Helmut Dietrich

Prof. Dr. Helmut Dietrich

Postanschrift:Von-Lade-Straße 1
D-65366 Geisenheim
Vita

Prof. Dr. Helmut Dietrich studierte von 1971 bis 1977 Chemie an der Universität Saarbrücken und promovierte 1980 im Institut für Biochemie über Leber-Alkoholdehydrogenase. Nach einer Tätigkeit als PostDoc in einem DFG-geförderten Projekt über Elektronenspinresonanz von Kupferproteinen wechselte er im November 1981 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Forschungsanstalt Geisenheim. Von 1990 bis zu seiner Pensionierung im März 2018 war er Leiter des Instituts Weinanalytik und Getränkeforschung. Forschungsschwerpunkte waren die Entwicklung von analytischen Methoden für Weine und Getränke, Fruchtsafttechnologie, Polysaccharid- und Kolloidchemie, Enzymtechnologie, Stabilisierung von Getränken und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in Früchten und Gemüsen. Ein weiterer Schwerpunkt war die  Alterung von Weinen und Fruchtsäften. Prof. Dietrich unterrichtete an der Hochschule Geisenheim Getränketechnologie, Alkohol und Spirituosen sowie Lebensmittelrecht. Er ist Mitglied mehrerer Wein- und Fruchtsaftkommissionen und war langjähriger Vorsitzender der Wissenschaftlich-Technischen Kommission der International Fruit and Vegetable Juice Association (IFU).

Seit Sommersemester 2019 ist er an der interdisziplinären öffentlichen Ringvorlesung „Die Biene“ –von der Ökologie und den Ökosystemleistungen bis zur Lebensmittelproduktion“  beteiligt.

Publikationen
Forschungsprojekte

Projektanfang: 01.05.2011
Projektende: 31.10.2014
Förderer: Europäische Kommission

Himbeeren werden heute, neben dem traditionellen Anbau im Freiland, zunehmend im geschützten Anbau, d.h. unter Regenkappen aus Plastik, im Tunnel oder Gewächshaus kultiviert. Ziel ist es, die empfindlichen Früchte vor Witterungseinflüssen zu schützen bzw. den Angebotszeitraum für Himbeerfrüchte aus zu dehnen. Für die Eindeckung von Regenkappen und Tunneln stehen mittlerweile verschiedene Materialien zur Verfügung. Himbeeren sind reich an Vitamin C und enthalten zudem eine Vielzahl an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen. Den Pflanzen dienen hierbei die Polyphenole als Farb-, Duft- oder Lockstoffe (Anthocyane, Flavonoide), sowie als Abwehrstoffe (Ellagtannine) gegen Pathogene. Diese Polyphenole werden aber auch bei abiotischen Stress gebildet und schützen durch ihre antioxidative Wirkung die Pflanzen vor freien Radikalen und deren oxidative Schäden. Neben der Schutzfunktion für die Pflanzen besitzen Polyphenole aber auch eine gesundheitsfördernde Wirkung für Menschen. So soll u.a. das Risiko von Krebs, Arteriosklerose, Herz-Kreislaufbeschwerden und neurodegenerativen Erkrankungen bei Obst und Gemüse reicher Ernährung und damit polyphenolreicher Nahrung reduziert sein. Bisher liegen nur wenige Erfahrungen vor, welchen Einfluss die erhöhten Temperaturen sowie die verringerte Luftbewegung im geschützten Anbau und verschiedene Tunnelfolien (mit und ohne UVB-Durchlässigkeit bzw. schattierend) auf die Photosyntheseleistung der Himbeerpflanzen und damit auf ihren Kohlenhydrathaushalt haben. Die veränderten Stoffwechselaktivitäten könnten auch die Synthese der sekundären Pflanzeninhaltsstoffe beeinflussen Daher soll in einem Vergleich von Freiland- und Tunnelanbau der Einfluss veränderter Umweltbedingungen wie Lichtintensität und –qualität, Temperatur und rel. Luftfeuchte auf Photosynthese und Kohlenhydrathaushalt von Himbeerpflanzen sowie die Bildung von sekundären Inhaltsstoffen in Blättern und Früchten erarbeitet werden.

Vorträge