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Akademische Abschlussfeier, Geisenheim im Sommer 2009

Gruppenbild der Absolventen

Auszug Wiesbadener Tagblatt:

Von Thorsten Stötzer

ABSOLVENTENFEIER In Geisenheim erstmals Master-Abschluss im Gartenbau

Erstmals haben Studierende mit einem Master-Abschluss im Gartenbau den Campus Geisenheim der Fachhochschule Wiesbaden verlassen – ein weiterer Abschnitt in der Umstellung ehemaliger Diplom-Studiengänge. Die drei Frauen sind zugleich die letzten, die mit diesem Titel die Hochschule mit dem Namen FH Wiesbaden verlassen, diese heißt nämlich ab September Hochschule für angewandte Wissenschaften Rhein-Main Wiesbaden-Rüsselsheim-Geisenheim.

133 Absolventen nahmen in Geisenheim ihre Urkunden entgegen. Das größte Kontingent stellte mit 74 Personen die Studienrichtung Weinbau und Oenologie. Zusammen mit den erfolgreichen Jung-Akademikern aus dem Wintersemester haben somit 2009 insgesamt 231 Studierende einen Abschluss erreicht, erläuterte Dekan Otmar Löhnertz in der akademischen Feier. Die Veranstaltung nutzten die Redner, um für die wissenschaftliche Ausbildung im Rheingau zu werben. „Das Studienangebot ist besser als es je war in Geisenheim“, sagte Löhnertz. Alle dürften „ohne Abstriche stolz auf ihre Abschlüsse sein“ und sollten sich nicht irritieren lassen von verklärenden Erzählungen über vermeintlich gute alte Zeiten mit höherem Niveau. Als ein „Schatzkästlein für unsere Hochschule“ bezeichnete FH-Präsident Detlev Reymann den Standort, vor allem wegen der engen Verknüpfung von Forschung und Lehre. „Diese Besonderheiten werden aber nicht in dem Maße ausfinanziert, wie wir es uns wünschen“, mahnte er in Richtung der Landespolitik, zumal ein „Riesenberg an Studenten“ zu erwarten sei.

Die Absolventen hätten die „beste deutschsprachige Ausbildung“ in ihren Fächern erfahren, erklärte Campus-Manager Robert Lönarz als Präsident der „Vereinigung Ehemaliger Geisenheimer“. Eingehend kritisierte er die kontrovers diskutierten Pläne, im rheinland-pfälzischen Neustadt an der Weinstraße ebenfalls einen Weinbau-Studiengang zu etablieren. „Wer braucht eine Kopie, wenn man das Original haben kann?“, fragte Lönarz. Er sprach weiterhin von einem für Geisenheim gefährlichen „landespolitischen Alleingang“ und „einsamen Blindflug“. Für diese Worte gab es viel Applaus.

Zu weiteren Gratulanten gehörte der neue Forschungsanstalt-Direktor Hans Reiner Schultz, der sich an seinen eigenen Abschluss an gleichem Ort vor 26 Jahren erinnerte. Als Festredner hatte die FH den Frankfurter Zoodirektor Manfred Niekisch gewonnen, der sich mit biologischer Vielfalt und Nachhaltigkeit befasste. „Der Eisbär könnte das erste sichtbare Opfer des Klimawandels werden – wenn es so weiter geht“, warnte der Professor. Roten Merlot statt Riesling anzupflanzen erscheine vielleicht reizvoll. Doch Bauern am Rio Grande oder in Vietnam hätten keine Chance, ihre Produktion einfach umzustellen.

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