

Seit dem 1. Januar 2019 gibt es offiziell das sogenannte dritte Geschlecht. Hintergrund ist ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts von 2017, wonach es möglich sein muss im Geburtenregister neben „weiblich“ und „männlich“ ein drittes Geschlecht eintragen zu lassen. Durch bisher übliche Stellenanzeigen mit (m/w) werden Menschen, die sich nicht innerhalb des binären Geschlechtssystems einordnen lassen können oder wollen, nicht angesprochen und diskriminiert. Das AGG (Antidiskriminierungsgesetz) verlangt merkmalsneutrale Stellenausschreibungen, u.a. hinsichtlich des Geschlechts und der sexuellen Identität. Durch Verwendung geschlechtsunabhängiger Oberbegriffe lässt sich eine solche Diskriminierung vermeiden. Andere Alternativen haben sich grammatikalisch und sprachlich (noch) nicht durchgesetzt. In Stellenanzeigen findet sich bislang meist der Zusatz (m/w/d). D steht für divers und soll inter- und transsexuelle Menschen einschließen.

Genderneutral schreiben

Fast alles lässt sich genderneutral ausdrücken. Das Problem ist, die richtigen Worte zu finden. Hierbei helfen Genderwörterbücher wie z.B. geschicktgendern.de, gendern.de, sprachnudel.de und buchstaben.com/gender-woerterbuch. Sie bieten genderneutrale Alternativen und Formulierungen.

Für die Beschäftigten der HGU hat das Präsidium Hinweise zur Verwendung geschlechtersensibler Sprache verabschiedet. Das Dokument ist im Intranet der Hochschule abrufbar.

Hinweis für gewaltbetroffene Frauen

Unter der Telefonnummer 08000 116 016 finden gewaltbetroffene Frauen rund um die Uhr Beratung und Unterstützung. Zusätzlich bietet das "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen" auf der Seite www.hilfetelefon.de Chat- und E-Mail-Beratung an.