Professur für Freiraumplanung und Gesellschaft

Professur für Freiraumplanung und Gesellschaft

Begriffe wie gesellschaftliche Transformation, Klimawandel, Biodiversitätskrise und Mobilitätswende sind Teil unseres täglichen Sprachgebrauchs geworden. Zugleich stellen diese Themen wesentliche Triebfedern planerischen Handels dar. Jahrzehntelang wirkmächtige Leitbilder werden gerade infrage gestellt. Daraus erwächst die große Chance, Stadt neu zu denken: als kommunikativen, durchgrünten, flächengerechten und somit lebenswerten Ort für alle.

Die Professur Freiraumplanung und Gesellschaft widmet sich in Lehre und Forschung der zukunftsfähigen urbanen Freiraumentwicklung auf verschiedenen Maßstabsebenen. Sie vermittelt die theoretischen Grundlagen und entwurflichen Fähigkeiten für die Gestaltung formal stimmiger, vielfältig nutzbarer Freiräume mit neuen Formen von Stadtnatur. Dabei  integriert sie aktuelle Themen wie den Klimawandel als Basislayer unseres Tuns. Bei Studierenden fördert sie konzeptionelles Denken, kritisches Hinterfragen, Sensibilität für den sozialräumlichen Kontext einer Planungsaufgabe sowie Bewusstsein für den politischen Gehalt der Landschaftsarchitektur.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den soziokulturellen Aspekten der Freiraumgestaltung und der sozialen Leistungsfähigkeit städtischer Freiräume: ihrer Alltagstauglichkeit, den Bedürfnissen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, dem Verhältnis zwischen Gestaltung, Nutzung und Aneignung sowie Partizipationsprozessen. Dies ist eng verbunden mit der Suche nach einer zeitgenössischen Ästhetik und einer Reflexion der Botschaften der gebauten Umwelt für unterschiedliche Teile der Gesellschaft. Von Interesse ist darüber hinaus, wie kollektive Erinnerung gestalterisch gerahmt und erlebbar gemacht werden kann.

Die Forschung widmet sich der städtischen Freiraumentwicklung vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels. Sie ist sozialwissenschaftlich und interdisziplinär ausgerichtet. Mit Wirkungsforschung wird der langfristige Erfolg von Freiraumgestaltungen evaluiert und die Tragfähigkeit der dahinter stehenden Denkfiguren und Leitbilder überprüft. Im Rahmen der Beteiligung am interdisziplinären DFG-Netzwerk „Wirkungsforschung in Architektur und Städtebau: Interdisziplinäre Theorien und Methoden“ werden die Grundlagen dazu vertieft. Eine neu erschienene Buchpublikation untersucht Aspekte der Wahrnehmung, Partizipation, Aneignung und Gestaltung von kultureller Vielfalt im städtischen Freiraum und in der Landschaft.

 

Constanze Petrow
Prof. Dr. Constanze Petrow
Gebäude 6701
Raum 112
Tel. +49 6722 502 750
Constanze.Petrow(at)hs-gm.de Details

Bildergalerie

Lebendige öffentliche Räume schaffen (Sechseläutenplatz Zürich) © Constanze A. Petrow
Leistungsfähige Freiräume für Wohnquartiere entwerfen (Bruno-Kreisky-Park Wien) © Constanze A. Petrow
Integrative Orte gestalten, ethnisch-kulturelle Vielfalt fördern (Square Élisa-Mercœur Nantes) © Constanze A. Petrow
Relikte der Industrie-Ära transformieren (High Line Park New York) © Constanze A. Petrow
Friedhöfe als ruhige Erholungsräume weiterentwickeln (Assistens Kirkegard Kopenhagen) © Constanze A. Petrow
Mobilitätswende gestalten, Stadträume zurückgewinnen (Seine-Ufer Paris) © Constanze A. Petrow
Governance-Strukturen hinterfragen (Bryant Park New York) © Constanze A. Petrow
Frei-Raum lassen, Mitsprache ermöglichen (Tempelhofer Feld Berlin) © Constanze A. Petrow