Von 10 bis 15 Uhr zeigten Studierende aller Semester beim sogenannten Epilog die Bandbreite ihrer Arbeiten. In acht Kurzpräsentationen wurden unter anderem Freiraumanalysen und -entwürfe, Konzepte für Naturschutzvorhaben sowie Konstruktionen von Wegen und Bauwerken vorgestellt. Das Foyer des neuen Hörsaalgebäudes verwandelte sich derweil in eine Galerie studentischer Kreativität, in der die Pläne der angehenden Landschaftsarchitekt:innen begutachtet werden konnten.
Studienpreis für herausragende Abschlussarbeiten
Ein Höhepunkt des Tages war die feierliche Verleihung des Studienpreises Landschaftsarchitektur um 15:30 Uhr. Der mit insgesamt 1.000 Euro dotierte Preis wird jährlich für exzellente Abschlussarbeiten vergeben. Die diesjährigen Preisträgerinnen sind Maren Krämer und Sabine Richie.
Maren Krämer überzeugte die Jury mit ihrer Bachelorarbeit zu Baummikrohabitaten an der Trauben-Eiche im Wirtschaftswald. Ihre Analyse ergab, dass ältere Bäume eine größere Habitatvielfalt aufweisen – ein wichtiges Ergebnis für die naturnahe Forstwirtschaft. Die Arbeit entstand in enger Kooperation mit dem Forstamt Rüdesheim. (Kurzpräsentation der Arbeit)
Sabine Richie baute und programmierte im Rahmen ihrer Bachelorthesis eine Augmented Reality Sandbox, mit der Studierende eigenständig Topografiemodelle gestalten können. Durch Echtzeit-Projektionen von Höhenlinien und Wasserläufen wird Sand zu einem interaktiven und intuitiven Lernwerkzeug. Die AR-Sandbox kommt bereits in der Lehre zum Einsatz – mit ihrer Abschlussarbeit hat Sabine Richie somit einen nachhaltigen Beitrag für die Ausbildung ihrer Kommiliton:innen geleistet. (Kurzpräsentation der Arbeit)
Gestiftet wurde das Preisgeld von vier Fachverbänden: dem Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (FGL) Hessen-Thüringen, dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen (bdla) Hessen, der Hessischen Vereinigung für Naturschutz und Landschaftspflege (HVNL) sowie der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) Hessen.
In seiner Laudatio betonte Sven Beling, stellvertretender Vorsitzender der DGGL Hessen, die spürbare Leidenschaft in beiden Arbeiten: „Leidenschaft ist die wichtigste Eigenschaft von Landschaftsarchitekt:innen – sie macht Projekte zu etwas Besonderem und ich wünsche Ihnen, dass Sie sich Ihre Leidenschaft immer bewahren können.“
Inklusionsspielplatz-Wettbewerb: Auszeichnung für Studierendenentwürfe
Im Anschluss wurden um 16:15 Uhr die besten Projektentwicklungen zum nicht öffentlichen Wettbewerb für die Realisierung eines Inklusionsspielplatzes in Oestrich-Winkel ausgezeichnet. Bürgermeister Carsten Sinß überreichte persönlich die Preise an die engagierten Studierenden. Insgesamt wurden für die sieben Analysen und Lösungsmöglichkeiten sowie die drei Stegreifentwürfe Preisgelder in Höhe von 3.000 Euro vergeben, die durch die Stadt Oestrich-Winkel und den Alumniverband der Hochschule, VEG Geisenheim Alumni Association, zur Verfügung gestellt wurden. Die Stadt beabsichtigt im nächsten Schritt ein Planungsbüro mit der Objektplanung zu beauftragen – ein großer Schritt in Richtung mehr Inklusion im Rheingau.
Der diesjährige Semesterabschluss fand erstmals im neuen Hörsaalgebäude der Hochschule statt. Er zeigte eindrücklich, wie Studium, Praxis und gesellschaftliche Relevanz an der Hochschule Geisenheim zusammenwirken.
