Institut für Landschaftsbau und Vegetationstechnik

Forschungsprojekte unseres Instituts

Projektanfang: 01.07.2023
Projektende: 30.06.2026
Förderer: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Der Erhalt und die Vermehrung städtischen Grüns, insbesondere von Bäumen, spielen eine zentrale Rolle bei der Anpassung von Städten an den Klimawandel, da sie eine natürliche Kühlung ermöglichen. Größere Bäume transpirieren bis 500 Liter Wasser pro Tag. Schatten und Verdunstungskälte mindern den Effekt urbaner Hitzeinseln. Streusalz, Bodenverdichtung und Schadstoffe belasten Stadtbäume jedoch. Hitze und Trockenheit intensivieren sich, sodass Neupflanzungen oft nicht anwachsen und Bestandsbäume vermehrt absterben, bevor sie eine klimawirksame Größe erreichen. Alternative Baumsubstrate könnten hier Abhilfe schaffen und auch die Infiltration von Wasser aus Starkregenereignissen verbessern. Ein vielversprechender Ansatz sind Pflanzenkohle-Macadam-Substrate (PMS), d.h. definierte Gemische aus Gesteinsschotter, Pflanzenkohle und Kompost. Der Schotter ergibt nach Verdichtung eine befahrbare, aber porenreiche Struktur, die Raum und Luft für Wurzelwachstum schafft und hohe Niederschläge aufnehmen können. Durch die Herstellung der Pflanzenkohle wird zudem Biomasse-Kohlenstoff langfristig gebunden (Kohlenstoffsenken). PMS wurden in Stockholm entwickelt und werden bisher nur in Schweden, Österreich und der Schweiz angewendet. Das Ziel von "Black2GoGreen" ist der Aufbau eines Netzwerks aus Kommunen, kommunalen Betrieben, Verbänden sowie Herstellern von Pflanzenkohle und Substraten, um Wissen über bereits implementierte Lösungen nach Deutschland zu transferieren.

Projektanfang: 01.04.2022
Projektende: 30.03.2024
Förderer: Bundesamt für Naturschutz

Die städtebauliche Förderung leistet wichtige Beiträge zur Entwicklung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen. Die aktuellen Rahmenbedingungen zur städtebaulichen Förderung ermöglichen auch die Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen. Um diese Möglichkeiten bekannter und handhabbar zu machen, bedarf es einer stärkeren fachlich-konzeptionellen Unterstützung von Kommunen durch das Aufzeigen von kommunalen Handlungsspielräumen, der Bereitstellung von anwendungsbezogenen Informationen, aber auch einer entsprechenden Rahmensetzung des Bundes und der Länder. Um diese Herausforderungen zu adressieren, zielt das Vorhaben „Empfehlungen für Kommunen zur Berücksichtigung der Biologischen Vielfalt in Fördergebieten der Städtebauförderung“ darauf ab, die Integration von Maßnahmen zur Entwicklung der Biologischen Vielfalt in Gebieten der Städtebauförderung zu evaluieren. Darauf aufbauend soll eine Handreichung für Kommunen (bzw. für kommunale Planungsämter und Naturschutzbehörden) erstellt werden, wie - in Fördergebieten der Städtebauförderung - mit welchen Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität beigetragen werden kann. Dazu wird ein kollaborativer Prozess mit verschiedenen Akteuren initiiert (Lernallianz), um sicherzustellen, dass die Handreichung praxisorientiert und auf die Bedürfnisse der Kommunen zugeschnitten ist. Abschließend werden Empfehlungen für die Bundes- und Landesebene abgeleitet und verschiedene Optionen zur Verbreitung der Handreichung identifiziert und genutzt.

Hochschule Geisenheim
© Rieke Hansen

Projektanfang: 14.06.2022
Projektende: 31.03.2023
Förderer: Europäische Kommission

Der Schwerpunkt der Hochschule Geisenheim in Forschung und Lehre liegt auf den Sonderkulturen und deren Produkten sowie der nachhaltigen Entwicklung von Kulturlandschaften und städtischen Freiräumen. Die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeitsziele und Biodiversitätsverlust sind essentieller Bestandteile aller Forschungsfragen, denen sich Geisenheimer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im regionalen aber auch nationalen und internationalen Kontext widmen. Sie stellen sich damit in ihren Fachbereichen den globalen Anforderungen und tragen zur Bewältigung der Klimakrise bei. Die Hochschule hat fünf Forschungsfelder definiert, in denen sie sich den Anforderungen der heutigen Zeit im Bereich der gesamten Wertschöpfungskette der Sonderkulturen – von der Landschaft zum Anbau über primäre und sekundäre Verarbeitungsprodukte bis hin zur Vermarktung und Ökonomie – widmet. 1. Ertragssichere, qualitätsorientierte und nachhaltige Anbausysteme für Sonderkulturen entwickeln 2. Agrarische Produkte mit Schwerpunkt pflanzliche Erzeugnisse innovativ und sicher verarbeiten und vermarkten und im Sinne der Bioökonomie nutzen 3. Kulturlandschaften und städtische Freiräume zukunftsfähig gestalten und weiterentwickeln 4. Risiken des Klimawandels beurteilen und Strategien zur Anpassung und Minderung der Folgen erarbeiten 5. Digitalisierung in der Produktion und Vermarktung von Sonderkulturen und in der durch Landschaftsplanung verwirklichten Abläufe. Um Nachhaltigkeitsaspekte in der Forschung auf breiter Basis zu verankern, wurde in diesem Projekt apparative Ausstattung für die anwendungsbezogene Forschungs- und Innovationsinfrastruktur im Kontext der Nachhaltigkeit beantragt. Die Infrastruktur kommt vier der fünf oben genannten Forschungsfelder zu Gute, häufig auch in Querschnittsfunktion über mehrere Bereiche.

Projektanfang: 01.11.2021
Projektende: 31.10.2022
Förderer: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Um gesetzte Klimaschutzziele zu erreichen, erfordert es ehrgeizige Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Da ein Großteil dieser Emissionen im urbanen Raum verursacht wird, spielen Städte und Kommunen bei der Umsetzung eine entscheidende Rolle. Um den Erfolg der durchgeführten Maßnahmen zu gewährleisten und Klimaschutzpläne regelmäßig lokal anpassen zu können, muss die Reduktion der Emissionen kontinuierlich überprüft werden. Das bisherige Monitoring weist aufgrund seiner Abhängigkeit von einer umfangreichen, jedoch oft eingeschränkten Datenverfügbarkeit Schwachstellen auf. Daher arbeitet die Hochschule Geisenheim in diesem Gemeinschaftsprojekt zusammen mit der Hochschule Darmstadt an der Entwicklung eines innovativen Sensornetzwerks für die lokale Bestimmung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre, um somit den Kommunen neue Monitoring-Instrumente zur Verfügung zu stellen, mit denen der kommunale Klimaschutz besser gesteuert werden kann. Auf der technischen Seite entwickelt die Hochschule Darmstadt einen präzisen und dennoch preiswerten CO2-Sensor, mit dem das Sensornetzwerk für die lokale Überwachung des CO2-Gehalts aufgebaut werden kann. Auf der Anwendungsseite ermittelt die Hochschule Geisenheim konkrete Einsatzfelder der Sensoren für das lokale Monitoring der Treibhausgasemissionen und entwickelt Ideen für begleitende Instrumente für effektiven Klimaschutz in den hessischen Kommunen. Im Rahmen des Projekts werden bereits erste konkrete Schritte zur Realisierung des Sensornetzwerks und zur Verbesserung des kommunalen Klimaschutz-Monitorings gegangen. Um das Sensornetzwerk optimal einsetzen zu können werden Expert:innen aus Klimaschutzpolitik und -beratung, Industrie und Stadtverwaltung frühzeitig in das Vorhaben mit einbezogen.

Hochschule Geisenheim
© Rieke Hansen

Projektanfang: 01.07.2017
Projektende: 31.01.2022
Förderer: Hochschule Geisenheim University

Infrastrukturgroßprojekte bedeuten für den Raum, in welchem sie stattfinden, eine gravierende Transformation, welche häufig von Konflikten, Verzögerungen und Budgetüberschreitungen gekennzeichnet ist. Im Projekt MOVE sollen Wege gefunden werden, wie im Rahmen des Planungsprozesses mit der Komplexität dieser Vorhaben umgegangen werden kann. Dazu soll ein Problemlösungszyklus durchlaufen werden, in welchem die Planung sowie der Planungsgegenstand in seinem Umfeld (Straße und Landschaft) systemisch analysiert werden. Eine Exploration soll untersuchen, wie der Erfolg dieser Transformation vor dem Hintergrund einer hohen Zahl von Stakeholdern überhaupt gemessen werden kann. Ein Modellierungsansatz zur Analyse der Planungsprozesse und seiner Auswirkungen auf das System Straße und Landschaft wird Hinweise auf mögliche Schwachstellen liefern. In der Folge sollen als besonders relevant erkannte Teilsysteme mithilfe des Sensitivitätsmodells nach Vester simuliert werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden als Vorschläge einen Beitrag zur Optimierung des Erfolgs der Transformation leisten. M.Sc. Thomas Muschkullus promoviert in diesem Projekt.

Hochschule Geisenheim
© Prof. Dr. Eckhard Jedicke