Institut für Freiraumentwicklung

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Studierende entwickeln Nutzungskonzepte für die Burgruine Freienstein im Odenwald

Entwurf Burg als Bühne

Gemeinsames Entwurfsprojekt der Hochschule Geisenheim – Studiengänge Landschaftsarchitektur (M.Sc.) sowie Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen (M.Eng.) – und der TU Darmstadt gibt Impulse für eine touristische Entwicklung.

Das 1297 erstmals erwähnte Schloss Freienstein im Odenwald ist heute als Burgruine gleichen Namens bekannt. Um dem historischen Areal wieder Leben einzuhauchen, haben sich Stadt, Besitzer, Pächter und das Hessische Landesdenkmalamt studentische Unterstützung geholt. In einem gemeinsamen Entwurfsprojekt erarbeiteten 13 Studierende aus den Master-Studiengängen Landschaftsarchitektur sowie Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen (UMSB) der Hochschule Geisenheim sowie neun Architektur-Studierende der TU Darmstadt im Sommersemester 2018 freiraumplanerische und architektonische Nutzungs- und Gestaltungskonzepte. Freienstein soll künftig Wahrzeichen der neugegründeten Stadt Oberzent – ein Zusammenschluss der Stadt Beerfelden mit den Gemeinden Hesseneck, Rothenberg und Sensbachtal – werden.

„Für die Studierenden war die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Vertretern aus Politik, Verwaltung und dem Landesdenkmalamt etwas Neues und eine große Herausforderung – dazu kommt die Beteiligung und das große Interesse der Bürgerinnen und Bürger“, beschreibt die verantwortliche Dozentin an der Hochschule Geisenheim, Prof. Dr. Constanze A. Petrow, den Reiz des Projektes. Und so unterschiedlich wie die Vorstellungen der einzelnen Parteien waren auch die fünf Entwürfe, die die Studierenden Ende Juli schließlich über 100 Interessierten vor Ort präsentierten.

Die Ruine könne zur Oase werden, so eine Entwurfsgruppe, die auf dem Gelände gerne ein Panorama- und Wellnessbad samt Liegewiese einrichten würde. Ein anderer Entwurf sieht dagegen vor, die Ruine mit einem Flugzeugwrack als erste „Outdoor-Escape-Area“ Deutschlands umzugestalten: Besuchergruppen würden sich in diesem Szenario Aufgaben nach einem angenommenen Flugzeugabsturz stellen.

Ein dritter Vorschlag sieht einen behutsameren Weg vor: Zunächst werden Stege und Treppen um die Burg gebaut, die zum Erkunden und Entdecken einladen. Ein Maskottchen, der kleine Ritter Steini, soll dann gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern von Oberzent Ideen für die zukünftige Nutzung sammeln.

Ein weiteres Team setzt auf moderne Elemente in historischer Umgebung. Eine Dachterrasse und ein Seminarraum mit Blick über das Tal sollen Veranstalter anziehen. In eine ähnliche Richtung geht die Idee von der Ruine als Bühne für Kultur-Events. Dabei soll es auch einen Multifunktionsraum mit Aussicht auf die Burgmauern geben, etwa für Hochzeiten. Ebenso ist eine Kletterwand vorgesehen.

In ihren Plänen berücksichtigten die Studierenden die historische Bedeutung Freiensteins ebenso wie die Ansprüche verschiedener Nutzergruppen sowie Vorstellungen des Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutzes. Jetzt ist die Stadt gefragt: Die örtlichen Gremien prüfen im nächsten Schritt die Ideen und werden im Dialog mit der Öffentlichkeit die Möglichkeiten diskutieren, die Ruine zur Stadtkrone Oberzents und zu einem touristischen Highlight in der Region zu entwickeln.

Kategorien: STUDIUM, UMSB (M.Eng.), Landschaftsarchitektur (M.Sc.), Freiraumplanung, Nachrichten

Bilderreihe

Entwurf Neu auf Alt
Entwurf Outdoor-Escape-Area
Entwurf Wellness Oase in der Burg
Bürgerbeteiligung zur Vorbereitung des Projekts © Meinrad von Engelberg