Unser Biomasse-Kreislauf

QSL-Projekte "Nachhaltiges Reststoffmanagement" & "G-wurmt"

Aus Küchenabfällen wird Kompost 

Die interne Verwertung unserer Küchenabfälle geht weiter.
Dies ist nur durch Ihren Beitrag möglich – deshalb bedanken wir uns ganz herzlich für den gemeinsamen Kompostier-Erfolg und freuen uns über Ihr weiteres Mitwirken!

WAS, WARUM & WIE

Wir sammeln unsere organischen Küchenabfälle und verarbeiten sie vorort selbst zu Kompost. Zu einem Teil (wie bisher) über den konservierenden Zwischenschritt “Bokashi”, anschließend in geführten Kompostmieten – und zum anderen Teil (GANZ NEU ab März 2025!) direkt zu frischem Wurmkompost.
Damit schlagen wir seit Neuestem gleich drei Fliegen mit einer Klappe: wir verringern die Menge unseres Restmülls, um stattdessen aus diesen wertvollen Rohstoffen wieder wertvolles Substrat/fruchtbaren Boden zu generieren, außerdem probieren wir verschiedene Methoden aus. Die so gewonnenen Erkenntnisse wollen wir transparent zur Verfügung stellen.

WARUM (Bokashi)

Kompostmieten brauchen vom Aufsetzen bis zum Abschluss der Umsetzung recht lange, werden also nur in größeren Zeitabständen neu angesetzt, und benötigen dann viel stickstoffreiches Material auf einmal. Stickstoffreiches Material – wie z.B. Küchenabfälle – fallen jedoch nur in kleinen Mengen nach und nach an und verderben dann immer gleich schnell, wie es sicher jede:r aus der eigenen Küche kennt. Daher ist als Zwischenschritt eine Konservierung der Küchenabfälle – per Fermentation (Bokashi) – äußerst sinnvoll.

WARUM (Wurmkompost)

Nur Kompostwürmer sind noch schneller…

… denn Lebensmittelreste können nicht nur fermentiert werden, sie können auch wertvolles Futter für Kompostwürmer sein. Bei der Wurmkompostierung werden die in Lebensmittelabfällen gebundene Nährstoffe durch Enzyme und Mikroorganismen, die sich im Verdauungstrakt der Würmer befinden, direkt zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen umgewandelt. Das bereits nach 1 bis 2 Monaten fertige Endprodukt ist ein homogener, stabiler Kompost, der direkt als Bio-Dünger gegeben werden kann oder zu Wurmtee weiterverarbeitet wird. Wurmtee ist ein Flüssigdünger, der sowohl gegossen als auch auf die Blätter appliziert werden kann.

Zu den positiven Eigenschaften, die Wurmkompost auf den Boden haben kann, gehören unter anderem:

  • eine Erhöhung der organischen Masse im Boden,
  • eine Erhöhung der nützlichen mikrobiellen Population,
  • eine Verbesserung der Wasserhaltekapazität sowie der Bodenstruktur
  • und natürlich die Düngewirkung, da in Wurmkompost alle für Pflanzen relevanten Nährstoffe enthalten sind.
WIE
  1. Wir stellen jedem Institut zur Verfügung:
  2. Bitte platzieren Sie Ihren Eimer #1 an einem gut erreichbaren, kühlen Ort (Küche, Kaffeemaschine) in Ihrem Institut.
  3. Bitte sammeln  Sie in diesem Eimer die organischen Abfälle,
    • die während Ihrer Arbeitszeit anfallen:
    • prinzipiell ist im Küchenabfälle-Eimer alles gut aufgehoben, was Sie auch auf einen Kompost werfen würden,
    • jedoch auch beispielsweise größere Mengen Orangenschalen sind Dank der Fermentation kein Problem.
  4. Bitte bringen  Sie ihren jeweiligen Eimer 2x wöchentlich zu unserer Abgabestation:
  5. Wir registrieren Ihre Wertstoffe und verarbeiten sie und spülen Ihren Eimer für Sie.
    • Ein Teil wird als Bokashi fermentiert und anschließend in großen geführten Mieten kompostiert,
    • der andere Teil wird in verschiedenen Wurmkompostern von fleißigen Würmern direkt zu frischem Wurmhumus verarbeitet.

Möchten Sie Teilnehmen?

Haben auch Sie und Ihre Kolleg:innen Interesse daran,

  • die Menge des Restmülls an der HGU zu verringern und
  • wertvolle Reststoffe sinnvoll zu verwerten?

Dann mailen Sie uns gerne mit dem Betreff "Frage zu Küchenabfällen/Bokashi" unter nachhaltigkeit(at)hs-gm.de.

(c) Rotho
Abgabeort
Abgabeort: Westeingang des Südverbinders (Geb. 1001 - Gemüsebau & Bodenkunde)
(c) Charlotte Rafalski

Unsere Anfänge & Erfolge – Dank Ihnen!

Im Rahmen des Forschungsprojekts „PC4Compensation“ wurde das Aufkommen an weicher Biomasse an der Hochschule untersucht. Diese war bis dato über den Restmüll kostenpflichtig entsorgt worden, also musste das System geändert werden und es wurde eine geführte aerobe Mieten-Kompostierung etabliert. Für ein qualitativ hochwertiges Ergebnis einer Kompostierung ist neben der Behandlung der Miete ihre Zusammensetzung von entscheidender Bedeutung – wichtig sind hierbei eine größtmögliche Heterogenität der Komponenten und ein optimales C:N-Verhältnis von 25-30:1.
Als C-Lieferanten (Kohlenstoff) eignen sich sehr gut Grünschnitte, wie wir sie z.B. von unserer Parkpflege bekommen – diese sind “pflegeleicht” in dem Sinne, dass sie sich bei Umgebungsbedingungen (Sauerstoff, ggf. hohe Temperaturen & Feuchtigkeit bis Nässe) gut halten, ohne zu verderben – wir können sie einfach draußen lagern bis wir die nächste Miete ansetzen.
Als N-Lieferanten (Stickstoff) eignen sich neben verschiedenen Mist-Arten sehr gut Küchenabfälle. Im Gegensatz zu den C-Lieferanten fallen diese jedoch kontinuierlich aber immer nur in relativ geringen Mengen an, und fangen bei normalen Umgebungsbedingungen sehr schnell an, zu verderben (wie das sicher jede:r aus der eigenen Küche kennt). Daher war es nötig, diese bis zur Kompostierung haltbar zu machen – die Idee der Bokashi-Herstellung war geboren. Das wertvolle organische Material wird mittels Effektiver Mikroorganismen fermentiert (ähnlich wie bei der Herstellung von Sauerkraut) und dadurch bis zum Einsatz in der Kompostierung biologisch stabilisiert (haltbar gemacht).

2020/2021

sammelte das Institut für Angewandte Ökologie an vier Institutsküchen auf dem Campus West insgesamt über 300 kg an Küchen- und Kaffeeresten. So konnten fast 9 kg Material pro Jahr und Person verwertet werden, welche ansonsten im Restmüll gelandet wären.

Der fertige Kompost wurde für Versuche und auf den Flächen der Institute verwendet.

2022

endete das Projekt und somit auch die Küchenabfälle-Sammlung. Im Rahmen des QSL-Projekts „Nachhaltiges Reststoffmanagement“ erlernen Studierende nun seit dem Wintersemester 2022/2023 selbst das aerobe Kompostieren (seit 2023 auch wieder unter Verwendung des HGU-Bokashis).

2023

Inzwischen der Abteilung Strategische Hochschulentwicklung und Nachhaltigkeit zugehörig, nahmen wir – auch aufgrund der guten Resonanz aus dem Kollegium – diese Aktion wieder auf, nun personell verstärkt und unter Einbeziehung aller interessierten Institute und Abteilungen. Aufgrund des gestiegenen Umfangs wurde aus dem Hol- ein Bring-System (zum Beispiel als kleiner Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen). Innerhalb von 7 Monaten kamen in dieser zweiten Runde knapp 500 kg Küchenreste zusammen, die von uns zu wertvollem Kompost verwertet wurden, anstatt ungenutzt im Restmüll zu landen.

Der fertige Kompost wurde wiederum für Versuche und auf den Flächen der Institute verwendet, außerdem dieses Mal auch vom benachbarten LLH und zu kleinen Teilen privat von Studierenden für den Gemeinschaftsgarten und von Mitarbeitenden unserer Hochschule.

2024

Erneut haben wir den Prozess ein wenig effizienter gestaltet und – nun unterstützt durch Studentische Mitarbeiter (s.u.) – im Frühsommer die nächste Runde gestartet.

2025

Im März ging zusätzlich zu Bokashi und Kompost (QSL “Nachhaltiges Reststoffmanagement”) das neue QSL-Projekt “G-wurmt” an den Start. Hier werden zum Vergleich in 3 verschiedenen Wurmkompostern Küchenabfälle von fleißigen Würmern direkt zu frischem Wurmhumus verarbeitet.

Möchten Sie teilhaben?

Haben Sie auch Interesse an fertigem Kompost für Ihren eigenen Garten?
Dann mailen Sie uns gerne mit dem Betreff "Interesse an Kompost" unter nachhaltigkeit(at)hs-gm.de.


Ihr Biomassemanagement-Team vom Nachhaltigkeitsbüro

Charlotte Rafalski
Charlotte Rafalski
Gebäude 9002
Raum 02.02
Tel. +49 6722 502 2084
Charlotte.Rafalski(at)hs-gm.de Details

Benedikt Metternich

Studentischer Mitarbeiter

 

stud.nachhaltigkeit(at)hs-gm.de

Georg Ardissone-Krauss
Georg Ardissone-Krauss, M.Sc.
Gebäude 9002
Raum 02.03
Tel. +49 6722 502 2081
Georg.Ardissone(at)hs-gm.de Details

Till Schmölter

Studentischer Mitarbeiter

 

stud.nachhaltigkeit(at)hs-gm.de

Bitte beachten Sie

Aufgrund der Baumaßnahmen im Verwaltungsgebäude befindet sich unser Büro vorübergehend in der

Industriestraße 2 (Gebäude 9002)
2. OG, Rechts/Nord

65366 Geisenheim