Um 17 Uhr öffneten sich die Pforten, um interessierte Studierende, Bürger oder Menschen aus Politik und Wirtschaft zum kleinen Get-together in der Mensa der Universität zu empfangen. Schon hier ist Gründungsgeist spürbar. An kleinen Präsentationsständen können sich die Gäste einen Vorgeschmack auf das Finale des Gründungspreises Rheingau-Taunus holen, Gründerinnen und Gründer sowie ehemalige Teilnehmende kennenlernen.
Nach Begrüßung durch den Dekan der EBS Universität, Prof. Dr. Raša Karapandža startete dann das eigentliche Finale. Neun Gründende und Teams durften in den drei Wettbewerbskategorien ihre Projekte ins beste Licht rücken, um die Jury und die Gäste, die ebenfalls mitstimmen konnten, in einem maximal 5-minütigen Pitch für ihr Projekt zu gewinnen.
Insgesamt begeisterte die Vielfalt der Projekte, die bereits in der Kategorie 1 – Ideen aus den Schulen und Hochschulen des Kreises – für Spannung sorgte. Verwertung von Herbstlaub aus der Region für die Erstellung von Verpackungen („Keep on fallin‘“) stand hier im Wettbewerb mit dem Recycling der Kaffeekirsche in Äthiopien zu Tierfutter und Vernetzung lokaler Farmer durch das Projekt "Agricircle“. Am Ende setzte sich „BraVr“ in dieser Kategorie durch. David Schmidt und Julia Steudle (EBS Alumna) konnten mit der Idee überzeugen, die Therapie von Angststörungen durch Virtual Reality und Biofeedback zu unterstützen.
In der Kategorie 2 – Gründungen aus den Hochschulen – konnte sich ein Projekt durchsetzen, das bestens in die Region passt. Diego Weber, Alumni der Hochschule Geisenheim, befasst sich als Berater mit „WEIN verkauft! mit den ökonomischen Aspekten im Weinbau und konnte mit seinem Projekt der Vollkostenrechnung für Weingüter überzeugen. Den zweiten Platz belegte in dieser Kategorie der EBS Doktorand Tim Eckes mit seinem Partner Alessandro Pavia und ihrem Projekt „Play’n Connect“ mit dem sie aus dem guten alten Brettspiel einen Hybrid aus Brett- und Onlinespiel geschaffen haben. Neben der Skalierbarkeit überzeugten hier auch die Möglichkeiten der inklusiven Nutzung des Spiels. Den dritten Platz belegte ebenfalls ein Team aus EBS Studierenden, die mit dem Unternehmen „QTECH“ mittels Einsatz von künstlicher Intelligenz Prozessoptimierungen für kleine und mittelständische Unternehmen anbieten.
Kein Gründungspreis Rheingau-Taunus ohne eine regionale Kategorie: Zum Abschluss des Finales präsentierte sich erneut das unternehmerische Potential des Landkreises in beeindruckender Vielfalt. So belegten den zweiten und dritten Platz zwei Unternehmen, die sich dem Gemeinwohl bzw. dem Miteinander in der Region verschrieben haben. Dr. Leonie Dries schafft in Geisenheim mit ihrem „Atelier an der Linde“ einen kreativen Ort, an dem Familien, Freundeskreise oder Kolleginnen und Kollegen Keramik mit Farbe zum Leben erwecken können. Jennifer Barz und Aniko Stein von „Tilia“ haben sich auf die Fahne geschrieben, Pflegende und Patienten über eine Matchmaking-Plattform zusammenzubringen und damit für mehr Menschlichkeit in diesem wichtigen sozialen Bereich zu sorgen.
Die meisten Stimmen der Jury und im Publikum konnte allerdings am Ende das Projekt „LabHacks“ sammeln. Simon Wegener und Roman Bauer überzeugten mit einer App, die den Arbeitsalltag im Labor vereinfacht und effizienter macht. So vereint das digitale Multitool Funktionen zum Berechnen und Kalkulieren, wissenschaftliche Tabellen, Tipps und Tricks für die Laborarbeit und vieles mehr in nur einer Anwendung auf dem Smartphone.
„Wir sind nicht nur wunderschön, wir sind auch verdammt gut“, fasst Landrat Sandro Zehner den Abend zusammen und meint damit natürlich den Rheingau-Taunus-Kreis als Raum für Menschen und Ideen. Zehner war einer der Team-Pat:innen, die nicht nur Preise übergaben, sondern mit ihrer persönlichen Perspektive die Projekte noch mal ins beste Licht rückten. Und so fanden zum schönen Abschluss eines spannenden Finales Michael Mager (Rheingauer Volksbank), Néle Bär (M-L-G und Glock & Partner), Petra Stein und Simone Böhm von den Alumni Vereinen der EBS Universität und der Hochschule Geisenheim, Robert Wachendorff und Christian Werner (Werner Elektrotechnik) sowie Christian Aßmann für den Förderverein der Gründungsfabrik Rheingau viele sympathische und warme Worte für die Präsentierenden. Sie alle haben bewiesen, dass im Rheingau-Taunus-Kreis jede Menge Potential und Innovationskraft steckt, die es zu unterstützen gilt.
Hintergrund Gründungsfabrik Rheingau und Gründungspreis RT
Der Gründungspreis Rheingau-Taunus ist ein partnerschaftliches Projekt. Möglich gemacht wird er durch den Rheingau-Taunus-Kreis selbst sowie durch die Rheingauer Unternehmen Rheingauer Volksbank, Wachendorff, Reichwein Bauzentrum, Werner Elektrotechnik, die Kanzleien Glock & Partner und MLG Steuerberatung sowie den Verein ehemaliger Geisenheimer (VEG) und den EBS Alumni e.V. Dieser Kreis bildet auch den Kern der Jury des Gründungspreises.
Die Gründungsfabrik Rheingau ist eine Verbundinitiative der Hochschule Geisenheim und der EBS Universität für Wirtschaft und Recht zur Gründungsunterstützung an den Hochschulen. Gefördert wird das Projekt seit 2020 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz durch das Programm EXIST Potentiale.
Weitere Informationen: www.gruendungsfabrik-rheingau.de