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Gartenbau in Japan – ein Berufspraktisches Semester der anderen Art

Information Gartenbau in Japan

Über seine reichhaltigen fachlichen und allgemeinen Erlebnisse in Rahmen seines BPS in Japan berichtete Oliver Gilski in einem interessanten Vortrag an der Hochschule Geisenheim:

Oliver Gilski, Studierender im Bachelorstudiengang Gartenbau an der Hochschule Geisenheim hatte sich für das SS 2015 einiges vorgenommen. Zum Berufspraktischen Projektsemester, kurz BPS, sollte es nach Japan gehen. Zielstrebig wurde das Projekt angegangen, mit dem BPS-Referent Martin Bahmann und den Mitarbeiterinnen im International Office wurden Details geplant und abgesprochen und ein Japanisch-Grundkurs, angeboten vom Sprachzentrum der Hochschule, besucht.

Dies war noch die einfachere Seite der Vorbereitungen. Schwieriger wurde es dann bei der Suche der Praxisstelle. Trotz E-Mail und Internet ist es bei japanischen Gartenbaubetrieben nach wie vor nicht einfach, eine verbindliche Zusage eines Praktikumsbetriebs zu bekommen, von einer adäquaten Unterkunft für die mindestens 18 Monate BPS-Dauer ganz zu schweigen. Zum Glück konnten aber auch durch Ausdauer und Beharrlichkeit diese Widerstände überwunden werden und mit der Myoshi & Co. Group fand sich ein interessanter Praktikumsplatz in Kobuchizawa auf der Hauptinsel Honshu.

Oliver Gilski war im Production Center der Research & Developement-Abteilung tätig. Sein Projekt beschäftigte sich mit der Akklimatisierung der in Japan sehr beliebten Helleborus orientalis(Lenzrose) aus Gewebekultur. Ein weiterer Versuch befasste sich mit der Verbesserung der Keimrate von Astern-Varietäten (Callistephus chinensis). Zusätzlich war er – Dank der sehr guten Betreuung und Förderung durch seine Firma vor Ort – auch viel in Honshu und Hokkaido bei den im japanischen Gartenbau absolut obligatorischen Kundenbesuchen dabei.

Seine reichhaltigen fachlichen und persönlichen Erfahrungen von fast 6 Monaten Japan fasste Oliver Gilski in einem gemeinsam mit dem Gartenbaureferat der VEG – Geisenheim Alumni Association geplanten und intensiv bebilderten und mit eingebauten Videos versehenen Vortrag zusammen.

 

Der Hörsaal 8 war mit fast 50 Leuten sehr gut besetzt. Erfreulicherweise waren viele Studierende aus dem Gartenbau und sogar einige Interessierte aus anderen Studiengängen unter den Zuhörern. Der Vortrag, gegliedert in ca. 75 % Fachvortrag und 25 % Erfahrungen rund um Japan, dauerte fast 2 Stunden, war sehr ausführlich und mit vielen fachlichen internen Einblick in den Zierpflanzenbau und -handel im nördlichen Japan (Honshu, südl. Hokkaido). Dazu gab es zusätzlich sehr interessante Einblicke in Spezialbereiche des japanischen Gartenbaus wie  z.B. der extensive Anbau von Wasabi (Eutrema japonicum, わさび, Japanischer Meerrettich, Wassermeerrettich, eine essentielle Zutat für die japanische Sushi-Küche) in „Wasserkultur“, hier in fließenden Kleingewässern und Teichen oder die Bilder und Videoeinblendungen einer sehr gesittet und lautstärkemäßig ruhig ablaufenden Versteigerung japanischer Zierpflanzen.

Ebenfalls faszinierend waren für die Zuhörer die Einblicke in die japanischer Lebenskultur. Dazu gehörte die vorgestellte japanische Praktikantenwohnung auf dem Firmengelände, die traditionell nicht gedämmt und ohne fest eingebaute Heizung war, das „japanisches Sitz-Badezimmer“ und natürlich die japanische Küche, die gleich mit mehreren Appetit anregenden Vortragsfolien gezeigt und erläutert wurde. Das Oliver Gilski von seinen japanischen (oft gleichaltrigen) Kollegen sehr freundlich aufgenommen wurde, zeigten die Bilder von diversen Freizeit(sic!)aktivitäten, die gemeinsam unternommen wurden, angefangen von der Fast-Besteigung des Fuji (富士山 Fuji-san), dem Besuch von Animefreizeitparks oder japanischer Tempelanlagen.

 

 

Oliver Gilski hat das wirklich absolut klasse gemacht und trotz der langen Vortragszeit was keine Langeweile bei den Zuhörern zu spüren. Das wurde dann auch stilecht mit von der VEG-Geisenheim Alumni Association gesponsorten Sushi und japanischen Kirin-Bier belohnt, die es im Anschluss an den Vortrag zur passenden Abrundung gab. Der Dank der VEG-Geisenheim Alumni Association geht an Oliver Gilski, der sich sofort für einen Vortragsabend bereit erklärt hatte. Für die VEG – Geisenheim Alumni Association war dieser Vortrag eine gutes und absolut unterstützenswertes Beispiel um zu zeigen, wie Geisenheimer Studierende und Alumni auch die „Gartenbaufahne“ in der Welt hochhalten und ihre Erfahrungen vor heimischem Publikum anschaulich präsentieren.

In diesem Sinn: 素晴らしいプレゼンテーションオリバーギルスキいただきありがとうございます

Martin Bahmann

(BPS-Referent Studiengang Gartenbau, Fachreferent Gartenbau der VEG-Geisenheim Alumni Association)

P.S.:
Für interessierte Gartenbaustudierende: Eine Nachahmung des hier geschilderten BPS ist dringend empfohlen! Wir von der Hochschule Geisenheim und dem Studienbereich Gartenbau helfen Ihnen sehr gerne bei der Realisierung ihres Auslandaufenthaltes und sehr gerne auch in Japan. Und zusammen mit dem Alumniverband sorgen wir danach für eine genauso tolle Präsentation ihrer Erlebnisse…

P.P.S.: Der Japan-Blog von Oliver zu seinen Japan-Erfahrungen findet sich hier: Abenteuer Japan

Kategorien: Gartenbau (B.Sc.), International, Sprachenzentrum, International Office, Nachrichten

Bilderreihe

Oliver Gilski beim Vortrag
Oliver Gilski beim Vortrag
Die Themen des Vortrags
Die Themen des Vortrags
Maki-Sushi: California Roll  カリフォルニア巻き und andere
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