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Vom Weintourismus zum Klimawandel

Frau Christmann während Vortrag

Betriebsleitertagung Weinbau und Kellerwirtschaft bietet interessantes Programm

Wie in jedem Jahr bot auch in diesem Jahr die Betriebsleitertagung Weinbau und Kellerwirtschaft, welche am 6. September 2016 in der Hochschule Geisenheim stattfand, den Besuchern ein breit gefächertes Programm rund um das Thema Weinbau und Oenologie.

Die Tagung startete mit der Geisenheimer Weinmarktanalyse, die der Weinbranche zu besseren Informationen verhilft, gefolgt von einem Vortrag zum Thema Weintourismus und dessen wirtschaftliche Bedeutung am Beispiel der Region Rheingau. Aktuelle Themen wie die Reifeentwicklung im Weinjahr 2016, Arsen und Kieselgur sowie die Produktverschleppung kamen ebenfalls nicht zu kurz. Ebenso wurde dem Publikum ein Einblick in die Arbeit der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) gewährt und erläutert, was sich in der internationalen Welt des Weines tut. Zur Erhaltung historischer Rebsorten und somit genetischer Ressourcen des Kulturgutes Wein wurde das Nischenprodukt des Gemischten Satzes näher dargestellt. Auch wurden Fragen zur Stickstoffdüngung im Weinbau unter Berücksichtigung der Wasserrahmenrichtlinie und Düngeverordnung sowie den zur Verfügung stehenden Sätechniken zwecks Begrünung im Weinberg behandelt. Versuchsergebnisse aus zehn Jahren eines Systemvergleichs zum integrierten, bioorganischen und biodynamischen Weinbau wurden ebenso präsentiert wie die Geisenheimer Peronospora-Prognose, welche für die Branche eine gute Sache darstellt. Im Hinblick auf den Klimawandel wurde über die Auswirkung von erhöhtem Kohlendioxid auf die Physiologie der Rebe ebenso referiert wie über die Beerenreife unter erhöhten Temperaturen. Ein weiterer für die Kellerwirtschaft interessanter Programmpunkt handelte über das Vorkommen von Mikroorganismen im Kellerumfeld und die damit verbundene Wichtigkeit der Kellerhygiene. Außerdem wurde auf die Möglichkeiten und Grenzen der Kernresonanzspektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance, kurz NMR) in der Weinanalytik eingegangen. Im Anschluss konnten die Besucher den zum FACE-Projekt (free air carbon dioxide enrichment) gehörenden Weinberg besichtigen und sich über neue Pflanzenschutzverfahren und moderne Messtechniken für einen innovativen Weinbau in der Zukunft informieren.

Die Tagung wurde unterstützt durch den Bund Deutscher Oenologen e.V., die Hochschule Geisenheim sowie durch das Geisenheimer Institut für Weiterbildung.

Kategorien: Weinbau und Oenologie (B.Sc.), Wissenstransfer, Weintourismus, Nachrichten