Selbstreflektiertes Lernen mit ePortfolios

DURCH DIE ETABLIERUNG EINES FRAGENPOOLS UND EINER STETIGEN AKTUALISIERUNG DER FRAGEN HINSICHTLICH SENSORTECHNISCHER LEHRINHALTE IST EINE EFFIZIENTE UND EFFEKTIVE GESTALTUNG DER STUDIENLEISTUNGSPRÜFUNG MÖGLICH.Dr. Simone Röhlen-Schmittgen

Konzept

Die Studierenden lernen durch aufeinander aufbauende Übungs- und Transferaufgaben sowie eLearning-Elemente unterschiedliche Funktionen der Software CAD kennen.

Ein zentrales Element des Lernkonzeptes ist das Portfolio. Das Portfolio soll Studierende ermächtigen, Ihren Lernfortschritt positiv wahrzunehmen und ein Qualitätsempfinden für die eigene Arbeit zu entwicklen. Es hilft den Studierenden, ihre Kompetenzen zu erkennen und Prioritäten zu setzen. Leitfragen unterstützen diesen Prozess. Studierende beginnen meist ohne Vorkenntnisse und sollen durch kontinuierliche Praxis den Mut entwickeln, eigenständig mit der Software zu arbeiten und den für Sie individuellen besten Weg zu finden.

Umsetzung

Das Portfolio als Teil der Studienleistung wird in den Präsenzterminen vorgestellt. Die Erwartungen an das Portfolio einerseits und die erhofften Lerneffekte andererseits werden thematisiert. Als Empfehlung können die Studierenden sich anfangs Ihre Aufzeichnungen mittels eines beliebigen Textverarbeitungsprogramms erstellen. Eine kurze Einführung in Mahara gekoppelt mit einem Lernmodul in ILIAS soll den Einstig in die Nutzung von Mahara erleichtern.

Für die Studierenden ist die Portfolioarbeit eine verbindliche Verpflichtung, sich mit allen Inhalten nochmals zu befassen und ihren eigenen Lernfortschritt wahrzunehmen. Leitfragen können diesen Prozess unterstützen:

  • Was mache ich?
  • Wie mache ich es?
  • Was ist mir dabei wichtig?
  • Was habe ich gelernt?
  • Was gedenke ich in Zukunft anders zu machen?

Im Laufe des Semesters können die Studierenden jederzeit ein Feedback auf ihren aktuellen Arbeitsstand erhalten, was sich über die Kommentarfunktion in Mahara sehr gut lösen lasst.

Herausforderungen

  • Portfolioarbeit erfordert einen nicht unerheblichen Zeitaufwand, um den Studierenden den Sinn und Zweck des Reflexionsportfolios zu verdeutlichen
  • Das Portfolio-Tool „Mahara“ bietet die Möglichkeit, eine strukturierte Vorlage zu nutzen und unmittelbar in den Seiten über die Kommentarfunktion Feedback geben zu können. Allerdings erfordert es Einarbeitungszeit für Lehrende und Lernende
  • Die Bearbeitungsmöglichkeiten in Mahara überfordern einen Teil der Studierenden, ein anderer Teil fühlt sich in den kreativen Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt
  • Im Idealfall lebt das Portfolio von einem immer wiederkehrenden Feedback, welches eine individuelle Weiterentwicklung im Laufe das Semesterverlaufs ermöglichen könnte, der Zeitaufwand dafür ist allerdings immens und kaum leistbar

Trotzdem bietet das Portfolio einen großen Mehrwert, da die Studierenden ihren gesamten Lernfortschritt im Semester nochmals vollständig vor sich sehen und erstaunt sind, was sie alles gelernt haben. Ohne die Reflexion und Dokumentation sind einige Lernhinhalte in der Vergangenheit ohne Portfolio nicht nachhaltig gelernt worden. Selbst bei ablehnender Grundhaltung zu Beginn des Semesters haben die Studierenden rückblickend positive Erfahrungen zurück gemeldet und sogar Spaß an der Portfolioarbeit gehabt.

Portfolio als Prüfungsformat

Sorgfältig geführt, gewährt ein Portfolio dem Lehrenden persönliche Einblicke in das Lernverhalten der Lernenden. Nicht jedem Studierenden ist das recht, nicht jeder kann und will damit umgehen. Dementsprechend unterschieden sich die Ergebnisse voneinander – in der Art und Tiefe der Darstellung des Lernprozesses, in der (Selbst)-Reflexion und in der Kritik am Seminar / am Lernenden. Die Leistung erfolgt innerhalb des Moduls als „unbenotet, mit Erfolg teilgenommen“. Wenn das Portfolio didaktisch sinnvoll in die Lehrveranstaltung eingebette ist und Studierende ausreichend inhaltlicher und technischer Support angeboten wird, kann es dazu dienen, den „shift from teching to learning“ erfolgreich zu vollziehen und die Lehrperson in die Rolle einer Lernbegleiterin oder eines Lernbegleiters versetzen, um Studierende individuell zu fördern und fordern. 

Lernziele
Die Studierenden…

  • … die Bedeutung räumlicher Daten für Planung und Bauwesen ermessen
  • … die grundlegende Systematik einer CAD-Software nutzen sowie einfache Funktionen im fachlichen Kontext anwenden
  • … Entwürfe mit Hilfe einer CAD-Software erstellen sowie eigene Ideen grafisch realisieren

Technische Umsetzung:

  • Mahara
  • Stud.IP
  • ILIAS
  • CAD
  • Pingo