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Bisher einzigartige langfristige Zeitreihe über die wirtschaftliche Entwicklung von Weingütern veröffentlicht

Das Team der Geisenheimer Unternehmensanalyse: Anthony Bennett, M.Sc., David Emmert, B.Sc., Prof. Dr. Simone Loose und Dr. Larissa Strub (v.l.n.r.)

Bereits seit über 30 Jahren misst die von Dr. Dirk Haupt Anfang der 1990er Jahre begründete Geisenheimer Unternehmensanalyse die wirtschaftliche Entwicklung und ökonomische Nachhaltigkeit deutscher Weingüter. Die über diesen langen Zeitraum erhobenen Daten können jetzt erstmals der Branche als langfristige Zeitreihen zugänglich gemacht werden. Damit kann die Entwicklung von Weingütern anhand von einheitlichen Kennzahlen über bis zu drei Jahrzehnte nachvollzogen werden.

Neues digitales und interaktives Format

„Dank der Finanzierung des Forschungsrings des Deutschen Weinbaus (FDW) konnten wir ein komplett neues digitales Format der Datenbände entwickeln, bei der wir großen Wert auf die Nutzerfreundlichkeit und den verständlichen Zugang zu umfangreichen wirtschaftlichen Kennzahlen gelegt haben“, fasst Dr. Larissa Strub, die Projektleiterin der Geisenheimer Unternehmensanalyse, die Ergebnisse des FDW-Projekts zusammen. Die 30 interaktiven Datenbände umfassen jeweils fast 350 Kennzahlen und sind in zehn wesentliche Bereiche aufgeteilt, die sich von Nutzerinnen und Nutzern weiter interaktiv untergliedern lassen. Alle Daten lassen sich einfach aus dem HTML Format kopieren und für eigene Analysen weiterverwenden. „Durch das neue vertikale Format können die Datenbände in Zukunft ohne großen Aufwand um neue Jahre ergänzt und aktualisiert werden“, stellt Programmierer David Emmert die Vorteile der neuen Berichte heraus. „Damit können wir die Branche auch weiterhin zeitnah über aktuelle Entwicklungen informieren.“

Insgesamt 30 detaillierte Berichte verfügbar

Es stehen insgesamt 30 Berichte für verschiedene Betriebstypen bereit. Dazu gehören drei Vermarktungsformen (Selbstvermarkter, Fassweinbetriebe und Mischbetriebe), acht Weinanbaugebiete, sechs verschiedene Größengruppen nach Rebfläche, biologisch versus konventionell arbeitende Betriebe, Weingüter mit und ohne Steillagen sowie bei ausreichend großer Stichprobe jeweils die drei Erfolgsgruppen der Topbetriebe, mittlerer und unterdurchschnittlicher Betriebe.

Wichtiger Vergleichsmaßstab in der wirtschaftlichen Krise

„Wir sehen gerade in der aktuellen Situation der Weinbranche mit steigenden Kosten und rückläufiger Nachfrage einen hohen Bedarf der Betriebe, ihre wirtschaftliche Lage vergleichen und objektiv einschätzen zu können und erhalten dazu immer mehr Anfragen von den Weingütern“, betont Prof. Dr. Simone Loose, Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim, die Bedeutung des Themas. „Auch dank der Finanzierung aus Rheinland-Pfalz können wir jedem interessierten Betrieb kostenlos eine individuelle Auswertung der Geisenheimer Unternehmensanalyse bereitstellen.“ „Für uns als Hochschule hat der Praxistransfer eine sehr hohe Bedeutung und wir freuen uns deshalb, der Branche jetzt und in Zukunft umfangreiche und zuverlässige ökonomische Vergleichsdaten zur Verfügung stellen zu können“, betont Dr. Larissa Strub den Nutzen für die Weinbranche.

Onlinezugang und Kontakt

Das kostenlose digitale Angebot richtet sich an eine große Vielfalt von Interessierten. Dazu gehören neben den Weingütern auch Schulen und Hochschulen, Lehr- und Forschungseinrichtungen, Politik, Finanzinstitute, Beratung und Branchenverbände. Die Datenbände können unter https://www.geisenheim-portal.de/datenbaende/ kostenfrei genutzt und herunter geladen werden.

Für Fragen zum oder Interesse am Projekt oder den Datenbänden steht Dr. Larissa Strub unter larissa.strub(at)hs-gm.de zur Verfügung.

Autoren: Dr. Larissa Strub und Prof. Dr. Simone Loose

Kategorien: PRAXIS, Wein- und Getränkewirtschaft, Nachrichten

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