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Neuer LOEWE-Schwerpunkt forscht zu Aromastoffen aus Reben und Obst

Land Hessen investiert bis 2021 rund 4,4 Millionen Euro

Wiesbaden/Geisenheim. Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute den neuen LOEWE-Schwerpunkt „AROMAplus – Von pflanzlichen Rohstoffen zur mikrobiologischen Produktion – Aroma und funktionelle Inhaltsstoffe aus Reben und Obst“ vorgestellt und einen Förderbescheid überreicht. Unter der Federführung der Hochschule Geisenheim University arbeiten Forscherinnen und Forscher der Justus-Liebig-Universität Gießen und des DECHEMA-Forschungsinstitutes dort an der Produktion von natürlichen Aromastoffen mit der Hilfe von Mikroorganismen aus Reben und Obst. Das Land Hessen fördert den Schwerpunkt bis zum Jahr 2021 mit rund 4,4 Millionen Euro. Minister Rheins Besuch in Geisenheim ist Teil der „Zukunftswochen Ökonomie und Ökologie“ der Hessischen Landesregierung.

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Ich freue mich über den Neuzugang in unserem LOEWE-Programm und noch mehr darüber, dass die Hochschule Geisenheim University erstmals die Federführung für ein LOEWE-Projekt übernommen hat. Es gibt einen großen Markt für natürliche Aromastoffe, der vom Trend zur bewussten Ernährung profitiert und zukünftig noch weiter wachsen wird. AROMAplus ist also ein hoch relevantes, anwendungsorientiertes Forschungsthema mit industrieller Perspektive.“

Viele Aromastoffe, Duftstoffe oder Vitamine in Kosmetikprodukten, Arznei- und Lebensmitteln stammen von Pflanzen. Die Trauben der Schwarzen Johannisbeere zum Beispiel sind gesund, werden aber auch wegen ihrer Aromen und ätherischen Öle geschätzt. Die Stoffe werden für die Industrie immer interessanter – deswegen gewinnen nachhaltige Produktionswege an Bedeutung. Im LOEWE-Projekt „AROMAplus“ will das Forscherteam pflanzliche Stoffwechselprodukte mit Hilfe von Enzymen und Mikroorganismen wie Hefen, Pilzen und Bakterien gewinnen oder veredeln. Beim Anbau der Schwarzen Johannisbeere oder von Wein etwa fallen Pflanzenreste an, die die Forscherinnen und Forscher als biologischen Rohstoff nutzen wollen.

Bei seinem Besuch überreichte Wissenschaftsminister Boris Rhein den Förderbescheid über rund 4,4 Millionen Euro an Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, den Präsidenten der Hochschule Geisenheim University. Zudem übergab der Minister LOEWE-Urkunden an drei Vertreter der am LOEWE-Schwerpunkt beteiligten Institutionen.

Während der Zukunftswochen „Ökonomie und Ökologie“ zeigt die Hessische Landesregierung, dass zwischen Ökologie und Ökonomie kein Widerspruch besteht. Die Wirtschaft hat längst begonnen, sich in diese Richtung zu orientieren. Das Land unterstützt die Unternehmen auf vielfältige Weise dabei, die damit verbundenen Chancen zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und zur Erschließung neuer Geschäftsfelder zu nutzen. Dies reicht von der Beratung bis hin zur gezielten Förderung.

„Der Besuch im LOEWE-Schwerpunkt ,AROMAplus‘ passt hervorragend zu unserem Zukunftswochen-Thema: Forscherinnen und Forscher arbeiten daran, industrielle Nachfrage und nachhaltige Produktion zu vereinen. Dauerhafte wirtschaftliche Entwicklung, Wirtschaftsstärke und Beschäftigung können nur auf effizientem Umgang mit den natürlichen Ressourcen beruhen. In unserem LOEWE-Schwerpunkt ,AROMAplus‘ und den anderen LOEWE-Projekten arbeiten hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher an dieser Frage und weiteren drängenden Problemen unserer Zeit. Deshalb ist die Förderung der Wissenschaft ein wesentlicher Schwerpunkt der Landespolitik“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.

 

Hintergrundinformationen zu LOEWE

Die Abkürzung „LOEWE“ steht für „Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“. Mit diesem themenoffenen Forschungsförderprogramm hat die Landesregierung von 2008 bis 2017 rund 729 Millionen Euro für die Unterstützung herausragender, wissenschaftlicher Verbundvorhaben bereitgestellt. Im Jahr 2018 beträgt das LOEWE-Budget auf insgesamt rund 68 Millionen Euro. Das Programm ist neben dem Hochschulpakt und dem Bauprogramm HEUREKA die dritte Säule der Hochschulförderung in Hessen. Weitere Informationen gibt es auf www.loewe.hessen.de.

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