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Summer School in der Schweiz

Anzeige Designing Food Chains mit Weizen im Hintergrund

Der Begriff Nachhaltigkeit existiert zwar seit über 300 Jahren, ist aber mit dem Beschluss der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen im Jahr 2015 aktueller denn je. Finanziert durch die Stiftung Mercator veranstaltete das FiBL Schweiz, eines der weltweit führenden Forschungsinstitute für die biologische Landwirtschaft, in Zusammenarbeit mit der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) dieses Jahr die erste Runde der „Geography of Food“ Summer School in Wädenswil, bei Zürich. Thema der Summer School war dabei das SDG 12 „Sustainable Production and Consumption“und wie dies insbesondere in der Landwirtschaft umgesetzt werden kann.

Studenten aus der ganzen Welt konnten sich mit einem Konzept für eine Mini-Fallstudie – mit Bezug zu SDG 12 und Landwirtschaft – bewerben. Alwin Hopf, eingeschrieben im B.Sc. Gartenbau, war sehr froh zu den 33 erfolgreichen Bewerbern aus 11 Ländern zu gehören, welche aus Lateinamerika, Europa, Asien und auch Afrika kamen.

Vor der eigentlichen Summer School im August absolvieren wir alle im Frühjahr 2017 gemeinsam einen Onlinekurs über Nachhaltige Landwirtschaft sowie der Entstehung und Umsetzung der SGDs. Währenddessen arbeiteten wir individuell an unseren Fallstudien und bereiteten ein Poster vor, was die wichtigsten Ergebnisse darstellt. Nach langer Vorbereitung und mit großen Erwartungen trafen wir uns schließlich Mitte August in Wädenswil. Untergebracht waren wir in einer Jugendherberge am Züricher See, die meisten Veranstaltungen fanden aber direkt in der Hochschule statt.
In den folgenden zwei Wochen erlebten wir ein sehr vielfältiges Programm aus Vorlesungen, Workshops und Exkursionen, hatten aber auch die Gelegenheit die malerisch schöne Umgebung des Züricher Sees sowie ein wenig der restlichen Schweiz (Titlis-Gletscher, Luzern, Zürich) zu erkunden.  Das klingt vielleicht wie Klassenfahrt, war aber noch viel viel besser

In meiner Fallstudie untersuchte ich beispielsweise, inwiefern Kleinbauern von Wetterrisiken betroffen sind von einer Wetterversicherung profitieren können – was ich praktischerweise direkt mit meinem vorangegangenem BPS in Kenia kombinieren konnte. Andere Studenten hatten aber auch vollkommen andere Themen, z.B. über Agroforstsysteme, Nachhaltige Restaurants, Vermeidung von Nachernteverlusten, Steigerung der lokalen Wertschöpfung in Entwicklungsländern und so weiter.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der zwei Wochen war eine zweite Fallstudie in Gruppenarbeit, mit dem Ziel in Wertschöpfungsketten der Landwirtschaft aktuelle Nachhaltigkeitsdefizite zu identifizieren und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Zusammen mit Studenten aus der Schweiz, Slowenien und Indien habe ich beispielsweise untersucht inwiefern eine produktspezifische Umweltsteuer den Konsum von landwirtschaftlichen Produkten mit einem großen ökologische n Ressourcenverbrauch (z.B. Fleisch und Milch) auf ein gesundheitlich und ökologisches Optimum reduziert werden könnte. Wir haben uns mit Produzenten sowie Experten aus dem Lebensmittelhandel, Politik und Wissenschaft getroffen und diskutiert. Es ist wahrlich kein einfaches Thema und wie immer weitaus komplizierter als Gedacht, aber auf alle Fälle ein Thema was weiterverfolgt werden sollte!

Kategorien: Gartenbau (B.Sc.), International, Nachrichten

Bilderreihe

Gruppenfoto
Abschnitt einer Holzhütte mit Bergen im Hintergrund
Landschaftsfoto