Forschung an der Hochschule Geisenheim

Aktuelles und neue Projekte

Wissenschaftsrat empfiehlt Bau eines „Forschungszentrum für nachhaltigen und klimaangepassten Weinbau (VITA)“ an der Hochschule Geisenheim

Die vorgesehene Forschungsprogrammatik im Forschungsbau VITA. © Hochschule Geisenheim

Rund 32,6 Millionen Euro für einen Forschungsbau im Bereich Weinbau, Nachhaltigkeit und Klimawandel: Der Wissenschaftsrat hat einen Antrag der Hochschule Geisenheim zur Förderung empfohlen.

Klimawandel, Nachhaltigkeitsziele, Biodiversitätsverlust – die globalen Herausforderungen unserer Zeit sind vielfältig und betreffen auch die Produktion von Sonderkulturen. So ist der Anbau von Reben in Deutschland und Europa mit einem sehr hohen Pestizideinsatz verbunden. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen ist davon auszugehen, dass sich diese Problematik durch den Klimawandel und die damit verbundene Etablierung neuer Schaderreger bzw. Intensivierung des Druckes bereits vorhandener Schaderreger weiter verschärfen wird. Des Weiteren müssen Strategien zur Wasser- und Nährstoffversorgung an das sich ändernde Klima angepasst werden. Zu dieser Thematik und ihren Herausforderungen bekommen Forschende der Hochschule Geisenheim nun ein eigenes Gebäude: Der Wissenschaftsrat hat am 23. April 2021 empfohlen, den Forschungsbau "Forschungszentrum für nachhaltigen und klimaangepassten Weinbau (Viticulture Adaptation Center for Sustainability and Climate Change, VITA)" zu fördern. Dieser wird - vorbehaltlich der abschließenden Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) - mit 32,6 Millionen Euro finanziert, die jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Hessen getragen werden.

 

Forschungsbau wird weltweit einmalige Infrastruktur bieten

Im Forschungsbau VITA sollen zum einen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Stoffwechsel der Pflanze, auf Interaktionen zwischen Reben und assozi­ierten Organismen, auf Ökosystemfunktionen, sowie auf Wasser- und Nährstoffflüsse im Wein­berg analysiert werden. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen sollen zudem nachhaltig erzeugte Produkte auf pflanzlicher oder mikrobieller Basis für die Verbesserung der Pflanzen- und Bodengesundheit sowie der Resilienz von Reben gegenüber klimatisch bedingten Stressfak­toren hergestellt und geprüft werden. Der Erhalt bzw. die Erhöhung der Biodiversität im Ökosys­tem Weinberg ist hierbei eine obere Prämisse. Zugleich wird auch eine Bewertung potenzieller Risiken und unerwünschter Nebeneffekte bei der Produktanwendung, z. B. hinsichtlich gesteiger­ter Nitratauswaschung in das Grundwasser oder Treibhausgasemissionen erfasst. Zentraler Bestandteil für die geplanten Tätigkeiten aller Arbeitsgruppen in VITA sind Phytotrone (begehbare Pflanzenwachstumskammern) und Weinberg-Ecotrone (Untersuchungseinheiten zur Manipulation und Messung von komplexen ökologischen Zusammenhängen im Ökosystem Weinberg), durch die der Anbau von Reben und den mit ihnen ober- und unterirdisch assoziierten Organismen unter präzise definierten und reproduzierbaren klimatischen Bedingun­gen möglich ist. Zudem sind sechs neue Großgeräte vorgesehen, die für die zielgerichtete Bearbeitung der Forschungsprogrammatik unabdingbar sind.

Die Forschungsprogrammatik von VITA wird die zentralen, profilbildenden Forschungsschwerpunkte „Ertragssichere, quali­tätsorientierte und nachhaltige Anbausysteme für Sonderkulturen entwickeln“ und „Risiken des Klimawandels beurteilen und Strategien zur Anpassung und Minderung der Folgen erarbeiten“ der Hochschule Geisenheim integrativ vernetzen und entscheidend stärken.

 

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für die Hochschule Geisenheim

Der Forschungsbau VITA zielt darauf ab, den Folgen des Klimawandels und konkret einer zunehmend CO2-reichen und von Extremwetterereignissen geprägten Zukunft mittels nachhaltiger und effizienter Lösungs­ansätze zu begegnen. „Der in VITA vorgesehene Forschungsansatz ist weltweit einmalig, sowohl hinsichtlich der Fragestellung als auch der vorgesehenen technischen Infrastruktur. VITA wird als Alleinstellungsmerkmal der Hochschule Geisenheim die Forschung an Reben und assoziierten Organismen national und international sichtbarer machen und damit die infrastrukturelle Grundlage weiterer Forschungsarbeiten zu dieser Thematik sein“, so Prof. Dr. Annette Reineke, Vizepräsidentin für Forschung und Sprecherin der Gruppe der Antragstellenden. Auch Hochschulpräsident, Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, freut sich: "Das ist ein riesiger Erfolg für unsere Hochschule, alleine wenn man bedenkt wie enorm die Konkurrenz für diese Art Ausschreibungswettbewerb ist - vor allem Medizin und Technikbauten werden gefördert - und wenn man sich das Fördervolumen anschaut. Und es macht mich stolz, dass wir als ganz kleine Institution gegen die „Großen“ bestehen können und nun einen „Werkzeugkasten“ errichten, der den Weinbau der Zukunft mit einmaligen Mitteln erforschen kann. Davon wird die ganze Branche profitieren, national wie international.“

 

Forschungsbau entsteht auf dem zentralen Campusgelände

Der Standort des geplanten Forschungsbaus VITA mit einer gesamten Nutzfläche von rund 1.500 Quadratmetern befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Zentralen Instituts- und Laborgebäude sowie zu den hochschuleigenen Versuchs­gewächshäusern und Weinbergen. Hierzu gehört auch eine Weinberg FACE-Anlage (Free Air Carbon Dioxide Enrichment), eine weltweit einmalige Freilandanlage zur Erforschung des Weinbaus der Zukunft unter erhöhten atmosphärischen CO2-Konzentrationen. Die zentrale Lage des Forschungsbaus auf dem Campusgelände der Hochschule bietet optimale Voraussetzungen für inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit als Basis für die Entwicklung neuer Konzepte und schafft zugleich auch die notwendige Sichtbarkeit hinsichtlich der Bedeutung der Forschungs­schwerpunkte von VITA für die Hochschule. Die Bauarbeiten müssen innerhalb von fünf Jahren nach der nun bevorstehenden Bewilligung durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz abgeschlossen sein.

 

Für weitere Informationen zum Forschungszentrum für nachhaltigen und klimaangepassten Weinbau (VITA) steht Ihnen Prof. Dr. Annette Reineke, Professorin für Phytomedizin im Wein- und Gartenbau, unter Telefon +49 6722 502 413 oder per E-Mail unter annette.reineke(at)hs-gm.de  gern zur Verfügung. Außerdem die Kommunikationsabteilung der Hochschule Geisenheim unter Kommunikation(at)hs-gm.de

 

 

Kategorien: Weinwissenschaften, Oenologie, Biowissenschaften, Getränkewissenschaften, STUDIUM, Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft (M.Sc.), VITIS-VINUM (M.Sc.), Vinifera EuroMaster (M.Sc.), Weinwirtschaft (M.Sc.), Oenologie (M.Sc.), Getränketechnologie (M.Sc.), International Wine Business (B.Sc.), Internationale Weinwirtschaft (B.Sc.), Getränketechnologie (B.Sc.), Lebensmittelsicherheit (B.Sc.), International, Weinbau und Oenologie (B.Sc.), HOCHSCHULE, Presse und Kommunikation, Campus (er)leben, G-Plant, FORSCHUNG, Projekte, Vitifit, Face, AromaPlus, Wein- und Getränkewirtschaft, Professur für Marktforschung, Urbanen Gartenbau, Technik, Rebenzüchtung, Phytomedizin, Oenologie, Obstbau, Molekulare Pflanzenwissenschaften, Modellierung und Systemanalyse, Mikrobiologie und Biochemie, Lebensmittelsicherheit, Landschaftsplanung und Naturschutz, Landschaftsbau und Vegetationstechnik, Getränkeforschung, Gemüsebau, Frischproduktlogistik, Freiraumplanung, Bodenkunde und Pflanzenernährung, Angewandte Ökologie, Allgemeiner und ökologischer Weinbau, Nachrichten

Bilderreihe

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Wir schaffen Strategien für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft

Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Nachhaltigkeitsziele – die globalen Anforderungen unserer Zeit sind vielfältig!

Für unsere Hochschule mit ihrem klaren Schwerpunkt auf Sonderkulturen und deren Produkten sowie der nachhaltigen Entwicklung von Kulturlandschaften und städtischen Freiräumen ergeben sich aus diesen Herausforderungen zahlreiche Fragen: Wie können wir zukünftige Formen der Landbewirtschaftung entwickeln, insbesondere im Hinblick auf Pflanzen wie Weinreben, Obst und Gemüse, die eine intensive Kulturführung benötigen? Wie lassen sich Städte und Kulturlandschaften so gestalten, dass sie an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst sind und zugleich Potenzial bieten, selbigem entgegenzuwirken? Wie können wir auch zukünftig eine wachsende Bevölkerung mit gesunden, sicheren und nachhaltig produzierten Lebensmitteln versorgen? Dies sind Beispiele, denen sich unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im globalen wie auch regionalen Maßstab stellen und an die sie in Forschung und Lehre anknüpfen – und deren Lösung mit Sicherheit zukünftig eine riesige Aufgabe darstellt! Unsere Forschung muss dabei gleichermaßen anwendungs- wie grundlagenorientiert sein. Durch zahlreiche Kooperationen sind wir mit renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber auch mit Partnern aus Wirtschaft und Verbänden, im In- und Ausland vernetzt. Diese Netzwerke müssen wir in Zukunft noch stärker nutzen, da die Dimension der Herausforderungen mittlerweile einen globalen Maßstab erreicht hat und Lösungswege kaum mehr adäquat von einzelnen Institutionen – unabhängig von deren Größe – bearbeitet werden können. So stellen wir uns gemeinsam, im grenzüberschreitenden Verbund, mit guten Ideen, klugen Köpfen sowie Engagement und Vehemenz den zahlreichen Herausforderungen in unseren Branchen.

Auf unserer Website wollen wir Ihnen einen Einblick in unsere Themengebiete und zum Teil weltweit einmaligen Infrastrukturen für Forschung und Lehre auf unserem Campus geben. Als Hochschule mit einem besonderen Profil und einem Fokus auf Arbeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Sonderkulturen fühlen wir uns besonders verpflichtet, Strategien für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft zu schaffen. Erfahren Sie, welche Ansätze wir hierfür verfolgen:

Unsere Forschungsschwerpunkte

Nachhaltigkeit und Anbausysteme

Ertragssichere, qualitätsorientierte und nachhaltige Anbausysteme für Sonderkulturen entwickeln

Der Anbau von Reben, Obst, Gemüse und Zierpflanzen ist mit einer intensiven Kulturführung und einem hohen Ressourceneinsatz verbunden. Damit steht auch der Wein- und Gartenbau im Spannungsfeld, einerseits qualitativ hochwertige und marktgerechte Erzeugnisse in ausreichender Menge zu produzieren, andererseits aber auch zukunftsorientiert zu handeln, Natur- und Umweltaspekte vermehrt zu berücksichtigen und Ressourcen nachhaltig einzusetzen. Ziel unserer Forschungsarbeiten ist daher die Entwicklung von innovativen und ökologisch verträglichen Anbaustrategien für Sonderkulturen. So arbeiten wir an der Züchtung neuer Sorten oder Wuchsformen, die besser an den Klimawandel, an Standorteigenschaften oder an Schaderreger angepasst sind, nur einen reduzierten Ressourceneinsatz benötigen und eine effiziente und für die Produzierenden ertragssichere Produktion ermöglichen. Des Weiteren erproben wir intelligente Sensorsysteme, um die Nutzung knapper Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe gezielt zu steuern und zu optimieren und prüfen alternative Strategien wie den Einsatz mikrobieller Antagonisten zur Kontrolle von Schaderregern oder den Zusatz von Stoffen zur Verbesserung der Standortbedingungen. Gemeinsam mit unseren Partnern erarbeiten wir Maßnahmen zur Diversifizierung der Anbausysteme von Sonderkulturen, um Ökosystemleistungen und Biodiversität zu erhalten.

Qualität, Vermarktung und Bioökonomie

Agrarische Produkte mit Schwerpunkt pflanzliche Erzeugnisse innovativ und sicher verarbeiten und vermarkten und im Sinne der Bioökonomie nutzen

Nachhaltiges Handeln in der Produktion von Lebensmitteln erstreckt sich von der Erzeugung der Kulturen über die Verarbeitung bis zur Abgabe der Produkte an die Verbraucherin bzw. den Verbraucher. Zugleich müssen die zu vermarktenden Produkte sicher und gesundheitlich unbedenklich sein. Ein nachhaltiges Wirtschaftssystem muss außerdem biologische Ressourcen, Prozesse und Systeme noch effizienter als bisher nutzen. Damit ist Bioökonomie in der Lebensmittelproduktion ein wichtiger Pfeiler, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dies greifen wir in unseren Forschungsarbeiten auf. So befassen wir uns mit der Entwicklung energieeffizienter und ressourcenschonender Verarbeitungsweisen von pflanzlichen Erzeugnissen sowie mit der Gewinnung und Formulierung von funktionellen Inhaltsstoffen aus Ernteprodukten und deren Nebenstoffströmen. Darüber hinaus werden Mikroorganismen hinsichtlich ihres Potentials als Schutzkultur bei der Lebensmittelherstellung untersucht. In Verbundprojekten mit externen Partnern bewerten wir auch die gesundheitliche Wirkung von pflanzlichen Inhaltsstoffen. Erzeugte Produkte werden durch unser hochschuleigenes Panel intensiv sensorisch bewertet. Marktforschungsdaten, Unternehmensanalysen und Analysen des Konsumverhaltens der Kundinnen und Kunden helfen, insbesondere im Bereich der Vermarktung von Wein Trends zu erfassen und daraus Muster für zukünftige Marketingstrategien abzuleiten. Des Weiteren analysieren wir die logistischen Herausforderungen in der Produktionskette von Lebensmitteln vom Betrieb zur Endkonsumentin und zum Endkonsumenten, von der Verpackung zur Distribution.

Kulturlandschaft und Urbane Räume

Kulturlandschaften und städtische Freiräume zukunftsfähig gestalten und weiterentwickeln

Kulturlandschaften und urbane Räume haben in der Vergangenheit tiefgreifende Veränderungen erfahren. So hat eine Intensivierung der Landnutzung zu einem Verlust wertbestimmender Merkmale und zu einem Rückgang der biologischen Vielfalt geführt. Gesellschaftliche Veränderungen und Anforderungen beeinflussen auch die Freiraumplanung von Stadtregionen, deren Lebensqualität nicht zuletzt vom Vorhandensein grüner Infrastrukturen wie Grüngürtel oder Parks geprägt wird. Hier setzen unsere Forschungsarbeiten an, in denen wir uns mit der Entwicklung von Methoden zur Evaluierung der städtischen Freiraumgestaltung sowie der Untersuchung der sozialen Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit von urbanen Freiräumen befassen. Des Weiteren werden Verfahren zur Begrünung bodenferner Standorte entwickelt und Aspekte zur Verwendung von Pflanzen im urbanen Raum insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels erarbeitet. Zudem zeigen wir Strategien auf, um insbesondere Weinbau-Kulturlandschaften an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen und biologische Vielfalt bzw. den Erhalt einzelner Zielarten in der Kulturlandschaft zu sichern. Anknüpfend an die Entwicklung nachhaltiger Anbausysteme bieten unsere Arbeiten aber auch Raum für die Entfaltung neuer Produktionsszenarien, die nachhaltige und multifunktionale Kulturlandschaften mit hohem ökologischen und touristischen Wert schaffen.

Klimawandel, Stoffkreisläufe und Ökobilanzen

Risiken des Klimawandels beurteilen und Strategien zur Anpassung und Minderung der Folgen erarbeiten

Der Klimawandel und die mit ihm verbundenen Änderungen hinsichtlich Temperatur- und Niederschlagsverteilung sowie atmosphärischer CO2-Konzentration zeigt bereits jetzt erhebliche Auswirkungen auf die Produktionssicherheit und die Produktionsbedingungen von Sonderkulturen, auf Stoffkreisläufe in Böden und Ökosystemen sowie auf die Planung und das Management von urbanen Grün- und Freiraumflächen. Damit werden Entwicklungen von Anpassungsstrategien für den Wein- und Gartenbau notwendig, die im Fokus unserer Forschungsarbeiten stehen. So werden Maßnahmen zur Deckung des zukünftigen Wasserbedarfs und zur Kontrolle von (neuen) Schaderregern entwickelt. Des Weiteren untersuchen wir Effekte veränderter klimatischer Verhältnisse auf Fruchtertrag, Fruchtqualität, Inhaltsstoffe sowie Aromen von Trauben und gartenbaulichen Produkten. Schließlich erarbeiten wir Strategien für eine aktive Verringerung der Treibhausgasemissionen (Mitigation) in der landwirtschaftlichen Praxis und bilanzieren diese im Sinne einer Nachhaltigkeitsbewertung hinsichtlich der CO2-Kompensation. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf den Weinbau in Steillagen, auch vor dem Hintergrund der Kulturlandschaftsentwicklung, der Steigerung der Biodiversität und damit der Förderung von Ökosystemdienstleistungen.

 

Digitalisierung und Modellierungen

Digitalisierung in der Produktion und Vermarktung von Sonderkulturen und in der Landschaftsplanung verwirklichen

Digitale Anwendungen haben in vielen Bereichen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Sonderkulturen Eingang gefunden. So werden intelligente Technologien und automatisierte Arbeitsprozesse beim Anbau der Kulturen, wie beispielsweise bei der Düngung und beim Pflanzenschutz, aber auch bei der Verarbeitung, dem Transport und der Vermarktung eingesetzt. Nachhaltige Anbau-, Verarbeitungs- und Vermarktungsstrategien werden digitale Techniken zukünftig noch stärker nutzen. Dies greifen wir in unseren Forschungsarbeiten auf und arbeiten so an der Entwicklung berührungsloser Sensortechnik und einfach zu bedienender Prognosemodelle zur Optimierung der Ressourcennutzung sowie zur Früherkennung von Stress und Krankheiten. Digitale Entwicklungen werden auch in verfahrenstechnischen Ansätzen eingesetzt, beispielsweise beim Einsatz von Drohnen zur Pflanzenschutzapplikation oder zur zielgerichteten Erfassung des Nährstoffbedarfs eines Pflanzenbestandes. Über eine digitale Simulation des Pflanzenwachstums und eine Modellierung von virtuellen Weinbergen wollen wir überdies die Folgen des Klimawandels auf Pflanzenarchitektur und Stressereignisse prognostizieren. In der Getränkeproduktion ermöglicht die Modellierung komplizierter Verfahrensschritte eine genaue Analyse und damit Optimierung dieser Abläufe. Eine optimierte Datenerfassung erlaubt es zudem, Lieferketten von der Erzeugerin bzw. vom Erzeuger zur Produzentin bzw. zum Produzenten effizienter zu gestalten.

Unsere Hochschule bietet einmalige Möglichkeiten, wissenschaftlich herausragende und zugleich praxisnahe Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Sonderkulturen zu betreiben. Vizepräsidentin Forschung Prof. Dr. Annette Reineke