Händler haben oftmals bei über der Hälfte ihrer angebotenen Produkte keine korrekten Angaben über die Mengen, die in den Filialen verfügbar sind. Kassierfehler und Diebstahl sind nur zwei von vielen Gründen, warum es zu Abweichungen der tatsächlichen Mengen in der Filiale und den in den IT-Systemen hinterlegten Beständen kommen kann. Da letztere aber ausschlaggebend für die meisten Warenbestellungen sind, stellt das Phänomen der Bestandsabweichungen für Händler ein großes Problem dar. Entgangene Umsätze, ineffizienter Mitarbeitereinsatz und Food-Waste sind die Folge.

In einem internationalen Forschungsprojekt untersucht Prof. Dr. Andreas Holzapfel, Inhaber der Professur für Logistikmanagement und Leiter des Instituts für Frischproduktlogistik an der Hochschule Geisenheim, gemeinsam mit renommierten Kolleginnen und Kollegen der University of North Carolina, der University of Chicago und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in Kooperation mit einem führenden deutschen Einzelhändler, wie Lebensmittelhändler durch die Nutzung von Big Data genauere Warenbestände in ihren IT-Systemen erreichen können.

Nun waren Holzapfel sowie der Geisenheimer Lehrbeauftragte für Handelsmanagement Dr. Michael Sternbeck an der University of North Carolina in Chapel Hill zu Gast, um an diesem Thema zu arbeiten und die Kooperation der Institutionen zu intensivieren. Die University of North Carolina ist eine der drei ältesten Universitäten der USA. Die Kenan Flagler School of Business, an der die Kooperationspartner beheimatet sind, wird regelmäßig unter den Top-20 Business-Schools weltweit geführt. Neben umfangreichen fachlichen Gesprächen standen der Austausch mit weiteren Professoren der dortigen Fakultät sowie ein Workshop mit Doktoranden in Chapel Hill auf dem Programm.