Marianne Darbi

Prof. Dr. Marianne Darbi

Funktion: Stellvertretende Institutsleitung
Organisationseinheit(en):Institut für Landschaftsplanung und NaturschutzProfessur für Landschaftsplanung und Eingriffsfolgenbewältigung
Kontaktdaten:
Tel.: +49 6722 502 651
E-Mail: Marianne.Darbi(at)hs-gm.de
Postanschrift:Von-Lade-Straße 1
D-65366 Geisenheim
Besucheranschrift: Gebäude 7100
Raum 00.02
Rüdesheimerstraße 18
65366 Geisenheim
Vita

Marianne Darbi ist Diplom-Landschaftsarchitektin, Umweltplanerin und -forscherin mit langjähriger Erfahrung im Bereich Landschafts- und Raumplanung. Im Fokus ihrer Forschung stehen Biodiversitätsschutz und -management sowie Folgenbewältigung von Umwelteingriffen im nationalen und internationalen Kontext, nachhaltige Landnutzung, green economy und marktbasierte Instrumente. Besonders am Herzen liegen ihr die Politik- und Gesellschaftsberatung, sowie Anwendungsrelevanz und internationale Anschlussfähigkeit der Forschung. Dies will sie auch den Studierenden an der HGU vermitteln.

Nach dem Studium an der Technischen Universität Dresden und der École d'Architecture et de Paysage de Bordeaux (Frankreich) war sie 2007 bis 2016 am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung in Dresden tätig. 2017-2020 arbeitete sie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft im Bereich Natur- und Biodiversitätsschutz und koordinierte u.a. das Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland (NeFo).

In ihrer Forschungsarbeit hat sich Marianne Darbi schwerpunktmäßig mit den so genannten Biodiversity Offsets beschäftigt. Hinter diesem Begriff verbergen sich Maßnahmen, die die negativen Auswirkungen von Eingriffen in die Umwelt, etwa durch Bauvorhaben oder Infrastrukturprojekte, ausgleichen sollen. Neben gesetzlich geregelten Maßnahmen (wie in Deutschland die Eingriffsregelung nach Bundesnaturschutzgesetz) entwickelt sich aktuell weltweit auch eine Vielzahl freiwilliger Kompensationsansätze. Ihre Promotion an der Technischen Universität Dresden zum Thema Voluntary Biodiversity Offsets wurde 2016 mit dem Studienpreis der Gesellschaft für die Prüfung der Umweltverträglichkeit ausgezeichnet.

Forschungsprojekte

Projektanfang: 01.05.2025
Projektende: 31.12.2028
Förderer: Europäische Union

DANUBE_lifelines unterstützt die Mission „Restore our Ocean and Waters“ zum Schutz und zur Wiederherstellung von Meeres- und Süßwasserökosystemen und Biodiversität. Zu den wichtigsten Elementen zählen die Schaffung von Wissen, die Demonstration wirksamer Lösungen und die Zusammenarbeit mit Interessengruppen. Das Projekt liefert neue Erkenntnisse und Perspektiven zu Fischwanderung, Lebensraumqualität und Wanderkorridoren und verbessert damit den Status wandernder Fischarten im Donaubecken. Es zeigt Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und Vernetzung von Lebensräumen durch die Beseitigung von Barrieren und Belastungen in Kombination mit naturbasierten Lösungen auf. Die Einbindung lokaler Akteure und nationaler Interessengruppen, Schulungs- und Kommunikationsmaßnahmen sowie die Entwicklung eines Aktionsplans und einer Strategie zur Nachahmung und Ausweitung sind integraler Bestandteil des Projekts. DANUBE_lifelines verfolgt einen grenzüberschreitenden, mehrstufigen und von mehreren Akteuren getragenen Ansatz, der verschiedene relevante Wanderfischarten umfasst. Dabei verdeutlich die gebietsübergreifende Perspektive den Bedarf an Wiederherstellung und Erhaltung von Wanderfischen und ihren Lebensräumen in der gesamten Donau, einschließlich ihrer Nebenflüsse. Die Lösungen werden auf die lokalen Bedürfnisse in der Oberen Donau, der Mittleren Donau und der Unteren Donau/dem Donaudelta zugeschnitten. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören der Atlas zur Fischwanderung und Konnektivität in der Donau, die Identifizierung von Hotspots und strengen Schutzgebieten, die Effizienz von Wiederherstellungsmaßnahmen, die Kartierung des Beitrags des Donaubeckens zum Ziel von 25.000 km frei fließenden Flüssen, ein Aktionsplan zur Wiederherstellung und Erhaltung von Lebensräumen sowie Leitlinien und Empfehlungen für die Reproduzierbarkeit.

Projektanfang: 01.12.2024
Projektende: 30.09.2027
Förderer: Bundesamt für Naturschutz

Der fortschreitende Verlust biologischer Vielfalt stellt weltweit, aber auch in Deutschland und der Europäischen Union, eine der größten ökologischen Herausforderungen dar. Gründe dafür sind Landnutzungsänderungen, Verschmutzung und der Klimawandel. So befinden sich mehr als 80 % der Lebensräume in der EU sich in einem schlechten Zustand. Vor diesem Hintergrund trat die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (W-VO) nach intensiven Verhandlungen am 18. August 2024 in Kraft. Sie verpflichtet die Mitgliedstaaten, nationale Wiederherstellungspläne zu entwickeln und Maßnahmen zur Verbesserung des Zustands degradierter Ökosysteme umzusetzen. Ein Ziel ist es, bis 2030 mindestens 20 % der Land- und Meeresflächen, die sich in einem schlechten Zustand befinden, wiederherzustellen. Das von adelphi global geleitete Projekt unterstützt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) bei der nationalen Durchführung der W-VO und legt einen besonderen Fokus auf Öffentlichkeitsarbeit und Stakeholderbeteiligung. Ziel ist es, durch transparente Information und den Dialog mit relevanten Akteuren sowie der Öffentlichkeit ein breites Verständnis für die Ziele und die Umsetzung der Verordnung zu schaffen. Dabei sollen sowohl das Bewusstsein für die Notwendigkeit und den Nutzen von Renaturierungsmaßnahmen gestärkt als auch konstruktive Beteiligungsprozesse gefördert werden. Dies umfasst den Aufbau einer umfassenden Informationsgrundlage durch systematische Aufbereitung, Bereitstellung und Kommunikation aller relevanten Inhalte zu den Anforderungen der W-VO. Ergänzend wird der Dialog mit relevanten Akteuren sowie der (Fach-)Öffentlichkeit gefördert, um eine breite Unterstützung und aktive Mitwirkung bei der Planung von Renaturierungsmaßnahmen sicherzustellen. Zudem sollen praktische Erfahrungen und lokales Wissen einbezogen werden, um effektive und multifunktionale Lösungen zu entwickeln, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltige Netzwerke zur Wiederherstellung von Ökosystemen ermöglichen.

Projektanfang: 01.11.2024
Projektende: 31.10.2027
Förderer: Europäische Union

PlaCES – Improving landscape Planning and design with Cultural Ecosystem Services in HEIs develops an innovative teaching-learning method to integrate the analysis, assessment and enhancement of Cultural Ecosystem Services(CES) within design, planning, and conservation disciplines. It combines topics to build students’ capacities to define strategies dealing with cultural and natural values by sharing and co-creating knowledge with stakeholders in a real-world setting. PlaCES teaching-learning activities will establish a novel HEI approach, promoting transnational collaboration to enhance landscape planning and design with CES during the ecological transition. We'll launch a methodology, a Common Sharing Platform, and an e-learning course to facilitate CES integration within landscape faculties. These resources aim to increase awareness and capacity regarding the significance of CES for human well-being and to foster sustainable, resilient design.

Projektanfang: 01.08.2022
Projektende: 31.12.2024
Förderer: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Ziel des länderübergreifenden Projektes der D-A-CH-Länder ist es, Beeinträchtigungen der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes verursacht durch Verkehrsinfrastrukturprojekte langfristig zu mindern. Ende 2022 ist das neue Projekt am Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz gestartet. Wie können die Eingriffe in Natur und Landschaft verursacht durch Verkehrsinfrastrukturprojekte nachhaltiger und langfristig verbindlich ausgeglichen werden? In dem länderübergreifenden Verbundprojekt werden die Umsetzungspraxis von Ausgleichsflächen sowie die vorhandenen Ausgleichsflächen-Kataster und Ökokontoregelungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vergleichend analysiert und dargestellt. Zudem geht es darum, die aktuellen nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen darzulegen. Neben der Erfassung des Status Quo sollen durch die Verknüpfung von Ökologie, Planung und Recht Umsetzungsempfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung von Ausgleichsflächen bei Verkehrsinfrastrukturprojekten erarbeitet werden. Hierbei liegt ein besonderer Fokus auf den zukünftigen Herausforderungen von Klima- und Landschaftswandel.

Hochschule Geisenheim
© © E.C.O. Institut für Ökologie Jungmeier GmbH

Projektanfang: 01.04.2021
Projektende: 30.04.2023
Förderer: Deutsche Bundesstiftung Umwelt

2020 war ein wichtiger Meilenstein für die Biodiversität, um in Deutschland, Europa und global politische Strategien und praktische Maßnahmen zu überprüfen und neu zu formulieren. Es musste konstatiert werden, dass die bis 2020 angestrebten Aichi-Biodiversitätsziele des internationalen Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) weitgehend verfehlt wurden. Daher steht der Post-2020-Prozess und die Entwicklung eines globalen Biodiversitätsrahmens (GBF), der neue Ziele und insbesondere eine effektivere Umsetzung dieser Ziele beinhalten soll, im Fokus der Aufmerksamkeit. Dieser GBF soll bei der 15. Vertragsstaatenkonferenz der CBD (CBD COP-15) verabschiedet werden. Hier knüpft das Projekt „Kommunikationsoffensive zum Biodiversitätsjahr 2021 –Wie geht‘s weiter mit den Zielen zum Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland und international?“ (KomBio) an, indem es den Prozess zur Entwicklung des GBF begleitet und die diskutierten Inhalte anhand verschiedener Themen aus der deutschen Biodiversitätsforschung und -community anschaulich für die interessierte Öffentlichkeit aufbereitet. Mit Hilfe der NeFo-Plattform (Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland) als etabliertem Kommunikationsakteur werden die Ergebnisse über die NeFo-eigenen Kanäle frei zugänglich verbreitet. Zusammen mit den Projektpartnern, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und dem Museum für Naturkunde (MfN) sowie in Abstimmung mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) werden Veranstaltungen (online und Präsenz) organisiert, 2-monatliche Newsletter veröffentlicht und Social Media bespielt. Sämtliche Informationen werden auf der NeFo-Webseite (www.biodiversity.de) gebündelt bereitgestellt (Themenbeiträge, Gastartikel, Kolumnen zum Post-2020-Prozess, Veranstaltungen, Biodiv-News). Durch die Corona-Pandemie haben sich die politischen Prozesse zur Ausgestaltung eines globalen Biodiversitätsrahmens auf 2022 verlagert, so dass die Projektlaufzeit bis 04/2023 verlängert wurde.

Hochschule Geisenheim
© © Thomas Rosenthal