Weintourismus

Öko-Weintourismus – Nachhaltige Chance für eine erhöhte Wertschöpfung

Prof. Dr. Prof. h.c. Gergely Szolnoki (l.) und M. Sc. David Schäfer

Aktuelle Studien zeigen, dass ökologische Bewirtschaftung und Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnen und die Kaufentscheidung der Konsumenten intensiver beeinflussen. Auch die Tourismusbranche rechnet in der näheren Zukunft damit, dass Nachhaltigkeit im Bereich Tourismus eine wichtigere Rolle spielen wird. Wie können zertifizierte Weingüter Öko-Weintourismus etablieren und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung sowie Wertschöpfung für den eigenen Betrieb und die Region beitragen? Mit dieser zentralen Fragestellung startete am 01. Oktober 2023 das BÖL-Projekt „Öko-Weintourismus – Innovative und nachhaltige Vermarktungsstrategie von Öko-Weingütern mit erhöhter Wertschöpfung“, das die Hochschule Geisenheim University in Kooperation mit den national führenden Bioverbänden, Bioland, Demeter, Ecovin und Naturland durchführt.

Weintourismus und die damit eng verbundene Direktvermarktung ist ohne Zweifel der wichtigste Verkaufskanal von selbstvermarktenden Weingütern in Deutschland. Gleichzeitig bewegte der starke Wettbewerb auf dem Weintourismusmarkt viele Länder dazu, neue Wege der Besucherattraktion und der Vermarktung von Weinen zu finden. Vor dem Hintergrund, dass Weintourismus wichtig ist und Öko-Weingüter verstärkt in den Fokus der Konsumenten rücken, kann man davon ausgehen, dass weintouristische Angebote von Öko-Betrieben auf positive Resonanz stoßen und ein wichtiger Bereich der Branche werden.

Im Bereich Öko-Weintourismus wurden bislang wenige Untersuchungen durchgeführt. Bis auf vereinzelte Studien aus anderen Ländern, die den Tourismus von zertifizierten Weingütern analysierten, ist die Basis von Wissen und Erfahrungen in Deutschland eher rar. Bislang ist beispielweise unklar, wer die Gäste von Öko-Weingütern sind, was Produzenten motiviert, weintouristische Angebote aktiv zu betreiben, und ob es einen Unterschied zwischen der Wahrnehmung von ökologischen und konventionellen Weingütern in Bezug auf Tourismus gibt. Darüber hinaus gibt es keine Empfehlungen dafür, welche Maßnahmen Öko-Weingüter ergreifen könnten, um den Weintourismus als ökologisch, ökonomisch und sozial höherwertige Vermarktungsstrategie zu nutzen und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. 

Das dreijährige Forschungsprojekt soll unter anderem Antworten auf diese sowie weitere Forschungsfragen geben. Ziel des Projektes ist es, mithilfe von qualitativen und quantitativen Methoden die Bedeutung und Beweggründe für Öko-Weintourismus auf Produzenten- und Konsumentenseite zu untersuchen und neue wichtige Erkenntnisse in Bezug auf das Konsumentenverhalten zu gewinnen. Auf Basis der Ergebnisse soll ein Maßnahmenkatalog erstellt werden, der Verbänden und Erzeugern von Öko-Wein eine Entwicklungsstrategie hin zu nachhaltigem Öko-Weintourismus aufzeigt.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert und unter der Federführung von Prof. Dr. Prof. h.c. Gergely Szolnoki und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter David Schäfer umgesetzt.

Kontakt Projekt Öko-Weintourismus

Prof. Dr. Prof. h.c. Gergely Szolnoki und M. Sc. David Schäfer
Hochschule Geisenheim University
Institut für Wein- und Getränkewirtschaft
Von-Lade-Straße 1
D-65366 Geisenheim
E-Mail: Gergely.Szolnoki(at)hs-gm.de / David.Schaefer(at)hs-gm.de

Kategorien: Mein-Netzwerk, PRAXIS, FORSCHUNG, Wein- und Getränkewirtschaft, Professur für Marktforschung, Weintourismus, Nachrichten

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