Sibylle Fraund möchte zur Wahrung des Andenkens ihres Schwiegervaters, Adolf Fraund, der 1946 den heutigen Fachverlag Dr. Fraund mitbegründet hat, und zur Wertschätzung der erfolgreichen verlegerischen Arbeit auf den Gebieten Weinbau und Landwirtschaft ihres Ehemannes, Dr. Eberhard Fraund, Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Geisenheim und der Hochschule Bingen mit Preisen auszeichnen. Dabei sollen insbesondere ihre sehr guten Studienleistungen und hohes soziales Engagement Anerkennung finden.
Der Vertrag über eine Fördersumme von 180.000 EUR wurde am 2. Dezember 2020 im Geisenheimer Unikeller gezeichnet.
"Dr. Eberhard Fraund, ehemaliger Verleger und Gesellschafter des Fachverlages Dr. Fraund * + 9. Juli 2014 (...). Trotz erheblicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen meisterte er in vorbildlicher Weise seinen Lebens- und Berufsweg. Sein Vater, Adolf Fraund, hatte 1946 den Verlag mitbegründet. Die französische Militärregierung erteilte bereits im Juli 1946 die Lizenz für die Fachzeitschrift „Der Weinbau“ (heute das deutsche weinmagazin) und 1946 die Lizenz für das landwirtschaftliche Wochenblatt „Der Landbote“. Im Dezember 1959 wurde Dr. rer. pol. Eberhard Fraund als neuer Gesellschafter aufgenommen. Dafür hatte er seine Position als Geschäftsführer der „Wiesbadener Tagblatt GmbH“ aufgegeben. Nach verschiedenen Wechseln bei den Gesellschaftern und dem Ausscheiden der „Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei Will & Roth KG“ erfolgte 1979 die Umfirmierung in „Fachverlag Dr. Fraund GmbH“. Der Fachverlag Dr. Fraund war ein klassisches Familienunternehmen, bis 1987 die Landwirtschaftsverlag Hessen GmbH als Mitgesellschafterin hinzutrat. Hiermit verabschiedete sich Dr. Eberhard Fraund als Geschäftsführer vom Verlag. Gesundheitliche Gründe bewogen ihn, sich 1987 im Alter von 59 Jahren zurückzuziehen. Allerdings blieb er zunächst noch Gesellschafter und Vorsitzender des Verwaltungsrates. Dr. Eberhard Fraund verfolgte auch nach seinem Ausscheiden mit großem Interesse die weitere Entwicklung des Verlages und hielt bis zuletzt Kontakt. Auch soziales Engagement war Dr. Fraund ein Anliegen. Freude und Entspannung fand er beim Hören klassischer Musik und bei seinen Aufenthalten im Engadin." Quelle: Fachverlag Dr. Fraund
"Die Stunde Null der Deutschen und ihre Presse fand ihn zäh und entschlossen auf seinem Posten. Die Trümmer ringsrum ließen ihn nicht verzweifeln. Sie beflügelten ihn vielmehr zu neuen Taten: die 1945, als alles zu Ende war, schon fast100 jährige Mainzer Verlagsanstalt aus den Ruinen der bei den verheerenden Luftangriffen der letzten Kriegsmonate fast völlig zerstörten Domstadt wieder aufgebaut und die von ihr herausgegebene Tageszeitung zu neuem Leben erweckt zu haben, ist das Verdienst eines Mannes, der in diesen Tagen, kurz vor seinem 87. Geburtstag, in Wiesbaden die irdische Welt verlassen hat - der einstige Verleger und geschäftsführende Gesellschafter dieses Hauses, Adolf Fraund.
Für den in seiner einstigen Position (aus der er Ende 1961 an der „Altersgrenze" ausschied) ebenso bedeutenden wie in seinem persönlichen Auftreten bescheidenen Mann ist es bezeichnend, daß er sich im ehrlichsten Sinne des Wortes "in aller Stille" verabschiedete.(...)"
Quelle: Adolf Fraund - Dokumente und Erinnerungen, Verlag H. Schmidt Mainz, 1986
Eine jährliche Preisvergabe an Absolventinnen und Absolventen folgender Fachrichtungen:
Jedem der drei Fachrichtungen stehen pro Jahr 6.000 EUR zur Auslobung bereit. Der Preis kann an max. 3 Preisträger/-innen aufgeteilt werden. Der Preis wird auf eine Dauer von mindestens 10 Jahren ab Auslobung vergeben.
Die Spenderin übergibt das ausgelobte Preisgeld in Höhe von insgesamt 180.000 EUR in die Treuhand der Hochschule Geisenheim (Abteilung Kommunikation und Hochschulbeziehungen). Das Steuerbüro Beate Schütz (Wiesbaden) erhält jeweils am Jahresende ein Beleg über die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder.
Die Festlegung der Preisträger erfolgt über ein schlankes Kuratorium:
Die Spenderin bzw. deren bestimmten Vertreter/-in, ist über die Auswahl vorab zu informieren und hat durchschlagendes Vorschlags- und Einspruchsrecht.
Die Preisträger/-innen sollen sich durch
Wichtig, der Einstieg über den zweiten Bildungsweg ist zu favorisieren!
Der Vorschlag der Bachelor, Master oder PHD Kandidaten erfolgt über die Abteilung Kommunikation und Hochschulbeziehen mittels transparenter softwaregestützter Verfahren (ähnlich dem Deutschland-Stipendium).
Reichen Sie gerne eine Initiativbewerbung über unser Bewerbungsportal ein:
https://mein-netzwerk.hs-geisenheim.de/formulare/fraund2024/
Die Preisverleihung findet einmal im Jahr in einer kleinen, aber dem Anlass würdigen Feierstunde an der Hochschule Geisenheim, in Absprache auch an der Hochschule Bingen, statt.
Die Preisstifterin Sibylle Fraund (r.) mit ihrer Steuerberaterin Beate Schütz (l.) und den anwesenden Preisträgerinnen und Preisträgern (v.l.n.r. Felix Grass, Jana Walther, Simon Lönarz, Katharina Becker u. Torben Kock)
Donatorin Sibylle Fraund
Von der Spenderin bevollmächtigte Sozietät
Dipl.-Vw. Beate Schütz & Dipl.-Vw. Stefan Hintz
Wilhelminenstr. 58
65193 Wiesbaden