Der Neubau des Getränketechnologischen Zentrums ist auf dem westlichen Teil des Campusgeländes in direkter Nachbarschaft zu den bestehenden Hochschulgebäuden und Gewächshäusern geplant.
Der Neubau wird das bestehende GTZ in der Rüdesheimer-Strasse 28 ersetzen und eine deutliche Verbesserung bei der studentischen Ausbildung und der Berufsausbildung in der Getränketechnologie bieten. Zusätzlich wird die studentische Sektproduktion im Rahmen des Studiengangs Oenologie/Weinbau aus den Gebäuden der Kellereiwirtschaft ausgelagert und in das neue GTZ integriert.
Der Entwurf formuliert nach Süden hin, zum künftigen Campusplatz, über das zurückspringende Untergeschoss und die darüber befindliche Bürospange eine einladende, wettergeschützte Geste. Die Nordseite hingegen wird durch die Anliefersituation der Produktionshalle an der Falterstrasse geprägt, welche sehr stark funktional dominiert ist. Den Kern des Gebäudes bildet die Produktionshalle, welche dreiseitig von Unterrichts- und Praktikumsräumen, sowie Büros eingefasst wird. Das weitgespannte Dach der Produktionshalle erhebt sich über den umliegenden Baukörper, am Versatz kann natürliches Tageslicht in die innenliegende Halle fallen. Der transluzente Dachbaukörper kragt an der Nordseite aus und schafft die gewünschte, überdeckte Anliefersituation. Im Sockelgeschoss befinden sich die Umkleiden, Lager und Technikflächen, die repräsentative Sektmanufaktur, sowie auf der Ostseite eine Werkstatt sowie Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter des GTZ. Die Sektmanufaktur stellt einen besonderen Bereich dar und wird deshalb an prominenter Stelle angrenzend zum Campusplatz verortet. Hier können Einblicke in die Sektherstellung ermöglicht werden, weshalb eine Verglasung zwischen Foyer und Sektmanufaktur vorgesehen ist.
Die Holz-Glasfassade umhüllt das tragende Skelett, gehalten von den umlaufend sichtbaren Deckenstirnen. Oberflächenbearbeiteter Beton, kräftige Holzelemente und großformatige Glasscheiben sowie geschlossene Holzpaneele bilden die Materialität. Es wird eine im positiven Sinne rustikale Materialität und Haptik erreicht. Robustheit und Handwerklichkeit kennzeichnen den Charakter des Gebäudes. Diese Materialität wird in gleicher Form auch bei den - vom selben Architekturbüro geplanten - Gebäuden Hörsaal und Logistikgebäude zu finden sein. Sie fügen sich in ihrer Materialhaftigkeit gut in das Ambiente von Ort und der Region ein und werden zur unverwechselbaren corporate identity des Campus Geisenheim beitragen.
Die Dachflächen des Gebäudes werden extensiv begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgetattet. Regenwasser wird in Zisternen aufgefangen und zur Bewässerung der Parkanlagen und landwirtschaftlichen Flächen der Hochschule genutzt.
Flächen
NF 1-6 2799,22 m²
NF 7 288,96 m²
TF 396,17 m²
VF 756,13 m²
Summe 4240,48 m²
geplante Fertigstellung
Frühjahr 2024
Bez + Kock Architekten
Generalplaner GmbH
Kronenstraße 36
70174 Stuttgart
Die Landschaftsarchitekten
Bittkau-Bartfelder + Ingenieure GbR
Taunusstrasse 47
65183 Wiesbaden