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Karl-Bayer-Preis 2009

Nach der Verleihung des "Karl-Bayer-Preises" in Geisenheim im Juli an Ivan Campei und Joachim Wolf (v. l.). Eingerahmt werden die Preisträger von Prof. Karl Bayer, Prof. Dr. Detlev Reymann, dem Präsidenten der Hochschule RheinMain (bis 31. August Fachhochschule Wiesbaden), Prof. Dr. Doris Rauhut, Dipl.-Ing. Johann Seckler und Prof. Dr. Otmar Löhnertz, Dekan des Fachbereichs Geisenheim (v. r.).

Der Geisenheimer „Karl-Bayer-Preis“ geht in diesem Jahr an zwei italienische Absolventen, die für ihre ausgezeichneten Diplomarbeiten im Bereich Weinbau und Oenologie die Urkunden und je 1000 Euro entgegennehmen durften – so geschehen während der Abschlussfeier mit deutschen und italienischen Absolventen in Geisenheim im Juli. Die Diplomarbeit von Ivan Campei wurde von Prof. Dr. Doris Rauhut, Geisenheim, und Prof. Dr. Agostino Cavazza, S. Michele, und die Diplomarbeit von Joachim Wolf von Dipl.-Ing. Johann Seckler, Geisenheim, und Prof. Dr. Fluvio Mattivi, S. Michele, betreut. Beide Arbeiten wurden mit 1,0 bewertet. Ivan Campei und Joachim Wolf sind inzwischen die 5. und 6. Preisträger des „Karl-Bayer-Preises“.

Erstmals erhielten im Juli 2007 zwei Südtiroler Absolventen diesen Preis, benannt nach Prof. Karl Bayer, dem langjährigen Dekan des ehemaligen Fachbereichs Weinbau und Getränketechnologie, der im heutigen Fachbereich Geisenheim aufgegangen ist. Ohne Prof. Karl Bayer wäre die deutsch-italienische Kooperation in dieser Form nicht denkbar gewesen. Der Fachbereich Weinbau und Getränketechnologie begann im Jahr 1996 mit dem Istituto Agrario di San Michele, Italien, und später mit den Universitäten Udine und Trento eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit in Lehre und Forschung in Form eines Doppeldiplomabkommens. Dieses erste agrarwissenschaftliche Doppeldiplom im deutschsprachigen Raum zielte darauf, die berufliche Qualifizierung im Weinbau und in der Oenologie auf einem hohen internationalen Niveau durch die Einbindung bedeutender Hochschul- und Forschungsinstitutionen in Deutschland und Italien zu gewährleisten.

Der Erfolg blieb nicht aus: Seit 1996 haben bereits 77 Studierende im Rahmen dieser Zusammenarbeit ihre Diplomurkunde erhalten. Zurzeit sind 13 italienische Studierende in Geisenheim und zwei Geisenheimer in Udine immatrikuliert und bereiten sich auf den doppelten Diplom-Abschluss vor. Vor dem Hintergrund dieser Erfolgsbilanz stiftete Prof. Dr. h. c. mult. Clemens Klockner, bis 2008 Präsident der Fachhochschule Wiesbaden, im November 2006 auf der zehnjährigen Jubiläumsfeier in S. Michele einen jährlichen Fachhochschulpreis für die bestbewertete Abschlussarbeit im Rahmen dieser Hochschulkooperation. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert, liegen zwei gleichwertige Arbeiten vor, wird der Preis geteilt.

Italienische Arbeitsmarkstudie 

Die Universität Udine hat für die Zeit von 1997 bis 2008 eine noch nicht veröffentlichte Arbeitsmarktstudie für Oenologen in der italienischen Weinwirtschaft angefertigt. Nach dieser Studie kommen 19 % aller Oenologen in Italien aus dem Studiengang Weinbau und Oenologie der Universität Udine und Trento im Verbund mit dem Fachbereich Geisenheim und dem Agrarinstitut S. Michele. Der Studienabschluss in dem gemeinsamen deutsch-italienischem Studiengang ist außerordentlich karrierefördernd. Nach der Studie verspricht der Abschluss für die Absolventen eine hohe Einstellungsquote. So finden 88% der Absolventen innerhalb von drei Monaten nach Abschluss des Studiums eine Anstellung in gehobenen Positionen der italienischen Weinwirtschaft, sozusagen in der Weinelite Italiens. Diese deutsch-italienische Hochschulkooperation ist kein Selbstläufer. Sie muss – wie bisher – gepflegt werden, damit auch in Zukunft italienische und Geisenheimer Studierende die Chance für einen doppelten Bachelor – Abschluss haben werden.

Kategorien: Weinbau und Oenologie (B.Sc.), Karl-Bayer-Preis, Nachrichten