Forschung an der Hochschule Geisenheim

Wir schaffen Strategien für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft

Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Nachhaltigkeitsziele – die globalen Anforderungen unserer Zeit sind vielfältig!

Wir entwickeln Lösungen für eine ressourcenschonende, innovative und zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft. Unsere Arbeit reicht von der Entwicklung klimaangepasster und ökologisch verträglicher Anbaustrategien für Sonderkulturen über die nachhaltige Verarbeitung und Vermarktung hochwertiger Erzeugnisse bis hin zur Gestaltung lebenswerter Kulturlandschaften und Stadtregionen. So verbinden wir Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität – für eine nachhaltige Zukunft, die Natur und Gesellschaft in Einklang bringt.

Unsere Forschungsschwerpunkte

Zukunftsfähige Anbausysteme für Sonderkulturen entwickeln

Der Anbau von Reben, Obst, Gemüse und Zierpflanzen ist ressourcenintensiv – und steht vor der Herausforderung, höchste Produktqualität mit nachhaltigem Handeln zu verbinden.

Durch unsere Forschung entwickeln wir innovative, umweltverträgliche Strategien, die Erträge sichern und Ressourcen schonen. Wir züchten Sorten und Wuchsformen, die optimal an Klimawandel, Standortbedingungen und Schaderreger angepasst sind. Moderne Sensorsysteme steuern Wasser- und Nährstoffgaben punktgenau, alternative Pflanzenschutz-Strategien wie der Einsatz oder die Förderung von Antagonisten stärken Pflanzen und Standorte. Neue Digitalisierungstechniken ermöglichen eine präzise Steuerung von Bewirtschaftungsmaßnahmen. Gemeinsam mit Partnern schaffen wir vielfältige Anbausysteme, die Biodiversität fördern und Ökosystemleistungen erhalten – für einen ökologisch wie ökonomisch zukunftsfähigen Wein- und Gartenbau.

Pflanzliche Erzeugnisse innovativ und sicher verarbeiten und vermarkten

Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion umfasst den gesamten Weg vom Anbau über die Verarbeitung bis zur Abgabe an die Verbraucherinnen und Verbraucher – bei höchster Produktsicherheit und -qualität. Die Bioökonomie spielt dabei eine Schlüsselrolle, um biologische Ressourcen, Prozesse und Systeme noch effizienter zu nutzen und den erzeugenden Betrieben eine Lebensgrundlage zu sichern.

Durch unsere Forschung entwickeln wir energie- und ressourcenschonende Verfahren zur Verarbeitung pflanzlicher Erzeugnisse und zur Gewinnung wertvoller Inhaltsstoffe aus Ernteprodukten und Nebenströmen. Wir untersuchen Mikroorganismen als natürliche Schutzkulturen, bewerten die gesundheitliche Wirkung pflanzlicher Inhaltsstoffe und führen sensorische Tests mit unserem hochschuleigenen Panel durch. Marktforschung, Konsumverhaltensanalysen und Branchendaten liefern Erkenntnisse für zukunftsorientierte Marketingstrategien – insbesondere im Weinbereich. Zudem analysieren wir logistische Prozesse von der Verpackung bis zur Distribution, um auch mit Hilfe digitaler Technologien und modernster Technik die Effizienz und Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern.

Lebenswerte Kulturlandschaften und Stadtregionen gestalten

Intensivierte Landnutzung hat vielerorts wertvolle Landschaftsmerkmale und Biodiversität verringert. Auch Stadtregionen stehen unter Druck, ihre Lebensqualität durch grüne Infrastrukturen wie Parks oder Grüngürtel zu sichern.

Durch unsere Forschung entwickeln wir Methoden zur Optimierung und Bewertung urbaner Freiräume sowie zur Stärkung ihrer sozialen Nachhaltigkeit. Wir erarbeiten Verfahren für die Begrünung bodenferner Standorte und den gezielten Einsatz von Pflanzen im urbanen Raum – insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel. Für Weinbau-Kulturlandschaften entwerfen wir Strategien zur Anpassung an Klimaveränderungen und zum Erhalt seltener Arten. Darüber hinaus schaffen wir Konzepte für multifunktionale, ökologisch wertvolle und touristisch attraktive Landschaften, die neue, nachhaltige Produktionsszenarien ermöglichen.

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Dann kontaktieren Sie uns gerne:

Christiane Jost
Dr. Christiane Jost
Gebäude 5924
Raum 01.01
Tel. +49 6722 502 6334
Christiane.Jost(at)hs-gm.de Details

Aktuelles und neue Projekte

Praxis im Studium beim 8. Fallstudientag an der Hochschule Geisenheim

alle Teilnehmenden des Fallstudientags inkl. Firmenvertretende; Bildquelle: Prof. Dr. Simone Loose

Studierende entwickeln kreative Marketingkonzepte für Geldermann und Hawesko

Am 9. Mai 2025 fand zum achten Mal der Fallstudientag des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft an der Hochschule Geisenheim statt. 13 Studierende der Bachelor-Studiengänge Internationale Weinwirtschaft, Getränketechnologie sowie Weinbau und Oenologie arbeiteten einen Tag lang in Teams an praxisnahen Aufgabenstellungen von unseren langjährigen Partnerunternehmen Rotkäppchen-Mumm und Hawesko Holding.

Im Mittelpunkt des Fallstudientags standen zwei hochaktuelle Herausforderungen aus dem Unternehmensalltag – praxisnäher hätte es kaum sein können. Die Studierenden übernahmen die Rolle externer Berater und entwickelten in gemischten Teams kreative Strategien und umsetzbare Konzepte:
Die Geldermann-Gruppen bearbeiteten die anspruchsvolle Aufgabe, das historische Kellereigelände der Premiumsektmarke Geldermann in Breisach am Rhein ganzjährig als attraktives Ziel für Besucher erlebbar zu machen – mit innovativen Ideen für ein standortbezogenes Markenerlebnis, das die Sichtbarkeit erhöht und die emotionale Bindung an die Marke stärkt.
Die Hawesko-Gruppen tauchten in die Welt innovativer Produktentwicklung ein und konzipierten ein Marketingkonzept für ein aromatisiertes, entalkoholisiertes Still- oder Schaumweinprodukt, das gezielt im B2B Off-Trade-Bereich positioniert werden soll.

Die Ergebnisse wurden am Nachmittag in Präsentationen vorgestellt und mit den Unternehmensvertreterinnen und -vertretern intensiv diskutiert. Mit dabei waren Maxi Weber (Personalreferentin Rotkäppchen-Mumm), Silke Trick (Brand Marketing Manager Geldermann) sowie Tamme Wallasch (SPARQ Team Eggers & Franke Bremen).

Die Hawesko-Gruppe war vertreten durch Nadja Witte (Head of Corporate People & Culture HR, Hawesko Holding), Julia Samoes (Head of HR, Hawesko), Sharleen Ziemer (Business Development Managerin, Wein Wolf Gruppe – Profit Center Selection) und Felix Frommherz (Head of Corporate Brands, Hawesko Holding).

Wie jedes Jahr war die Zeit für die Ausarbeitung der Konzepte knapp – und doch beeindruckten die Studierenden mit Kreativität, Fachwissen und strukturierten Ansätzen.

 

Stimmen der Studierenden:

Niklas Schober, Student der Internationalen Weinwirtschaft, resümiert:
„Die Einblicke in die Arbeitsweise der großen Unternehmen unserer Branche sind extrem wertvoll – besonders in Kombination mit der eigenständigen Konzeptentwicklung. Dass wir in diesem Format auf Augenhöhe Feedback bekommen, macht es für mich besonders.“

Teresa Wiemer, Studentin Internationale Weinwirtschaft, ergänzt:
„Die Herausforderung, in kurzer Zeit im Team eine Lösung zu entwickeln, war intensiv und motivierend. Dass unsere Gruppe von Hawesko nach Hamburg eingeladen wurde, ist eine tolle Anerkennung und ein großer Ansporn.“

Maria-Christina Scherzberg, Studentin der Internationalen Weinwirtschaft hebt hervor:
„Es war beeindruckend zu erleben, was ein motiviertes Team an nur einem Tag erreichen kann. Ich konnte mein Wissen direkt anwenden und gleichzeitig den Kontakt zur Unternehmenspraxis vertiefen. Der Tag war eine echte Bereicherung und Motivation für mein weiteres Studium.“

Roman Nödinger, Student von Weinbau & Oenologie fasst zusammen: „Der Fallstudientag hat mir großen Spaß gemacht. Es war spannend, das Wissen aus der Weinmarketing-Vorlesung anhand praxisnaher Beispiele anzuwenden, die die aktuellen Herausforderungen der Weinbranche widerspiegeln. Es war eine wertvolle Erfahrung, die Vermarktungsseite kennenzulernen und die Entwicklung eines neuen Produkts aus Marketingsicht durchzuspielen.“

 

Unternehmen schätzen den Austausch auf Augenhöhe

Auch die Unternehmensvertreterinnen und -vertreter zeigten sich begeistert vom Engagement und der Professionalität der Studierenden. Die offene Atmosphäre und der persönliche Austausch – auch beim abschließenden Get-together – rundeten den erfolgreichen Tag ab.

Maxi Weber von Rotkäppchen-Mumm: „Die Studierenden haben mit ihrer Analyse und Präsentation eindrucksvoll gezeigt, wie praxisnah und lösungsorientiert sie an komplexe Fragestellungen herangehen.” “Besonders beeindruckt hat uns die strukturierte Herangehensweise, das Verständnis für marktrelevante Themen sowie die Fähigkeit, fundierte Inhalte überzeugend zu präsentieren”, hebt Wallasch Tamme hervor.

“Mit dem Besuch bei der Geldermann Privatsektkellerei in Breisach möchten wir nicht nur zur Auszeichnung gratulieren, sondern den Studierenden auch die Möglichkeit geben, einen Blick hinter die Kulissen der Premiumsekt-Herstellung zu werfen”, merkt Silke Trick an. “Wir sehen diesen Austausch als wertvolle Brücke zwischen Theorie und Praxis – und hoffen, dass er Impulse für den weiteren beruflichen Weg der Teilnehmenden setzt.”

“Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Geisenheim im Rahmen des Fallstudientags hat uns erneut sehr viel Freude bereitet”, fasst das Team von Rotkäppchen-Mumm zusammen. “Der enge Kontakt zur akademischen Ausbildung sowie der Dialog mit den Studierenden bieten wertvolle Einblicke und neue Perspektiven, von denen auch wir profitieren.“

Nadja Witte von Hawesko Holding: „Der Fallstudientag ist ein sehr lebendiges und für alle Beteiligten bereicherndes Format. Es bietet Studierenden und Unternehmen in einem anspruchsvollen Rahmen Gelegenheiten, sich auch persönlich kennenzulernen. Zugleich wird durch die Verbindung zwischen Theorie und aktueller Praxis für alle ein Mehrwert geschaffen“. 

Julia Samoes von Hawesko: „Der Fallstudientag ist die ideale Plattform, individuelle Talente sichtbar zu machen. Er bot die Möglichkeit, theoretisches Wissen in einem praxisnahen Kontext anzuwenden und so vielversprechende Projekte bzw. Produkte im Team zu visualisieren“.

Der Fallstudientag ist inzwischen ein fester Bestandteil des praxisnahen Studiums an der Hochschule Geisenheim. Er bietet Studierenden die Gelegenheit, unter Realbedingungen zu arbeiten, sich beruflich zu orientieren und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Die Hochschule bedankt sich herzlich bei allen beteiligten Unternehmen für ihre Unterstützung und freut sich auf die Fortsetzung dieses erfolgreichen Formats im kommenden Jahr.

Ein Beitrag von Prof. Dr. Simone Loose und Prof. Dr. Gergely Szolnoki

Kategorien: MyHGU-App, Mein-Netzwerk, STUDIUM, Internationale Weinwirtschaft (B.Sc.), Getränketechnologie (B.Sc.), Weinbau und Oenologie (B.Sc.), Wein- und Getränkewirtschaft, Professur für Marktforschung

Bilderreihe

die Gewinnergruppe Hawesko mit Firmenvertretenden; Bildquelle: Prof. Dr. Simone Loose
die Gewinnergruppe Rotkäppchen mit Firmenvertretenden; Bildquelle: Prof. Dr. Simone Loose
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Unsere Hochschule bietet einmalige Möglichkeiten, wissenschaftlich herausragende und zugleich praxisnahe Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Sonderkulturen zu betreiben. Vizepräsidentin Forschung Prof. Dr. Annette Reineke