Städte und Landschaften verändern sich immer dynamischer und tiefgreifender. Experten für die attraktive Gestaltung des städtischen Lebensumfeldes, die Renaturierung zerstörter Landschaften und die nachhaltige Landnutzung sind daher gefragter denn je. Die Hochschule Geisenheim bildet in ihrem Master-Studiengang Landschaftsarchitektur praxisnah dafür aus.
Um den individuellen Interessen und der Vielfalt des Berufsfeldes Rechnung zu tragen, bietet die Hochschule Geisenheim zwei Vertiefungsrichtungen an: Studierende spezialisieren sich entweder auf die städtische Freiraumplanung oder die Entwicklung von Kulturlandschaften. In beiden Bereichen bestehen national und international hervorragende Berufschancen in Planungsbüros, Behörden und Verbänden.
Der Studiengang richtet sich an Absolventinnen und Absolventen eines Bachelor-Studiums der Landschaftsarchitektur und Interessierte mit einer vergleichbaren Qualifikation. In Geisenheim sind Sie richtig, wenn Sie Ihre berufliche Zukunft den komplexen Herausforderungen einer nachhaltigen Freiraum- und Landschaftsentwicklung verschreiben wollen.
Studienabschluss | Master of Science |
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Regelstudienzeit | 4 Semester |
Studienbeginn | Sommer- und Wintersemester |
Zulassungsvoraussetzung | B.Eng. Landschaftsarchitektur oder vergleichbarer Abschluss mit Note 2,3 oder besser; bei Note 2,4 bis 2,9 Motivationsschreiben und Auswahlgespräch |
Studienschwerpunkte | Freiraumentwicklung, Kulturlandschaftsentwicklung |
Studienfachberatung | Prof. Dr. Eckhard Jedicke, Prof. Dr. Constanze A. Petrow |
Bewerbung | bis Vorlesungsbeginn (siehe Termine und Fristen) |
Das Curriculum des Master-Studiengangs Landschaftsarchitektur an der Hochschule Geisenheim sieht zwei Vertiefungsrichtungen vor:
Die Inhalte beider Vertiefungsrichtungen orientieren sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit. Die Vertiefung Freiraumentwicklung richtet sich an Studierende mit dem Interessenschwerpunkt Landschaftsarchitektur und Entwurf. Die Vertiefung Kulturlandschaftsentwicklung wendet sich an Studierende mit besonderem Interesse im Bereich des Naturschutzes, der Ökologie, der Biodiversitätssicherung und der Landschaftsplanung.
Viele Module sind für beide Vertiefungsrichtungen relevant. So ist die Freiraumentwicklung an hohe Umweltstandards und die Anforderungen des Naturschutzes gebunden. Die Kulturlandschaftsentwicklung wiederum berücksichtigt auch die Nutzungsansprüche der Menschen und fühlt sich gestalterischer Qualität verpflichtet.
Den Absolventinnen und Absolventen mit dem Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau bieten beide Vertiefungsrichtungen entscheidende Qualifikationen, besonders für den Bereich der Planung und Projektsteuerung öffentlicher Freiräume. Das Studium umfasst Module zu Planung, Realisierung und Management. Ein besonderes Angebot stellt die Qualifizierung für die kommunale Administration dar: In enger Kooperation mit der behördlichen Praxis vermittelt die Hochschule Geisenheim ihren Studierenden die Fähigkeiten zur Aufgabenwahrnehmung in der Kommune.
Das Master-Studium umfasst einen relativ geringen Pflichtanteil und gewährt Studierenden damit große Gestaltungsspielräume. Orientierung bietet eine Belegempfehlung sowie die Begleitung durch Mentorinnen und Mentoren.
Im Mittelpunkt des Studiums stehen zwei große Planungsprojekte in den jeweiligen Vertiefungen. Sie werden im ersten und zweiten Semester bearbeitet.
Darüber hinaus eröffnet das Forschungsmodul die Möglichkeit, an aktuellen Forschungsvorhaben aktiv mitzuarbeiten.
Die Module im Themenfeld Kommunale Administration sind für Studierende beider Vertiefungen interessant. Vermittelt werden neben den Grundlagen des Kommunalrechts die Aufgaben, Organisationsprinzipien und das Management von Projekten anhand eines konkreten Vorhabens.
In der Vertiefungsrichtung Freiraumentwicklung widmen sich die Studierenden den aktuellen Herausforderungen der Gestaltung urbaner Räume. Dazu gehören eine strategische Freiraumplanung an der Schnittstelle zum Städtebau und zur Architektur und die Anpassung an den Klimawandel. Weitere Themenfelder sind die Entwicklung attraktiver, zu intensiver Nutzung einladender öffentlicher und halböffentlicher Freiräume sowie der Ausbau der grünen Infrastruktur. Vertieft werden die Instrumente und Methoden zur Freiraumentwicklung im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Die Studierenden erarbeiten anspruchsvolle planerische und gestalterische Konzeptionen und adressieren dabei soziale und ökologische Aspekte. Sie befassen sich mit den komplexen Nutzungsansprüchen an Freiräume in Städten und Metropolregionen. Ihre Fähigkeiten im Entwerfen und konzeptionellen Arbeiten trainieren sie auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und anhand von Aufgaben in verschiedenen soziokulturellen Kontexten.
Die Vertiefungsrichtung Kulturlandschaftsentwicklung vermittelt die Ziele und Methoden zur Sicherung der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität sowie bei der Weiterentwicklung von Kulturlandschaften. Wesentliche Inhalte bilden die vielfältigen Aufgaben des Naturschutzes und der Landschaftsplanung und die souveräne Anwendung des Instrumentariums eines ganzheitlich verstandenen Naturschutzes sowie des Planungsrechts. Gleiches gilt für die Arbeit mit Geografischen Informationssystemen (GIS).
Auch Erholungsvorsorge, Management im Arten- und Biotopschutz, Strategien zur Sicherung und Weiterentwicklung der biologischen Vielfalt sowie Ökosystemleistungen sind zentrale Themen. Wie können Naturschutzziele wirtschaftlich tragfähig umgesetzt werden? Studierende entwickeln innovative Konzepte zur nachhaltigen Ressourcen- und Landnutzung sowie zur ökologisch verträglichen Integration von Infrastruktur- und Siedlungsprojekten. Vertieft wird nicht zuletzt das Wissen über die Geschichte der Kulturlandschaft und die staatlichen und kommunalen Aufgaben im Naturschutz.
Die Vorlesungszeiten und Prüfungszeiträume der Hochschule Geisenheim University werden im Senat der Hochschule beschlossen.
Die spezifischen Termine der Studiengänge und der Prüfungstermine (Klausuren) werden in der Geschäftsstelle Prüfungswesen festgelegt. Die Übersicht finden Sie in den spezifischen Informationen zu Ihrem Studiengang.
Der Bachelor-Abschluss ist eine gute Basis, um in den Berufsalltag zu starten. Aber er ist erst der Anfang: Wer Dinge bewegen und in Büro, Behörde oder Verband anspruchsvollere Aufgaben und Verantwortung übernehmen möchte, qualifiziert sich dafür mit dem Master-Studium. Das Berufsfeld der Landschaftsarchitektur hat sich so stark verbreitert und ausdifferenziert, dass ein Bachelor-Studiengang nur die Grundlagen vermitteln kann. Auf der Master-Ebene werden die zu bearbeitenden Fragestellungen und Anforderungen komplexer, die Lösungsvorschläge eigenständiger und die Perspektive internationaler. Trainiert werden das konzeptionelle Denken, die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten sowie Kompetenzen für die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in der Stadt-, Freiraum- und Landschaftsentwicklung.
Ein Master-Studium erweitert den fachlichen Horizont und verbessert die Berufsaussichten. Es stellt aber auch die formale Voraussetzung für viele interessante Optionen dar. Der Master-Abschluss ist die Voraussetzung für die Aufnahme in die Architektenkammer und damit für das Führen der geschützten Berufsbezeichnung „Landschaftsarchitekt/in“. Ebenso qualifiziert er für den höheren Dienst in der öffentlichen Verwaltung, die Mitarbeit in Forschung und Lehre an Hochschulen mit der Option zur Promotion sowie die Leitung anspruchsvollerer Projekte in Planungsbüros im In- und Ausland.
Die beruflichen Optionen in der Landschaftsarchitektur entwickeln sich äußerst dynamisch. Ein wachsender Bedarf an öffentlichem und privatem Grün als Voraussetzung für die Lebensqualität in urbanen Räumen verlangt innovative planerische Konzepte und das Know-how für deren Realisierung und das Projektmanagement. Ebenso expandiert der Umweltbereich. Hier reicht das Spektrum von Naturschutz und Umweltprüfungen über nachhaltige Landnutzung bis hin zu einer auf Umweltgerechtigkeit zielenden Infrastruktur- und Siedlungsentwicklung. Gefragt sind Kompetenzen in der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Absolventinnen und Absolventen des Master-Studiengangs Landschaftsarchitektur sind diesen Herausforderungen dank der breit angelegten Ausbildung gewachsen.
Potenzielle Arbeitgeber für sie sind:
Die Forschung in der Landschaftsarchitektur ist praxisorientiert. Während sich Fragen des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel durch viele unserer Forschungsprojekte ziehen, widmen sich die Institute im Einzelnen folgenden Themenbereichen:
Im Landschaftsbau erforschen wir, wie der Einsatz und die Verwendung von Baustoffen optimiert werden können, insbesondere von Substraten, Dränbaustoffen und wurzelfesten Abdichtungen. Wir erproben neue Begrünungsstrategien und innovative Bautechniken für die Be- und Entwässerung. Aktuell entwickeln wir das Building Information Modeling (BIM) für die Landschaftsarchitektur weiter.
In der Freiraumplanung widmen wir uns dem gesellschaftlichen Wandel und den damit verbundenen Anforderungen an die Planung städtischer Freiräume. Im Fokus stehen die vielfältigen Nutzungsansprüche an öffentliche Räume und die Potenziale der Landschaftsarchitektur als integraler Bestandteil einer nachhaltigen Stadtentwicklung.
Im Naturschutz erforschen wir, wie die biologische Vielfalt und der Biotopverbund wirksam geschützt, wie Böden und Gewässer erhalten und wie Kulturlandschaften gesichert und weiterentwickelt werden können. Wir fragen danach, wie die Land- und Forstwirtschaft nachhaltig zu gestalten ist – gemeinsam mit den Menschen.