Was kann der Campus der Zukunft mit Blick auf Klimawandel, Mobilitäts- und Bildungswende leisten? Dieser Frage näherten sich Studierende des Master-Studiengangs Landschaftsarchitektur, Schwerpunkt Freiraumplanung, an der Hochschule Geisenheim im Sommersemester 2019 mit freiraumplanerischen Entwürfen für den Campus der Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU). Ausgangspunkt für ihre Ideenfindung waren Erkenntnisse von Geografie-Studierenden der JGU selbst. Sie untersuchten, insbesondere in qualitativen Interviews, wie die Nutzerinnen und Nutzer die Atmosphäre auf dem Campus wahrnehmen.
Denn der planerische Handlungsspielraum von Landschaftsarchitektinnen und -architekten geht weit über die Raumdimensionierungen, Topografie, Material- und Pflanzenwahl sowie Programmierung hinaus. Sie sind gefragt, lebenswerte Ort zu schaffen (Placemaking) und dafür zu sorgen, dass ein möglichst breites Spektrum von Menschen diesen Ort positiv wahrnimmt. Aufgabe der Geisenheimer Studierenden war es im Rahmen des Projekts mit sozialem Schwerpunkt deshalb, die Faktoren zu verstehen, die die Atmosphäre von städtischen Freiräumen und deren Wahrnehmung durch unterschiedliche Gruppen beeinflussen.
Auch das Planungsgebiet an sich war eine große Herausforderung: Wie gestaltet man einen großen, funktional zusammenhängenden Teil der Stadt, in dem – wie in Mainz – rund 33.000 Menschen lernen und arbeiten? Besonderes Augenmerk lag dabei auch auf dem Aspekt der Kommunikation in Zeiten der Digitalisierung und dem Umgang mit dem ÖPNV sowie dem Individualverkehr.
Ziel der Geisenheimer Studierenden war es, hochwertige und repräsentative, vor allem aber lebendige und kommunikative Außenräume mit markanten Atmosphären zu schaffen. Ihre Ergebnisse präsentieren die Studierenden am Mittwoch, 10. Juli 2019, auf dem Campus der JGU. Teil der Präsentation ist auch die Klimasimulation für zwei der Entwürfe, die Einblick geben soll, wie Freiraumplanung das Klima öffentlicher Räume beeinflussen kann.
Betreut wurde das Projekt seitens Hochschule Geisenheim von Prof. Dr. Constanze A. Petrow, Leiterin des Instituts für Freiraumentwicklung, sowie von Dr. Julia van Lessen und Dr. Eva Riempp vom Geographischen Institut der JGU.