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Das Sportstudio im eigenen Garten: Eine Geisenheimer Co-Produktion

Das Ergometer wurde auf der GaLaBau Nürnberg bereits getestet. © Prof. Dr. Andreas Thon

Landschaftsarchitektur-Student Ingo Wittig widmet seine Bachelor-Thesis der Idee eines Fitnessgartens – die von Alumnus Jörg Baumhauer stammt. Heraus kam ein Konzept mit drei Sportgeräten, die sich multifunktional und ästhetisch in den Garten integrieren lassen.

Einmal zu oft stand der Geisenheimer Alumnus Jörg Baumhauer vor der Qual der Wahl: Den eigenen Garten genießen oder doch lieber im Sportstudio etwas für die Fitness tun? Er befand: Am besten wäre es, beides zu verbinden! Für die Umsetzung seiner Idee eines Fitnessgartens in die Praxis fand er Hilfe in der nächsten Geisenheimer Generation: Ingo Wittig entdeckte das Thema nach einem lockeren Gespräch im Anschluss an eine Lehrveranstaltung im Studiengang Landschaftsarchitektur für sich.

Er entwickelte in seiner Bachelor-Thesis, die von Prof. Dr. Andreas Thon betreut wurde, ein Konzept mit drei Sportgeräten, die sich multifunktional und ästhetisch in den Garten integrieren lassen. Zwei davon – eine Hantelbank und ein Fahrradergometer – baute Baumhauers Unternehmen re-natur GmbH als Prototyp und präsentierte sie auf der GaLaBau 2018 in Nürnberg. „Das Thema Fitnessgarten in einer Bachelorarbeit war für mich besonders interessant, da es sich doch von den Planungen und Entwürfen unterschied, die ich während des Studiums gemacht hatte. Darüber hinaus war es aufregend, durch Herrn Baumhauer die Chance zu erhalten, die Umsetzung der Geräte zu beobachten und auf der GaLaBau Feedback zu erhalten“, so Wittig.

Baumhauer selbst ist überzeugt, dass das Projekt erfolgreich zeige, „wie innovativ die grüne Branche ist“. Die Zusammenarbeit mit dem Studenten von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung sei genauso erfüllend gewesen wie die Resonanz der Messebesucher: allesamt Gärtner, die von der Idee an sich begeistert waren. „Aus meiner Sicht sollte das Thema auf jeden Fall weiterverfolgt werden, besonders vor dem Hintergrund der Umweltbelastung durch Automobile, dem Wunsch nach körperlicher Fitness, der steigenden Affinität der Menschen zum Garten – schon fast eine kleine Renaissance“, so der Unternehmer, der das Projekt deshalb als „sinnvoll und nutzbringend“ bezeichnet.

Doch was macht die Prototypen so besonders? Sein Augenmerk legte Wittig bei der Konstruktion der Geräte einerseits darauf, dass diese sich auch in unbenutztem Zustand harmonisch ins Gartenbild einfügen. Witterungsbeständige Naturmaterialien dominieren die Optik. Andererseits erfüllt jedes der drei Fitnessgeräte einen Doppelnutzen; sie können als Plattform für Yogaübungen, Ergometer oder Hantelbank für die körperliche Ertüchtigung genutzt werden. Darüber hinaus haben sie eine Funktion als gärtnerisches Element oder zur Erholung, etwa als Rankgerüst, Ruheliege oder Bewässerungsautomat.

Die Hantelbank kann so mit wenigen Handgriffen zur Gartenliege umfunktioniert werden. Die Kistenkonstruktion ist Ruhepol und Actionpoint in Einem: Sie dient nicht nur zum Entspannen, sondern auch als Stauraum für Trainingsgeräte wie Hanteln, Hantelscheiben und Kleingeräte. Das Fahrradergometer kombiniert eine Bewässerungspumpe mit einem Rankgitter. Letzteres bietet die Möglichkeit, Erbsen, Tomaten, oder Weinreben anzubauen – die neben dem Rest des Gartens durch die Wasserpumpe des Ergometers bewässert werden können.

Kategorien: STUDIUM, Landschaftsarchitektur (B.Eng.), Alumni, Landschaftsbau und Vegetationstechnik, Nachrichten

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