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Geisenheimer Alumnus entwickelt Trendgetränke aus kaltem Kaffee

Frontalaufnahme von Figueras und seinen zwei Geschaeftspartnern
Geisenheimer Alumnus Christian Figueras (links) mit seinen Geschäftspartnern. © philosoffee.de

Christian Figueras setzt mit seinem Startup auf nachhaltig produzierte Qualität

Gut gekühlt, ausgewogenes Aroma, geringer Säuregehalt: So genießt Christian Figueras nicht nur Wein, sondern auch seinen Kaffee. „Kaffee hat tatsächlich viele Parallelen zu Wein“, sagt der Geisenheimer Alumnus. Und wenn es einer wissen muss, dann er: Vor seinem Bachelor- und Masterstudium Getränketechnologie an der Hochschule Geisenheim hat Figueras eine Winzerausbildung gemacht, jetzt erobert er mit seinem Unternehmen Philosoffee von Berlin aus den Getränkemarkt. „Wir wollen die ersten sein, die Cold Brew flächendeckend in Deutschland anbieten.“

Cold Brew, das ist Kaffee, der nicht heiß gebrüht, sondern mit kaltem Wasser zubereitet wird. „Der Kaffee zieht mehrere Stunden. Dadurch kommen die unterschiedlichen Aromakomponenten viel intensiver zur Geltung. Das Getränk hat weniger Säure und ist weniger bitter als klassischer Kaffee“, erläutert der Getränketechnologe. Analog zu den Rebsorten beim Wein gebe es zudem jede Menge Varietäten innerhalb der klassischen Gattungen Arabica und Robusta, die den Geschmack bestimmen; bei Philosoffee stammen die Bohnen immer aus nachhaltiger und fairer Produktion. „Die Qualität unserer Rohware steht für uns an erster Stelle. Meine zwei Kollegen und ich wollen Spezialitätenkaffee der breiten Masse zugänglich machen“, so Figueras.

Dafür hat er als Chief Product Officer von Philosoffee ein neues Trendgetränk entwickelt: Koldbrew Tonic. „Das ist die karbonisierte Alternative zu unserem klassischen Koldbrew, die auch diejenigen Kunden anspricht, die gerne spritzige Getränke genießen“, erläutert Figueras. Da der kalt zubereitete Kaffee an sich wenig Säure mitbringe, sei das Tonic Water die perfekte Ergänzung. Bei ersten Verkostungen in Berlin sei das Getränk super angekommen. Um die Anschubfinanzierung für eine größere Produktion zu generieren, startet Philosoffee am kommenden Montag (16.) eine Crowdfunding-Kampagne. Wer das Unternehmen auf startnext.de fördert, kann je nach Spendensumme zwischen verschiedenen Dankeschöns wählen: vom Produkt über T-Shirts bis hin zu Reisen ins Kaffeeland Kolumbien.

Figueras‘ Weg zum Kaffee ebneten sein Onkel und die Hochschule Geisenheim. „Mein Onkel ist auch in der Getränkebranche unterwegs, national und international. So kam ich auf den Geschmack und habe mich über den Studiengang Getränketechnologie informiert“, erzählt der gebürtige Schwabe. „An der Hochschule Geisenheim habe ich eine Führung über den Campus und durch das Getränketechnologische Zentrum bekommen. Da wusste ich einfach: ‚Ich habe Bock zu wissen, wie das geht.“ Das Studium, in dem er natürlich auch das Modul Kaffee/Tee/Kakao belegt hat, habe ihm Türen geöffnet.

In seiner Master-Thesis, für die Figueras in diesem Jahr mit dem VDI-Preis ausgezeichnet wurde, ging es indes noch um das Thema Brauerei. „Ursprünglich wollte ich in Berlin darüber promovieren. Dann kam ein alter Schulfreund mit seiner Produktidee und meinte, ‚Hey, Du weißt doch, wie man Getränke in Flaschen füllt!‘. Ich habe mich gegen die Promotion entschieden und inzwischen ist Philosoffee ein Ganztagsjob“, berichtet der 30-Jährige. Und nach so viel Kaffee den ganzen Tag darf es nach Feierabend dann gerne auch mal etwas anderes sein: „Wein ist bis heute meine Passion“, gesteht Figueras.

Wer Teil der Philosoffee-Kampagne werden will, kann sich übrigens schon heute unter https://www.startnext.com/philosoffee registrieren und ab Montag unterstützen.

Kategorien: Getränketechnologie (M.Sc.), Nachrichten