Eckhard Jedicke

Prof. Dr. Eckhard Jedicke

Funktion: Stellvertretende Institutsleitung
Organisationseinheit(en):Institut für Landschaftsplanung und NaturschutzProfessur für Landschaftsentwicklung
Gremien: Senat
Beauftragung: KULT
Kontaktdaten:
Tel.: +49 6722 502 760
E-Mail: Eckhard.Jedicke(at)hs-gm.de
Postanschrift:Von-Lade-Straße 1
D-65366 Geisenheim
Besucheranschrift: Gebäude 7100
Raum 01.05
Rüdesheimerstraße 18
65366 Geisenheim
Vita

Eckhard Jedicke studierte nach einem Redaktionsvolontariat als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Geographie mit den Nebenfächern Botanik und Bodenkunde an der Universität Gießen, 1990 gefolgt von der Promotion zum Dr. rer. nat. am Geographischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Biotop­ver­bund. Gefördert durch Stipendien der Deutschen Forschungsgemeinschaft, habilitierte er 1998 am Institut für Geographie und Geoökologie des heutigen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zur Abhängigkeit von Avizönosen von der nutzungsbedingten Waldstruktur. Nach Lehrtätigkeiten als Privatdozent in Karlsruhe (1998 bis 2007) vertrat er die Vegetations- und Angewandte Physische Geographie an der Universität Frankfurt (2005 bis 2007), hatte eine außerplanmäßige Professur am Institut für Physische Geographie in Frankfurt inne (2008 bis 2016) und war Lehrbeauftragter für Landschaftsplanung im Weiterbildungsmaster Umweltschutz an der Universität Rostock (2012-2016). Im Februar 2016 wurde er auf die Professur für Landschaftsentwicklung an der Hochschule Geisenheim berufen. Hier gründete er 2017 das Kompetenzzentrum Kulturlandschaft (KULT) und leitet seit 2019 das Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz und seit 2020 als Teil einer Doppelspitze den Studienbereich Landschaftsarchitektur.

Zuvor arbeitete Eckhard Jedicke seit 1996 freiberuflich mit Forschungs- und Umsetzungsprojekten im Naturschutz. Er fungiert seit 1991 als Schriftleiter bzw. heute wissenschaftlicher Herausgeber der Fachzeitschrift "Naturschutz und Landschaftsplanung" und verantwortet dort heute insbesondere den peer-reviewten wissenschaftlichen Teil. 

Publikationen
Forschungsprojekte

Projektanfang: 01.02.2024
Projektende: 30.09.2025

Die Kommunen Eltville am Rhein, Kiedrich, Oestrich-Winkel, Schlangenbad und Walluf erarbeiten ein Integriertes Klimaanpassungskonzept. Dessen Prozess wird wissenschaftlich begleitet. Mit dem Vorhaben soll exemplarisch anhand der interkommunalen Zusammenarbeit im Oberen Rheingau (Rheingau+) erforscht werden, - wie in einer ländlichen, stark durch den Weinbau geprägten und aufgrund der klimatischen Gunstlage extrem durch Hitze und Trockenheit betroffenen Region den prognostizierten Folgen des Klimawandels begegnet werden kann, - in welcher Form die zur Klimaanpassung erforderliche Transformation der Kulturlandschaft in den drei Hauptlandschaftstypen der Siedlungen, der Agrarlandschaft und der forstlichen geprägten Waldlandschaft gestaltet werden muss, - wie ko-kreative Prozesse unter Einbeziehung vielfältiger Gruppen und Einzelpersonen erfolgreich gestaltet werden können, um Handlungskompetenzen gemeinsam zu entwickeln und die spätere Umsetzungsbereitschaft zu fördern – unter besonderer Berücksichtigung der Rolle sowohl einzelner Kommunen als auch deren grenzübergreifenden Zusammenarbeit.

Hochschule Geisenheim
© © Prof. Dr. Eckhard Jedicke

Projektanfang: 01.10.2023
Projektende: 30.09.2025
Förderer: Bundesamt für Naturschutz

Historische Kulturlandschaftselemente (KLE) prägen die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft, die Artenvielfalt, den kulturgeschichtlichen Wert sowie die Zukunftsfähigkeit von Landschaftsräumen. Anhand eines „bottom up“-Ansatzes soll das Vorhaben aufzeigen, ob und wie sich Kulturlandschaften anhand der Elementebene voneinander abgrenzen lassen. Damit werden folgende Ziele verfolgt: (1) Entwicklung einer bundesweit anwendbaren Auswahlmethode wertgebender raumkonstituierender Elementtypen; (2) methodische Weiterentwicklung der Erfassung und Bewertung bedeutsamer historischer Kulturlandschaften mit einem elementbezogenen Ansatz; (3) Analyse der Schutzbedürftigkeit, möglicher Instrumente für einen rechtlichen Schutz sowie Chancen der historischen Kulturlandschaftselemente in zukunftsfähigen Landschaften; (4) Weiterentwicklung der Planungsmethoden zur Analyse und Bewertung; (5) Fachöffentlichkeitsarbeit. Diese Ziele werden exemplarisch anhand von Landschaftsausschnitten in den drei Bundesländern Brandenburg, Hessen und Thüringen bearbeitet.

Hochschule Geisenheim
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Projektanfang: 01.07.2023
Projektende: 30.06.2026
Förderer: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Der Erhalt und die Vermehrung städtischen Grüns, insbesondere von Bäumen, spielen eine zentrale Rolle bei der Anpassung von Städten an den Klimawandel, da sie eine natürliche Kühlung ermöglichen. Größere Bäume transpirieren bis 500 Liter Wasser pro Tag. Schatten und Verdunstungskälte mindern den Effekt urbaner Hitzeinseln. Streusalz, Bodenverdichtung und Schadstoffe belasten Stadtbäume jedoch. Hitze und Trockenheit intensivieren sich, sodass Neupflanzungen oft nicht anwachsen und Bestandsbäume vermehrt absterben, bevor sie eine klimawirksame Größe erreichen. Alternative Baumsubstrate könnten hier Abhilfe schaffen und auch die Infiltration von Wasser aus Starkregenereignissen verbessern. Ein vielversprechender Ansatz sind Pflanzenkohle-Macadam-Substrate (PMS), d.h. definierte Gemische aus Gesteinsschotter, Pflanzenkohle und Kompost. Der Schotter ergibt nach Verdichtung eine befahrbare, aber porenreiche Struktur, die Raum und Luft für Wurzelwachstum schafft und hohe Niederschläge aufnehmen können. Durch die Herstellung der Pflanzenkohle wird zudem Biomasse-Kohlenstoff langfristig gebunden (Kohlenstoffsenken). PMS wurden in Stockholm entwickelt und werden bisher nur in Schweden, Österreich und der Schweiz angewendet. Das Ziel von "Black2GoGreen" ist der Aufbau eines Netzwerks aus Kommunen, kommunalen Betrieben, Verbänden sowie Herstellern von Pflanzenkohle und Substraten, um Wissen über bereits implementierte Lösungen nach Deutschland zu transferieren.

Projektanfang: 14.06.2022
Projektende: 31.03.2023
Förderer: Europäische Kommission

Der Schwerpunkt der Hochschule Geisenheim in Forschung und Lehre liegt auf den Sonderkulturen und deren Produkten sowie der nachhaltigen Entwicklung von Kulturlandschaften und städtischen Freiräumen. Die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeitsziele und Biodiversitätsverlust sind essentieller Bestandteile aller Forschungsfragen, denen sich Geisenheimer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im regionalen aber auch nationalen und internationalen Kontext widmen. Sie stellen sich damit in ihren Fachbereichen den globalen Anforderungen und tragen zur Bewältigung der Klimakrise bei. Die Hochschule hat fünf Forschungsfelder definiert, in denen sie sich den Anforderungen der heutigen Zeit im Bereich der gesamten Wertschöpfungskette der Sonderkulturen – von der Landschaft zum Anbau über primäre und sekundäre Verarbeitungsprodukte bis hin zur Vermarktung und Ökonomie – widmet. 1. Ertragssichere, qualitätsorientierte und nachhaltige Anbausysteme für Sonderkulturen entwickeln 2. Agrarische Produkte mit Schwerpunkt pflanzliche Erzeugnisse innovativ und sicher verarbeiten und vermarkten und im Sinne der Bioökonomie nutzen 3. Kulturlandschaften und städtische Freiräume zukunftsfähig gestalten und weiterentwickeln 4. Risiken des Klimawandels beurteilen und Strategien zur Anpassung und Minderung der Folgen erarbeiten 5. Digitalisierung in der Produktion und Vermarktung von Sonderkulturen und in der durch Landschaftsplanung verwirklichten Abläufe. Um Nachhaltigkeitsaspekte in der Forschung auf breiter Basis zu verankern, wurde in diesem Projekt apparative Ausstattung für die anwendungsbezogene Forschungs- und Innovationsinfrastruktur im Kontext der Nachhaltigkeit beantragt. Die Infrastruktur kommt vier der fünf oben genannten Forschungsfelder zu Gute, häufig auch in Querschnittsfunktion über mehrere Bereiche.

Projektanfang: 01.11.2021
Projektende: 31.12.2023
Förderer: Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH, Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

Die einzigartige durch Wein und Obst bestandene Terrassenlandschaft entlang des Oberen Mittelrheins mit europäischen Schutzgebieten durchläuft einen tiefgreifenden Wandel durch Nutzungsaufgabe und Sukzession. Vor diesem Hintergrund werden im UNESCO-Welterbe die gesellschaftlichen Ziele und Chancen der Entwicklung einer mosaikartigen, vielfältigen Steillagen‐Landschaft geprüft, Hemmnisse und förderliche Bedingungen ermittelt und erste Reaktivierungen von Flächen zu nachhaltig nutzbaren Bereichen durchgeführt. Vorliegende großräumige Ziele und Maßnahmeempfehlungen werden lokal heruntergebrochen. Damit soll eine Zukunftsvision für eine nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaft entstehen, die ökologische, ökonomische und soziale Ziele beinhaltet und von den Akteuren im Raum mitgetragen wird. Zugleich wird ein Folgeprojekt zur größerflächigen Umsetzung vorbereitet.

Hochschule Geisenheim
© Prof. Dr. Eckhard Jedicke

Projektanfang: 01.07.2020
Projektende: 31.10.2025
Förderer: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

In dem Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) stehen prioritäre Wildpflanzenarten für Ernährung und Landwirtschaft (WEL-Arten) im Fokus, die in der Regel keine Zielarten des behördlichen Naturschutzes darstellen. Dennoch wird auch für diese Arten, als Teil der biologischen Vielfalt nach § 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), die dauerhafte Sicherung gefordert. Für den Ausbau eines deutschen Netzwerks genetischer Erhaltungsgebiete sollen bundesweit WEL-Schirmarten und Kandidaten für genetische Erhaltungsgebiete (GenEG) aus WEL-Arten-Hotspots identifiziert sowie GenEG in bestimmten Regionen modellhaft umgesetzt werden. Bei diesem Konzept ist das GenEG nicht mehr auf einzelne Arten ausgerichtet, vielmehr stehen Hotspots von WEL-Arten unterschiedlicher Habitattypen im Fokus. Somit besitzt das MuD gegenüber bislang durchgeführten Projekten (Wildsellerie, Wildapfel, Wildrebe, Grünland), die stets von einem engen Artenspektrum, einer spezifischen Art oder ähnlichen Habitattypen ausgingen, einen erheblich breiteren und grundlegend neuen Ansatz. Weiter sollen - Arbeitsschwerpunkt der Hochschule Geisenheim im Projekt - Empfehlungen zur strukturellen Finanzierung erarbeitet werden, etwa durch Integration von Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen in die Entwicklungspläne für den ländlichen Raum (EPLR) der Bundesländer, mit Förderung aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und/oder der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP). Dies sind essenzielle, noch fehlende Komponenten einer In-situ-Erhaltungsstrategie für WEL-Arten. Im Gesamtergebnis entsteht ein GenEG-Auswahlverfahren für prioritäre WEL-Arten, welches ökonomisch effizient ist und in bestehendes Handeln des Naturschutzes und der Agrarfinanzierung integriert werden kann.

Hochschule Geisenheim
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Projektanfang: 01.03.2020
Projektende: 28.02.2026
Förderer: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Die Arten- und Strukturvielfalt in Weinbergslandschaften ist aktuell sowohl auf Rebflächen als auch in deren Umfeld gering und entspricht bei weitem nicht ihrem Potenzial. Daher sollen in ca. 30 Modellbetrieben und weiteren 50 Partnerbetrieben des ökologischen und konventionellen/integrierten Weinbaus aus den meisten Weinbaugebieten Deutschlands Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umgesetzt und durch ein Monitoring begleitet werden. Dazu findet eine Biodiversitätsberatung statt, unterstützt durch ein im Projekt zu entwickelndes und erprobendes Beratungs-Toolkit mit Maßnahmenhandbuch. Das Toolkit, das mit einer Webapplikation ausgestattet ist, liefert anhand von Kriterien wie naturräumlicher Ausstattung und Betriebsform individuell mögliche Maßnahmen, Ansprechpartner und Fördermöglichkeiten für die Betriebe. Intensive Öffentlichkeitsarbeit soll dazu führen, dass schon während der Projektlaufzeit mehrere hundert Weinbaubetriebe eigenverantwortlich darauf zugreifen, um Biodiversitätsmaßnahmen umzusetzen. Eine Anwendung in allen 13 Weinbaugebieten Deutschlands wird angestrebt. Begleitforschung liefert bisher fehlende Antworten zur Umsetzung in das Projekt, z.B. für ein optimales Bewirtschaftungsmanagement der Weinbergsgassen und Randbereiche, das dauerhaft eine hohe Artenvielfalt gewährleistet, und für die Ausgestaltung eines optimalen Instrumentenmixes aus Förderpolitik und Marktanreizen. Im Ergebnis werden, u.a. durch Überführung der Ergebnisse in neu programmierte ELER-Maßnahmen der Länder, Weinbaubetriebe in die Lage versetzt, einen maßgeblichen Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt und damit zur Entwicklung einzigartiger Kulturlandschaften zu leisten.

Projektanfang: 01.08.2019
Projektende: 30.12.2020
Förderer: Entwicklungsagentur RHEINLAND-PFALZ E. V.

In einem Kooperationsprojekt erarbeiten die Hochschulen Koblenz, Bingen und Geisenheim ein Rahmenkonzept zur kommunale Klimaanpassung im UNESCO-Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal. Es werden der Klimawandel im Welterbe-Gebiet Oberes Mittelrheintal gekennzeichnet, der Erkenntnisstand und die zu erwarteten Entwicklungen vor dem Hintergrund der globalen Entwicklungen und der bestehenden räumlichen Rahmenbedingungen beschrieben sowie kommunale Möglichkeiten zur Vorsorge, zur Vermeidung und Minimierung negativer Folgen des Klimawandels dargestellt. Link zum Abschlussbericht: https://www.hs-geisenheim.de/forschung/institute/landschaftsplanung-und-naturschutz/ueberblick-institut-fuer-landschaftsplanung-und-naturschutz/kachel-3-institut-lun/

Hochschule Geisenheim
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Projektanfang: 01.05.2019
Projektende: 31.10.2022
Förderer: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Ziel des Projektes ist es, lokale und v.a. interkommunale Kooperationen auf- und zu einem konzertieren Handeln zur Anpassung an den Klimawandel im Weinbau am Beispiel des Rheingaus auszubauen. Innerhalb des Netzwerkes werden effektive, zukunftsgerichtete Handlungs- und Umsetzungskonzepte zur Klimaanpassung im Weinbau für verschiedene Akteursgruppen entwickelt und anhand von Gratis-Naturleistungen mit Hilfe des Ökosystemleistungs-Konzepts begründet. Resultierende Impulse münden in Maßnahmen zur Verringerung von Klimaschäden unter der Prämisse des Klimaschutzes und der bestmöglichen Erbringung von Ökosystemleistungen. Am Ende des Vorhabens stehen (a) das Netzwerk „KliA-Net_Weinbau" mit Akteursgruppen der Region, (b) eine Sensibilisierung und Befähigung der Akteure zu Klimaanpassungskompetenz anhand der praktischen Anwendung des Konzepts der Ökosystemleistungen, (c) die erfolgreiche Integration der klimasensiblen Handlungsbereiche in das lokale und regionale, insbesondere politische Handeln, (d) der Beginn einer breiten Umsetzung von konkreten Klimaanpassungsmaßnahmen unterschiedlichster Akteure in der Weinbaulandschaft. Im Hinblick auf den stark ausgewiesenen Modellcharakter, nicht nur für andere Weinbauregionen Deutschlands und Europas, werden die entwickelten und angewendeten Methoden und Konzepte zugleich übertragbar sein auf andere Agrarsysteme wie Obst-, Gemüse- und Ackerbaugebiete. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Wuppertal Institut für Umwelt, Klima, Energie, der Stadt Eltville und dem Rheingauer Weinbauverband realisiert. Link zur Projekthomepage: https://klianet.de/

Hochschule Geisenheim
© Wuppertal Institut, Projekt KliA-Net

Projektanfang: 01.04.2019
Projektende: 30.03.2024
Förderer: Hochschule Geisenheim University

Das Forschungsziel besteht darin, die Vogeldiversität in deutschen Weinbaugebieten unter Nachweis des Einflusses von Landschaftsstrukturdiversität und Managementregimen am Beispiel von Rheingau, Rheinhessen und Mosel zu analysieren und hieraus ein biodiversitätsförderndes Managementkonzept zu entwickeln. Die bisherige Forschung in von Weinanbau dominierten Regionen belegt vor allem, dass reine Weinanbaugebiete für nur wenige Arten einen geeigneten Lebensraum darstellen. Der Weinbau ist von intensiven Managementregimen mit häufigen Störereignissen wie Pestizidanwendung, Bodenbearbeitung und Mahd geprägt. Artenarm begrünte Gassen und die Beseitigung von Randstrukturen in großräumigen Flurbereinigungen formten eine ausgeprägte Strukturarmut dieser Landschaften. Bestimmte Landschaftsstrukturen in und um die Weinbergsfläche sowie ein angepasstes Managementregime können jedoch art- und typspezifisch günstige Lebensbedingungen schaffen und den fortschreitenden Biodiversitätsverlust in der Agrarlandschaft ein Stück weit aufhalten. M.Sc. Katharina Adler promoviert in diesem Projekt.

Hochschule Geisenheim
© Katharina Adler

Projektanfang: 01.09.2017
Projektende: 30.06.2019
Förderer: Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

In besonders defizitären Bereichen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, die durch Förderprogramme aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) beeinflussbar sind, werden neue Fachgrundlagen für eine erfolgreichere Naturschutzförderung ab 2021 erarbeitet bzw. erfolgreiche Ansätze der aktuellen Förderperiode weiterentwickelt. Dazu zählen insbesondere * nur kleinflächig in Sachsen vorkommende Offenlandlebensraumtypen und sehr seltene an Offenland gebundene Arten, * auf Ackerflächen und Ackerbrachen vorkommenden Arten und Lebensräume, * Arten, die auf einen Verbund von verschiedenen (Teil)-Lebensräumen angewiesen sind. Die Ergebnisse für FFH-Lebensraumtypen, sonstige Biotoptypen und einzelne Arten sollen bei der Neuprogrammierung der Agrarumweltförderung in Sachsen helfen, die naturschutzfachlichen Ziele besser zu erreichen und Fördermittel möglichst effektiv einzusetzen. Dabei spielt eine qualifizierte Beratung der Landnutzenden eine besonders wichtige Rolle. Die Resultate lassen sich auch auf andere Bundesländer übertragen.

Hochschule Geisenheim
© Prof. Dr. Eckhard Jedicke

Projektanfang: 01.07.2017
Projektende: 31.01.2022
Förderer: Hochschule Geisenheim University

Infrastrukturgroßprojekte bedeuten für den Raum, in welchem sie stattfinden, eine gravierende Transformation, welche häufig von Konflikten, Verzögerungen und Budgetüberschreitungen gekennzeichnet ist. Im Projekt MOVE sollen Wege gefunden werden, wie im Rahmen des Planungsprozesses mit der Komplexität dieser Vorhaben umgegangen werden kann. Dazu soll ein Problemlösungszyklus durchlaufen werden, in welchem die Planung sowie der Planungsgegenstand in seinem Umfeld (Straße und Landschaft) systemisch analysiert werden. Eine Exploration soll untersuchen, wie der Erfolg dieser Transformation vor dem Hintergrund einer hohen Zahl von Stakeholdern überhaupt gemessen werden kann. Ein Modellierungsansatz zur Analyse der Planungsprozesse und seiner Auswirkungen auf das System Straße und Landschaft wird Hinweise auf mögliche Schwachstellen liefern. In der Folge sollen als besonders relevant erkannte Teilsysteme mithilfe des Sensitivitätsmodells nach Vester simuliert werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden als Vorschläge einen Beitrag zur Optimierung des Erfolgs der Transformation leisten. M.Sc. Thomas Muschkullus promoviert in diesem Projekt.

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Vorträge