Das Institut für angewandte Ökologie besteht aus der Professur für Biodiversität und Ökosystemfunktionen, der Professur für Klimafolgenforschung an Sonderkulturen sowie der Professur für Nachhaltigen Ressourceneinsatz und Stoffstromanalysen bei Sonderkulturen. Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen auf abiotischen und biotischen Interaktionen in verschiedenen Ökosystemen, den Auswirkungen des globalen Wandels auf diese Interaktionen, ihre Bedeutung für Ökosystemfunktionen und Ökosystemleistungen sowie Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel, die diesem zugleich entgegen wirken (Mitigation). Darüber hinaus umfasst die Forschung die ganzheitliche Bewertung und Optimierung der Nachhaltigkeitswirkung von Sonderkulturwertschöpfungsketten. Ziele der Forschung sind einerseits das anwendungsorientierte Management von Ökosystemen und Wertschöpfungsketten und andererseits eine proaktive Grundlagenforschung, um zukunftsorientierte, praxisrelevante Lösungen bieten zu können.
Die Professur für Biodiversität und Ökosystemfunktionen hat ihren Schwerpunkt auf der Interaktion von Pflanzenarten/Artengemeinschaften und ihrer Umwelt, um Gefährdungsursachen und angepasste Naturschutz-Maßnahmen identifizieren und geeignete Konzepte des Landnutzungsmanagements entwickeln zu können. Im Vordergrund steht immer die Biodiversität mit ihren unterschiedlichen Ebenen (genetische, Arten- und Struktur-Diversität), ihre Bedeutung für die Funktionalität der Ökosysteme und ihre Beeinflussung durch den globalen Wandel (Landnutzungsänderungen, Klimawandel). Ziel der Forschung ist es, Praxisorientierte und wirtschaftlich tragfähige Lösungen für das Management gefährdeter Arten und Ökosysteme zu entwickeln.
Die Professur für Klimafolgenforschung an Spezialkulturen arbeitet hauptsächlich im Bereich der abiotischen Interaktionen im „Spannungsdreieck“ der Auswirkungen und Folgen des Klimawandels, der Entwicklung von Anpassungsstrategien für nachhaltige und Klimawandel-resiliente Agrarökosysteme sowie der Entwicklung von Mitigationsoptionen, also Maßnahmen, die zu einem Netto-CO2-Entzug aus der Atmosphäre führen. Ein besonderer Fokus liegt auf den Auswirkungen steigender atmosphärischer CO2-Konzentrationen auf Spezialkulturen und Agrarökosysteme (FACE-Experimente), auf biogeochemischen Stoffkreisläufen sowie auf den Minderungsmöglichkeiten der Emissionen stabiler Treibhausgase wie Methan und Lachgas, die bei Spezialkultur-Produktion entstehen. Dies schließt auch die Erforschung ungewöhnlicher THG-Quellen wie Schadinsekten in Böden ein.
Forschungsschwerpunkt der Professur für Nachhaltigen Ressourceneinsatz und Stoffstromanalysen bei Sonderkulturen ist die Bewertung der ökologischen Nachhaltigkeit von Sonderkulturen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Neben den negativen Umweltwirkungen werden auch die vielfältigen positiven Ökosystemleistungen der betrachteten Agrarsysteme in diesen Bewertungsprozess integriert. Basierend auf diesen Ergebnissen können die analysierten Systeme ganzheitlich optimiert werden und so zur Entwicklung nachhaltiger Sonderkulturwertschöpfungsketten beigetragen werden. Ein weiterer wichtiger Fokus liegt auf der Verwendung von Monetarisierungsansätzen, mit deren Hilfe die wahre Wert- sowie Schadschöpfung der untersuchten Systeme berechnet werden können.


