Die Verbindung von Weinbranche und Caravaningtourismus scheint auf den ersten Blick eher ungewöhnlich. Doch nicht wenige Weingüter bieten bereits Wohnmobilstellplätze an und erschließen damit ein neues Geschäftsfeld, das in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt von großer Bedeutung ist. Um diese Verbindung zwischen beiden Bereichen zu untersuchen, arbeiten das Institut für Wein- und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim und der Caravaning Industrie Verband e. V. seit einem Jahr zusammen.
Die erste gemeinsame Studie untersuchte das Angebot an Stellplätzen, das von Weingütern zur Verfügung gestellt wird. Da das Thema jedoch viel facettenreicher ist, haben die Hochschule Geisenheim und der Caravaning Industrie Verband e. V. im Juni eine offizielle Kooperation geschlossen; beide Partner wollen im nächsten Schritt auf dieser Basis sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite mit quantitativen Methoden analysieren, um die Ergebnisse der ersten Studie zu bestätigen und gleichzeitig die Caravaning-Reisenden detailliert beschreiben zu können.
Prof. Dr. Gergely Szolnoki, Professor für Marktforschung an der Hochschule Geisenheim, betont: „Die Kooperation zeigt die vielfältigen Nutzungs- und Vermarktungsmöglichkeiten der Weingüter auf und gibt konkrete praxisnahe Hinweise für die Erschließung von Stellplätzen. Wir freuen uns sehr, dass der Verband uns in der Forschung unterstützt.“ Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Verbandes, fügt hinzu: „Gerade Caravaningurlauber sind erlebnisorientierte Reisende, die Ruhe im naturnahen Raum suchen. Als genussfreudige Gäste konsumieren sie gerne regionale Produkte und sind zudem kaufkräftig. Das macht diese Zielgruppe für Winzerinnen und Winzer zu idealen Adressaten des Direktvertriebs und ermöglicht nebenbei nachhaltigeres Reisen. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“ Die Ergebnisse der Studie werden auf dem Caravan Salon 2023 Ende August in Düsseldorf vorgestellt und auch in der deutschen Fachpresse publiziert.
