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Erstes Landschaftsforum Geisenheim

Auftakt zu einer neuen Tagungsreihe an der Hochschule Geisenheim am 13. Dezember 2018 unter dem Thema „Der Blick auf die Kulturlandschaft 2030 – Landschaften unter Veränderungsdruck“. Ein Beitrag von Prof. Dr. Eckhard Jedicke.

Zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst an der Hochschule Geisenheim schenke Prof. Klaus Werk den Kolleginnen und Kollegen in der Fachwelt, dem von ihm seit dessen Gründung wissenschaftlich geleiteten Geisenheimer Institut für Weiterbildung (GIW) und dem Kompetenzzentrum Kulturlandschaft (KULT) an der Hochschule Geisenheim eine neue Tagungsreihe: Mit „Der Blick auf die Kulturlandschaft 2030 – Landschaften unter Veränderungsdruck“ war das erste „Landschaftsforum Geisenheim“ am 13. Dezember 2018 in der Aula überschrieben, an dem 80 Personen aus Berufspraxis, Verbänden und Wissenschaft teilnahmen. Die Veranstaltung war als „Northwest Landscape Forum“ Teil der Kampagne „Decade of Action for Landscapes in Europe (2018-2027)“ (DALE) von CIVILSCAPE Europe, einem europäischen Netzwerk von 132 Nichtregierungsorganisationen aus 32 Ländern.

Nach der Eröffnung durch Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz arbeitete Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz und Mitglied des Hochschulrates der Hochschule Geisenheim, die wachsenden Flächenkonkurrenzen heraus: Landschaft sei heute multicodiert. Sie empfahl einen Dreiklang von Instrumenten: Steuern durch Stärkung der Regional- und Landschaftsrahmenplanung; Gestalten durch Lesenlernen von Landschaften und ein aktives Nutzen neuer Veränderungsoptionen; Kooperieren durch ergebnisoffene diskursive Ausgestaltung der Prozesse. Prof. Dr. Andreas Mengel, Universität Kassel, stellte ein neues Konzept von Erbelandschaften in Deutschlands vor. Er sah keinen Widerspruch zwischen dem Erhalt des historisch Gewachsenen und der Entwicklung neuer – aber grundsätzlich naturschonender – Nutzungen.

Die Landschaftsdekade DALE beschrieb Dr. Dirk Gotzmann, Direktor von CIVILSCAPE Europe. Er wies auf die Bedeutung der Europäischen Landschaftskonvention hin, die von den 28 EU-Mitgliedstaaten allein Deutschland und Österreich nicht gezeichnet haben. Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL), beschrieb die Gemeinwohlprämie als Modell, wie im Rahmen der EU-Agrarpolitik die Landnutzung nachhaltiger gestaltet werden könnte. Den Fokus auf die historische Dimension der Landschaft legte Dr. Nils Franke, Wissenschaftliches Büro Leipzig. Er motivierte zu einem interdisziplinären Ansatz von Historikern und Denkmalschützern. Jörg Nitsch, seit Jahrzehnten bürgerschaftlich aktiv unter anderem im BUND auf Bundes- und Landesebene in Hessen, griff die aktuelle Debatte zur Regierungsbildung im Kontext des Insektensterbens auf. Durch das Programm führten Prof. Klaus Werk und Prof. Dr. Eckhard Jedicke.

Künftig soll das Landschaftsforum Geisenheim jährlich stattfinden. Klaus Werk verabschiedete sich bei den Tagungs-Teilnehmenden mit einem Sektempfang. Eine größere Feier zur Verabschiedung findet noch statt: am 22. März 2019 ab 13:30 Uhr im Gerd-Erbslöh-Hörsaal. Unter dem folgenden Link sind Anmeldungen noch bis zum 06. März 2019 möglich: https://veranstaltungen.hs-geisenheim.de/event/bVZZLw/feierliche-verabschiedung-prof-klaus-werk

Kategorien: UMSB (M.Eng.), Landschaftsarchitektur (M.Sc.), Landschaftsplanung und Naturschutz, Nachrichten